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0537 - An Bord der MARCO POLO

Titel: 0537 - An Bord der MARCO POLO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinaus kann ich Ihnen aber keine Hilfe mehr geben. Sie müssen das Zusammensuchen der Stammbesatzung selbst besorgen, mit den zweihundert Immunen und mit Pontonacs Hilfe. Werden Sie das schaffen?"
    „Es wird vielleicht Monate dauern", sagte ich und stand auf.
    Erregung hatte mich gepackt. Endlich war dieses stumpfsinnige Warten zu Ende. „Aber in einigen Monaten kann ich das Schiff starten und damit in den Linearraum gehen oder die Galaxis, wenigstens um ein kleines Stück, verlassen."
    „Gut! Tun Sie, was wir diskutiert haben."
    Wir grüßten uns, und dann löschte ich die Verbindung.
    Nur der Funkkontakt bestand weiterhin. Als ich mich umdrehte, um auf den Bildschirm zu sehen, hielt ich den Atem an. Und dann begann ich dröhnend zu lachen.
    Sie kamen!
    Die dreizehn Personen hatten jenseits des Zaunes einen liegengebliebenen Gleiter gesehen. Die Vergrößerung zeigte mir deutlich die Spuren. Dann hatte einer von ihnen (Ein Winkel - er kannte jemanden, der einen Interkom bedienen konnte!) den Gleiter eingeschaltet. Die Maschine schwebte über dem mit Schmutz und Abfällen übersäten Landefeld.
    Sie waren eingestiegen, saßen richtig in den Sitzen. Derjenige, der den Gleiter gestartet hatte, konnte inzwischen mehr als nur einen Interkom ein - und ausschalten: Er steuerte die Maschine.
    Krampfhaft und ängstlich, wie ein ungeschicktes Kind, aber unbeirrbar in Schlangenlinien auf das Schiff zu.
    „Ich werde verrückt!" sagte ich.
    Sollte ich Deighton mit diesen verblüffenden Bildern überraschen? Ich verzichtete darauf: Er hatte zugesagt, und er brauchte offensichtlich keine solchen Beweise mehr. Deutlich war zu sehen, daß diese Aktion eine Mischung aus Wollen, Können und Zufall war. Der Gleiter sackte ständig an einem Ende, durch und schleifte auf dem Spezialbeton dahin.
    Vermutlich war die Trimmung nicht eingeschaltet worden, oder ein Generator war ausgefallen.
    Dann blieb er stehen.
    „Das muß ich sehen!" sagte ich.
    Ich bewegte die Linsen etwas und holte das Bild noch deutlicher und größer heran. Der junge Mann mit dem schmalen, harten Gesicht, das von Schmutzstreifen und tiefen Linien durchzogen war, beugte sich über das Armaturenbrett und suchte. Dann hob er die Hand und schaltete mehrmals. Er schien in seiner Erinnerung zu forschen, welchen Knopf oder welche Schalter er drücken sollte.
    Jedenfalls lachte er, als sich der Gleiter wieder hob.
    Er streckte den Fuß aus, trat auf den Geschwindigkeitsregler und lehnte sich nach vorn. Die anderen zwölf Personen hielten sich fest. Die Hebel der Steuerung wurden fast richtig bewegt, aber die Ausschläge nach beiden Seiten waren zu groß.
    Jedenfalls flog der Gleiter mit beachtlicher Geschwindigkeit und in langgezogenen Zickzacklinien direkt auf die MARCO POLO zu.
    Ich stellte für alle Fälle einen Schockstrahler ein, steckte ihn zu mir; mit dieser Hilfe würde ich mich wehren können, falls es nötig sein sollte. Ich sah noch einmal genau hin; keiner der dreizehn war bewaffnet.
    Dann fuhr ich nach unten, um die ersten Frauen und Männer zu begrüßen, die von selbst in die MARCO POLO zurückgefunden hatten.
    Programm MARCO POLO lief an. Jetzt, in dieser Minute. Ich grinste, als ich daran dachte.
     
    2.
     
    Edmond Pontonac befand sich, ohne daß er es genau wußte, an einem Punkt seines Lebens, der Scheidewegcharakter hatte.
    Seine Resignation hatte ein Maß erreicht, das es ihm unmöglich machte, noch weiterhin sinnreich zu handeln.
    Zwar befand er sich auf Terra. Aber diesen Planeten erkannte er kaum wieder - das hieß: Den Planeten schon, nicht aber dessen Menschen und nahezu alles, was sich hier ereignete.
    Zwar hatte er rund siebzig Immune sammeln können.
    Aber im Augenblick hatte er das Gefühl, in einer unendlich großen Masse von vergeblicher Hoffnung zu versinken. Sie alle hatten pausenlos versucht, im Rahmen jenes „Rettungskomitees" erstens soviel Immune wie möglich zu sammeln und deren Arbeit zu koordinieren, zweitens waren sie durch das Land gezogen und hatten den Verdummten geholfen, so gut es ging. Diese Arbeit, die meistens sinnlos war und sich auf Notwendigkeiten beschränkte, kannte Pontonac aus seinem Schiff, von seiner Irrfahrt her.
    Aber hier ... die Erde.
    Milliarden Menschen hungerten, vegetierten dahin, und doch hatten sie alle Möglichkeiten, ihr Leben schlagartig zu verbessern. Wenn sie nur schneller gelernt hätten! Wenn sie nur begriffen hätten!
    Edmond war müde.
    Sein Gesicht spiegelte seinen Zustand deutlich wider;

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