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0537 - Karas grausame Träume

0537 - Karas grausame Träume

Titel: 0537 - Karas grausame Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnte. An der Theke hatte sich eine lange Reihe von Zechern gebildet, die Bier und billigen Schnaps tranken.
    Wir hockten in der Ecke und wurden mittlerweile von den übrigen Gästen kaum beobachtet. Peter, so hieß mein Informant, war hier bekannt, und man wußte auch, daß er zur Kategorie der Spitzel gehörte, die sich durch Tips an die Polizei hin und wieder ein paar Pfund verdienten.
    Peter war um die 30, sah aber mindestens zehn Jahre älter aus.
    Das Leben und der Alkohol hatten ihn gezeichnet. Zudem hätte er dringend ein Bad gebraucht, auch seine Haare hatten es bitter nötig.
    Ich kannte Peter über einen Kollegen von der Sitte, hatte von ihm bisher noch keine Tips bekommen. Das hier war der erste.
    »Noch mal von vorn und langsam zum Mitschreiben«, sagte ich, wobei ich meine Limonadendose zwischen den Händen drehte, weil ich aus den Gläsern nicht trinken wollte.
    Peter schüttelte den Kopf. »Erst die Kohlen.«
    »Nein, wenn du mir…«
    »Das ist ein heißer Tip, Mann.«
    Ich gab ihm eine Pfundnote.
    Er starrte auf den zerknitterten Schein und schüttelte den Kopf.
    »Der hat doch bestimmt noch einen Bruder.«
    »Klar, den zeige ich dir später.«
    Peter überlegte, trank das Glas leer und bestellte ein neues.
    »Das ist das letzte«, warnte ich ihn vor.
    »Klar.«
    Der Wirt wollte gleich kassieren. Ich gab ihm das Geld. Seine dicken Wurstfinger strichen es ein.
    »Dann mal raus mit der Sprache, du hast also Verrückte gesehen.«
    »Nicht nur das, auch Besessene. Ich kann Ihnen sagen, die sind nicht normal.«
    »Ja, schon gut. Wo war das denn?«
    »Nicht hier.«
    »Das ist keine Antwort.«
    Er nickte. »Okay, ich habe eine Landpartie nach Cornwall gemacht. Wollte mal raus aus dem Mief und andere Luft schnuppern. Übernachtet habe ich in der freien Natur, und da habe ich sie dann entdeckt.«
    »Die Leute?«
    Er trank und nickte gleichzeitig. »Das war nicht alles. Ich sah auch die Kirche.«
    »Moment…«
    »Es war eine Kirche oder zumindest ein Bau, der so aussah. Man kann auch Tempel sagen. Die Leute strömten dahin. Da kamen Männer, Frauen und Kinder. Das machte mich neugierig. Ich bin ihnen nachgegangen und habe durch die Tür geschaut.«
    »Was geschah hinter den Mauern?«
    Peter bekam tatsächlich eine Gänsehaut. Er schüttelte sich und brauchte wieder einen Schluck. »Dahinter war der Teufel los. Die haben gesungen und geschrien.«
    »Vor Angst?«
    »Nein, die erwarteten jemanden.«
    »Den Teufel?«
    Er bekam große Augen. »Kann sein«, flüsterte er über den Tisch hinweg. »Kann durchaus sein, denn sie riefen nach dem großen Exorzisten, der kommen und alles ändern wird.«
    »Was soll er ändern?«
    »Weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht, was ein Exorzist ist.«
    »Das ist ein, sagen wir, Teufelsaustreiber. Er kann also nicht der Teufel sein.«
    »Ach ja?«
    Ich winkte ab. »Vergessen wir das mal, es gibt genug andere Themen. Was hast du noch gemacht?«
    »Nichts. Nur gehorcht, dann bin ich verschwunden.« Er wies mit seinem Zeigefinger auf sich. »Ich hatte Schiß, Angst. Wenn die mich erwischt hätten, wäre es aus mit mir gewesen, das müssen Sie mir glauben, Meister.«
    »Möglich.« Ich nickte.
    Er streckte mir seine offene Hand entgegen. »Kann ich jetzt den Bruder sehen?«
    »Noch nicht.«
    »Mehr weiß ich aber nicht.«
    »Vielleicht doch. Du hast gelauscht. Kannst du dich an die Worte erinnern, die gesprochen wurden?«
    »Nein, die haben meistens nur gesungen. So richtig schaurig, verstehen Sie? Das war ein Gesang, bei dem ich eine Gänsehaut und auch Angst bekam. Schlimm…«
    »Haben die Leute etwas getan?«
    »Nein, nur geschrien, gejammert und gesungen. So kam es mir wenigstens vor. Und die haben sich auch verkleidet. Die meisten von ihnen trugen Kutten. Furchtbar sahen sie aus. Die Gesichter darunter wirkten fahl, als hätten sie die Haut mit Mehl eingepudert. Fast wie Leichen…«
    Ich runzelte die Stirn, ging aber nicht näher auf seine letzte Bemerkung ein. »Wie sah die Kirche oder dieser Tempel von innen aus?«
    »Normal.«
    »Peter, das ist keine Antwort. Existierte ein Altar? Gab es irgendein christliches Symbol? Ein Kreuz, ein Becken mit Weihwasser, zum Beispiel?«
    Er lehnte sich zurück und hob beide Arme. »Wo denken Sie hin, Mister? Das war nicht vorhanden. Das sind doch keine Gläubigen gewesen. Nein, nein da steckte schon etwas anderes dahinter.«
    »Das du nicht herausgefunden hast?«
    »Nein.«
    »Wie oft hast du sie

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