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0537 - An Bord der MARCO POLO

Titel: 0537 - An Bord der MARCO POLO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wußte mehr als er selbst. Und er hatte einen Plan, das war deutlich zu spüren.
    „Ich habe vor kurzem mit Deighton gesprochen. Er schickt mir zweihundert Immune, mit deren Hilfe ich erstens die Mitglieder der Besatzung suchen werde, das Schiff auszurüsten und drittens die Besatzungsmitglieder so weit zu schulen, wie es möglich ist. Wieviel Immune befinden sich bei Ihnen?"
    Edmond brauchte nicht nachzudenken.
    „Zweiundsiebzig Menschen!" sagte er.
    Korom-Khan meinte grinsend: „Sie fühlen sich miserabel, weil Sie eine neue, andere Aufgabe suchen, bei deren Erfüllung Sie den Eindruck haben, mehr und sinnreicher arbeiten zu können. Richtig?"
    „Richtig!" sagte Edmond.
    „Kommen Sie mit allem, was Sie haben, ins Schiff.
    Dann werden wir uns lange unterhalten können."
    „Ist das Ihr Ernst?" fragte Edmond um Zeit zu gewinnen; er wußte genau, daß es Khans voller Ernst war.
    Wieder lachte Khan. Es war ein ausgesprochen heiteres, offenes Lachen. So reagierte ein Mensch, der seiner Sache sehr sicher war und wußte, daß er seinem Partner aus einer Notlage heraushelfen konnte.
    „Mein voller Ernst, Edmond!" sagte Khan. „Ich habe Ihnen folgenden Vorschlag zu unterbreiten: Sie kommen mit ihrer Crew in die MARCO POLO. Dort unterhalten wir uns - dann werden Sie und Ihre Leute die Mannschaft suchen helfen und, soweit noch notwendig, das Schiff ausrüsten. Ich nehme an, daß wir Ende Mai starten können, wenn alles so geht, wie wir es wünschen."
    „Einverstanden!" sagte Edmond. „Fein, daß Sie einen Krüppel mit seinem zusammengewürfelten Haufen brauchen können."
    Khan lachte noch immer.
    „Lassen Sie die letzten Spuren Ihrer schlechten Laune nicht an mir aus - Sie und ich wissen ganz genau, wie wenig Sie verkrüppelt sind."
    Auch das stimmte: Die Kunstglieder des Mannes reagierten schneller und sicherer, und sie wurden von Hochleistungszellen bewegt und waren somit nicht der Leistung des Kreislaufs unterworfen und von ihm und dessen Versagen bei großen Anstrengungen abhängig. Edmond streckte die Hand aus.
    „Wir kommen!" sagte er. „Stellen Sie den Kognak bereit."
    „Beeilen Sie sich - die Vorräte schwinden."
    Sie verabschiedeten sich.
    Edmond Pontonac stand auf und sah aus dem geborstenen Fenster; es war nicht möglich gewesen, Ersatz für die raumhohe Scheibe zu bekommen. Er erinnerte sich an seine Zeit, in der er zahlreiche Sondereinsätze der Solaren Abwehr unternommen hatte. Er entsann sich des schweren Unfalls und seiner ruhigen Jahre auf Titan, der Aufregung in den Tagen der letzten Sammlerangriffe und dann ... dann kam die jahrelange Odyssee durch das All, mit seiner Mannschaft und diesem verdammten Tiger. Edmond hatte nur wenige Frauen und Männer aus dem Schiffsverband wiedergetroffen, den er damals zur Erde bugsiert hatte.
    Und auch die Immunen dieses Konvois hatten sich zerstreut - die meisten befanden sich in Imperium-Alpha.
    „Was geschieht, wenn wir die hilflosen Terraner ihrem Schicksal überlassen?" fragte er laut.
    Toolen MacKozyrev kam herein und sagte: „Korom-Khan hat recht. Die Beobachtungen stimmen. Ich habe eben einen Rundgang hinter mir. Die Intelligenz nimmt zu. Ich würde sagen - sie haben inzwischen einen I. Q. von fünfzig bis höchstens siebzig erreicht."
    „Du bist sicher?" fragte Edmond zurück und ging nachdenklich in dem leidlich aufgeräumten Raum hin und her.
    „Völlig sicher, Ed."
    Toolen war ein Mann, der aus Gegensätzen zusammengesetzt, schien.
    Er war so groß wie Pontonac, aber seine Schultern waren breiter, wesentlich breiter. Er sah aus wie jemand, dessen körperliche Kräfte die des Verstandes weit übertrafen - was nicht zutraf. Er war Logistiker, und Edmond wußte genau, wie gut Toolen war: Dieses Chaos zu überblicken und die richtigen Maßnahmen einzuleiten, erforderte mehr als nur gute Fachkenntnisse. Bei den kommenden Vorhaben würde Toolen einer ihrer wertvollsten Männer sein.
    „Gut. Wann starten wir zur MARCO POLO?" fragte Edmond.
    Sein ausgeglichenes, liebenswürdiges Wesen hatte in den letzten Monaten sehr gelitten. Er war nervös, unruhig und niedergeschlagen. Jetzt aber hatte er allen Grund, wieder hoffnungsfroh in eine Art Zukunft zu sehen.
    „Morgen früh - mit allem, was wir haben. Wir werden hier einen Robot stationieren, den wir über Bildfunk anrufen können.
    Er schildert uns, ob Fortschritte erzielt wurden oder nicht."
    „Alles klar. Also bis morgen. Ich werde packen, was zu packen ist."
    Sie betrieben hier zwei Dinge: Eine

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