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0536 - Götzendämmerung

Titel: 0536 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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überlegte kurz, dann ließ er das Schwert sinken.
    „Ich höre."
    Raga Yanar atmete auf. Er sagte langsam und betont: „Wi? wollen schon seit einiger Zeit diese Welt verlassen, aber es ist uns nicht möglich, unser Sternenschiff zu starten. Wir haben unser Wissen eingebüßt und haben auch die Fähigkeit des Lernens größtenteils verloren. Obwohl wir die technischen Möglichkeiten haben, jede Menge von Daten auf menschliche Gehirne zu übertragen, sind wir geistig außerstande, diese Daten zu verarbeiten und zu behalten. Das ist eine Auswirkung des Verdummungsef-fektes. Wenn es ihn nicht gäbe, hätten wir Trantus-Tona schon lange verlassen. Du kannst mir glauben, daß wir gar nicht so scharf darauf sind, unser restliches Leben hier zu verbringen."
    „Und was könnte ich tun?" fragte Cleran, der merkte, daß Raga Yanar zumindest in diesem Punkt die Wahrheit sprach.
    „Wenn es stimmt, daß du immun gegen die Verdummung bist, könnten wir dir unter dem Hypnoschuler das nötige Wissen vermitteln, um ein Raumschiff zu steuern", erklärte Raga Yanar.
    „Du wärst natürlich durch die Hypnoschulung nicht in der Lage, ein Raumschiff allein zu manövrieren. Aber dir würde eine komplette Mannschaft zur Seite stehen, die unter deinen Anweisungen das Schiff in die Höhe bringen müßte. Wir hätten keine schlechten Aussichten auf Erfolg."
    Cleran überlegte sich den Vorschlag. Er hörte sich nicht schlecht an - wenn Raga Yanar die Wahrheit sprach. Cleran würde gerne dieses Opfer bringen, wenn er seine Welt von der Tyrannei der Götzen befreien konnte.
    Er spürte, wie das Schwert in seiner Hand immer schwerer wurde. Bald würde er nicht mehr in der Lage sein, um es zu heben und das Todesurteil an dem Götzen zu vollstrecken.
    „Ich nehme deinen Vorschlag an", sagte er mit rauher Stimme; seine Mundhöhle war wie ausgedörrt, er konnte kaum mehr sprechen. Er hatte Durst und war unsagbar müde. Er räusperte sich. „Ich nehme deinen Vorschlag unter einer Bedingung an. Ihr müßt zuerst den Alpdruck von uns nehmen, der uns in die Knie zwingt."
    Für einen Augenblick schien es, als würde Raga Yanars Körper innerhalb der Rüstung zusammensinken. Er blickte an Cleran vorbei - und plötzlich lag ein Lächeln auf seinen Lippen.
    „In Ordnung, Cleran, ich werde das regeln", versicherte Raga Yanar. Dabei war in seinen Augen ein verräterisches Aufleuchten.
    Clenar befürchtete schon eine Falle und wollte handeln. Doch da hatte er den Eindruck, als würde jemand den Druck von seinen Schultern nehmen. Ihm war, als würde sein Körper mit einem Schlag leichter werden. Er versuchte, sein Schwert zu heben - und tatsächlich wog es nur noch die Hälfte.
    Die Luft war immer noch heiß und brannte bei jedem Atemzug wie Feuer in seinen Lungen. Aber das ließ sich jetzt viel leichter ertragen. „Ich weiß diesen Vertrauensbeweis zu schätzen, Götze", sagte Cleran und steckte das Schwert weg.
    Raga Yanar lächelte. „Ich muß zugeben, daß die Verringerung der Schwerkraft für mich so überraschend kommt wie für dich.
    Aber das soll an unserer Zusammenarbeit nichts ändern."
    Dieses Eingeständnis verwirrte Cleran. Bevor er seine Fassung noch wiedergefunden hatte, traf, ihn ein Schlag gegen den Rücken, der seinen ganzen Körper schlagartig lahmte. Er brach paralysiert zusammen.
    Im Eingang zur Kommandozentrale standen Shavi und Losho Yanar in schweren Druckanzügen. Shavi schob gerade den Paralysator in die Tasche zurück und sagte: „Mir scheint, wir sind gerade im richtigen Augenblick von unserer Tour zurückgekommen, um dich vor diesem Wilden zu retten, Bruder."
    „Ihr habt den größten Blödsinn eures Lebens gemacht", entgegnete Raga ärgerlich. „Ihr habt den Mann niedergestreckt, der als einziger auf diesem verdammten Planeten in der Lage sein könnte, uns in die Zivilisation zurückzufliegen. Ich hoffe nur, ihr habt durch eure voreilige Handlungsweise die Zusammenarbeit mit ihm nicht gefährdet.
    Losho und Shavi sahen einander verständnislos an.
    „Hat die abrupte Verringerung der Schwerkraft deinen Geist verwirrt, Bruder?" fragte Shavi.
    Raga winkte ab. „Ich werde euch alles erklären, aber helft mir vorerst einmal in den Kontursessel. Und dann verratet mir, worauf die Normalisierung der Schwerkraft zurückzuführen ist."
    Darauf konnten ihm seine beiden Brüder keine Antwort geben.
     
    15.
     
    Sogleich nach der Landung der vierzig Pilzraumschiffe auf dem Nordpol von Trantus-Tona wurde die Sekundäranpassung

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