0535 - Transport ins Ungewisse
lesen, das so dicht an ihm vorbeitänzelte und absolut ahnungslos sein mußte. Es war wieder nichts. Er fing nur verwirrende und seltsam starre Gedankenmuster auf, die nichts ausdrückten.
Die Wesen dachten, daran konnte kein Zweifel bestehen, aber sie dachten mechanisch, fast maschinell.
Konnten derartige Intelligenzen, die sicherlich im Auftrag der unbekannten Götter des Schwarms handelten, ihre Aufgabe bewältigen, ohne Fehler zu begehen, und zwar schwerwiegende Fehler?
Gucky konnte es sich nicht vorstellen.
Auf der anderen Seite konnte er die Tatsache nicht verleugnen, daß Spinnen anscheinend den zweiten Planeten bewachten, daß sie als Hilfsvölker der Schwarmgötter fungierten, es auf jeden Fall - bewußt oder nicht - ausgezeichnet verstanden, ihre Gedanken zu verbergen, und daß sie intelligent waren.
Gucky wartete, bis das Tellerwesen vorbei war, dann ging er weiter, ohne auf die Tür zu achten, die sich inzwischen wieder geschlossen hatte. Er wollte zur Zentrale, und viel Zeit blieb ihm auch nicht mehr. Die Begegnung des Würfelraumers mit der GEVARI konnte jeden Augenblick erfolgen.
Die Kommandozentrale war vom Gang durch keine Tür getrennt. Sie lag am Ende des Ganges, und wie Gucky feststellen konnte, gab es insgesamt noch drei solcher unverschlossener Eingänge. Vier gewaltige Bildschirme an den Wänden zeigten ein Panoramabild des Weltraums. In Anbetracht der Tatsache, daß sich die Kontrollzentrale im Zentrum des Schiffes befand, war eine solche Einrichtung fast unentbehrlich.
Sie ermöglichte die totale Erfassung der unmittelbaren Umgebung.
Der Rest des Raumes war angefüllt mit technischem Inventar, dessen Bedeutung Gucky nicht so schnell verstehen konnte.
Aber er wußte, daß es nun auf Sekunden ankam, und da er die Gedanken des seltsamen Spinnenvolkes nicht zu lesen vermochte, sah er sich vor die Aufgabe gestellt, auf gut Glück zu handeln.
Drei Kontrollsessel fielen ihm besonders auf. Sie standen vor einer riesigen Kontrolltafel, und selbst wenn sie ihm nicht als Sessel erschienen wären, so hätte ihn die Tatsache der darin hockenden Spinnen darauf aufmerksam gemacht, daß es sich um den Flugleitstand handeln mußte.
Bewegungslos stand er neben der Öffnung zum Korridor, von niemandem bemerkt Telekinetisch versuchte er das Innere der komplizierten Schaltanlage zu ertasten, er ahnte die Kontakte und Umbrecherrelais, ohne Schwierigkeiten fühlte er die wichtigen Zuleitungen ab und spürte die positronischen Impulse, die durch sie flossen.
Immer noch zu früh für eine genaue Definition. Aber Gucky blieb keine Wahl. Er mußte einige Stromkreise telekinetisch unterbrechen, um an dem Erfolg seiner Bemühungen zu erkennen, ob er auf der richtigen Spur war.
Er packte zu, konzentrierte sich ...
Der plötzliche Ausfall der Antigravfelder hätte ihn fast zu Boden geschleudert, denn das Würfelschiff beschleunigte gerade und änderte den Kurs. Auch die in der Zentrale befindlichen Spinnen verloren ihren Halt, soweit sie nicht in den Kontrollsesseln hockten.
Ihr Kommandant reagierte jedoch sofort, schaltete die Beschleunigung ab und vermied eine weitere Kursänderung.
Aufleuchtende Lämpchen zeigten ihm den Fehler an.
Gucky war mit dem Erfolg seines technischen Eingriffs nur halb zufrieden. Er mußte den eigentlichen Antrieb selbst finden, um das Schiff manövrierunfähig zu machen. Die Reaktion des Kommandanten. der im mittleren Sessel saß, wies ihm den richtigen Weg. Vom Kontrollhebel aus gelang es ihm, telekinetisch der Zuleitung zu folgen, bis er die betreffende Positronik fand. Mit einem erneuten Eingriff unterbrach er den gesamten Energiezufluß. Die Kontakte verschmolzen, und führerlos flog das Würfelschiff in der ursprünglichen Richtung weiter.
Die einfallenden Gedankenimpulse verrieten nun doch so etwas wie Verwirrung und Hilflosigkeit, als der Kommandant die Manövrierunfähigkeit seines Schiffes erkannte. Ein Beweis dafür, daß die Spinnen untereinander in telepathischer Verbindung standen, wenn auch in einem mentalen Kode, den Gucky einfach nicht verstand.
Als nächstes demolierte er die Funkanlage, bevor entsprechende Notsignale ausgestrahlt wurden. Er konnte natürlich nicht wissen, ob auch hier zum Oberbefehlshaber der Wachflotte eine telepathische Verbindung bestand oder nicht, aber er hoffte, der Kontakt sei entfernungsmäßig begrenzt und vielleicht sogar nur innerhalb des Schiffes möglich. Wäre sonst eine Funkanlage nicht überflüssig gewesen?
In der
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