Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0536 - Götzendämmerung

Titel: 0536 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
des Tempels bildeten. Einige der leichter gebauten Häuser stürzten in sich zusammen. Der Sturm hatte inzwischen so zugenommen, daß sich manche Menschen nicht mehr auf den Beinen halten konnten. Sie wurden davongewirbelt. „Ist das der Weltuntergang?" Cleran gab keine Antwort. Er wußte keine, außerdem war ihm nicht mehr nach salbungsvollen Worten zumute. Er hatte selbst Furcht vor diesem Phänomen, er befürchtete, dies konnte der letzte Augenblick in seinem Leben sein ...
    Und dann sahen sie alle, wie sich das Gebirge teilte. Es fiel, während es hoch über ihnen im Himmel schwebte, in lauter gleichartige Gebilde auseinander, bis nur noch die flammende, runde Grundplattform übrigblieb. Es mußten viel mehr als tausend Teile sein, die in alle Richtungen davonsegelten.
    „Die Trümmer des Gebirges fallen auf uns herab!"
    Der Schrei löste eine neue Panik aus. Die Menge stob auseinander. Nur Cleran und Nyryla, die sich fest an ihn klammerte, blieben stehen. Die Trümmerstücke, die durch ihre eigenwillige Symmetrie Cleran faszinierten, strebten tatsächlich der Oberfläche der Welt zu. Aber aus ihrer Flugrichtung erkannte Cleran, daß kein einziges auf die Stadt fallen würde.
    Die flammende Scheibe, die von dem Gebirge übriggeblieben war, trieb ebenfalls ab und verschwand schließlich am Horizont hinter den Häusern.
    Der Sturm verebbte.
    Cleran atmete erleichtert auf.
    Er entledigte sich mitten auf dem Tempelplatz seiner Yanarsaren-Rüstung, deren Einrichtungen er ohnehin nie richtig zu handhaben gewußt hatte.
    Ein warmer Wind kam auf, wie es ihn sonst nur im Frühling in Yönyegy gab. Schickten die Götzen der Schwarzen Kunst eine neue Plage über die Menschen?
    „Komm", sagte Cleran zu dem Mädchen und schritt entschlossen auf den Hintertrakt des Tempelgebäudes zu.
    „Wohin willst du?" fragte sie.
    Er gab keine Antwort. Er war nun zu allem entschlossen.
    Im Tempel angekommen, schnallte er sich den Gürtel mit dem Schwert um.
    „Was hast du vor, Cleran?"
    Er schritt wortlos voran durch die Korridore, bis er in die Tempelhalle kam. Dort blieb er vor dem Altar stehen und legte einen verborgenen Hebel um.
    Nyryla war ihm gefolgt. Als sie den fluoreszierenden Schein zwischen den beiden Altarsäulen bemerkte, schrie sie auf: „Nein, Cleran, du brauchst nicht den Tod zu suchen. Die Welt ist nicht untergegangen, wir können weiterleben."
    „Wir werden nicht sterben", sagte er mit fester Stimme. „Das Energiefeld wird uns nicht töten, sondern an einen anderen Ort bringen - dorthin, wohin alle die Mädchen gebracht wurden. Ich glaube, daß ich dort auch die Götzen der Schwarzen Kunst antreffen werde. Ich muß sie töten, bevor sie noch mehr Unheil über uns bringen."
    Er betrat zusammen mit Nyryla denTransmitter.
     
    13.
     
    Die sechs kleinen Purpurnen machten überhaupt keine Schwierigkeiten. Als ihnen die Blazon-Zwillinge in ihren Druckanzügen so plötzlich gegenübertraten, waren sie dermaßen überrascht, daß sie nicht einmal Widerstand leisteten.
    Nachdem sie unter den Lähmstrahlen zusammengebrochen waren, sagte Alpha: „Jetzt aber nichts wie raus aus dem Wabenblock."
    „Wohin sollen wir uns wenden?"
    „Rhodan sprach davon, daß es auf dieser Welt eine Arkoniden-Kolonie gäbe", antwortete Alpha. „Wir haben auf dem Bildschirm die Stadt gesehen. Sie ist nur wenige Kilometer von hier entfernt.
    Mit den Flugaggregaten können wir sie schnell erreichen.
    Vielleicht finden wir dort Hilfe."
    „Hilfe von degenerierten Arkoniden?" meinte Beta abfällig. „Die Stadt, die wir auf dem Bildschirm sahen, hatte eindeutig mittelalterlichen Charakter. Wir sind auf einer vergessenen Kolonie gelandet, Bruder! Und die Flugaggregate können wir nicht einsetzen, weil wir Energie sparen müssen. Die Sekundäranpassung ist in vollem Gange; sie wird diesmal schneller abgeschlossen werden, weil die Verantwortlichen der Teilungsflotte unter Zeitdruck stehen. In wenigen Stunden werden die Maximalwerte erreicht sein. Warum also sollen wir den Wabenblock verlassen?"
    „Du hast recht, ein Platz ist zum Sterben so gut wie der andere", meinte Alpha. Er blickte seinen Bruder an. „Wir müssen uns mit Rhodan in Verbindung setzen."
    „Um Hilfe zu erflehen, nachdem wir jegliche Unterstützung abgelehnt haben?" sagte Beta giftig.
    „Es muß etwas geschehen, auch um der Menschen dieser Welt willen."
    Blazon Alpha hörte nicht auf die Einwände seines Bruders und rief über das Hyperfunkgerät die GOOD HOPE II an. Er wurde

Weitere Kostenlose Bücher