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0538 - Der Wechselbalg

0538 - Der Wechselbalg

Titel: 0538 - Der Wechselbalg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hatten - oder gescheitert waren.
    Immer noch keine Reaktion…
    Wenn nicht das blaue Licht gewesen wäre, hätte Zamorra jetzt angenommen, auf einer falschen Fährte zu sein. Aber Zorak mußte mit seinem Opfer hier sein! Er rührte sich nur nicht.
    Plötzlich tauchte Kerr wieder auf. Von links. Seine rechte Hand war wie eine Kralle geformt. In dem umspannten Hohlraum funkelte es silbrig.
    »Die Tür ist auf der Rückseite«, rief der Inspektor, dessen Augen immer noch unwahrscheinlich grell leuchteten. Mit ihrer schockgrünen Färbung verrieten sie, daß Kerrs Vater ein Druide vom Silbermond gewesen war, der einen Teil seiner Para-Fähigkeiten dem von einer menschlichen Frau geborenen Sohn vererbt hatte.
    »Gesichert?« fragte Zamorra knapp.
    »Nicht mehr, wenn ich meine Runde vollendet habe«, behauptete Kerr. Er hatte den ursprünglichen Plan abgeändert; er setzte Druiden-Magie ein!
    »Bist du auch durchleuchtet worden?« wollte Zamorra wissen.
    Doch Kerr war schon wieder verschwunden und überließ den Freund sich selbst. Er vertraute Zamorra und ging einfach davon aus, daß der instinktiv das Richtige tun würde. Immerhin hatte Zamorra weit mehr Erfahrung bei der Dämonenjagd als der Inspektor, der sich sonst immer gegen sein väterliches Erbe sperrte. Seine Para-Fähigkeiten waren ihm unheimlich; er verdrängte sie, wo es ging, und wollte eigentlich nichts anderes, als ein ganz normales Leben führen. Aber immer wieder geriet er an Fälle, die den Einsatz eben dieser Para-Fähigkeiten verlangten. Spätestens dann, wenn Zamorra mit von der Partie war.
    Als Zamorra jetzt genauer hinschaute, konnte er eine Art Spur erkennen, die Kerr angelegt hatte. Ein eigenartiges, silbriges Leuchten lag über dem Boden und durchdrang mühelos die grauen Regenschleier.
    Bedeutete das nicht aber, daß der Dämon die magische Spur ebenfalls sehen konnte und begreifen mußte, eingekreist zu sein?
    Wie würde er darauf reagieren?
    Brennan sofort töten?
    Das brachte ihm zwar keinen Vorteil, und Zamorra hoffte, daß Zorak das wußte. Andererseits würde dem Dämon Kerrs Tun nicht gefallen. Wenn Zamorra Kerr richtig einschätzte, dann sollte dieser silberne Kreis Zoraks Flucht verhindern - wohin auch immer der Dämon sich wandte…
    Zamorra hoffte, daß Zorak nicht die Nerven verlor. Er wandte sich der Tür zu, die Kerr erwähnt hatte. Vorsichtig näherte er sich ihr. Er überschritt den silbernen Zauberkreis - und prallte plötzlich vor eine unsichtbare Wand!
    Flammen sprangen ihn an!
    Mit einem Aufschrei wich er zurück. Diesmal reagierte sein Amulett, wenn auch relativ langsam. Das grünliche Lichtfeld umfloß ihn; es schützte ihn vor magischen Angriffen jeder Art. Aber es pulsierte dabei kräftig, dehnte sich den Flammen entgegen, als wolle es mit ihnen eine Verbindung eingehen.
    Was, zum Teufel, bedeutete das?
    Im gleichen Moment, als Zamorra die silberne Linie wieder erreichte, verloschen die Flammen. Aber das grüne Kraftfeld, das seinen Körper wie eine zweite Haut umgab, blieb. Vorsichtig näherte er sich wieder der Stelle, an der er abgewehrt worden war. Ein zweites Mal schlugen ihm Flammen entgegen, die ihn verzehrt hätten, hätte das Amulett nicht das Schutzfeld erzeugt.
    Er versuchte hindurchzukommen, die Sperre zu durchbrechen. Doch er schaffte es nicht. Je weiter er vordrang, Zentimeter um Zentimeter, um so intensiver wurde der Flammenvorhang -und um so weiter dehnte sich sein Schutzfeld den Flammen entgegen, um dabei immer dünner zu werden. Zamorra konnte die steigende Hitze bereits spüren, die von den magischen Flammen ausging.
    Mit einem Gedankenbefehl versuchte er, die Energieleitung des Amuletts zu verstärken. Irgendwie mußte er in das Haus hineinkommen, und das möglichst schnell. Jede verlorene Minute zählte. Vermutlich hatte der Dämon im Inneren des alten Hauses längst alle Vorbereitungen getroffen, um sein Opfer zu töten.
    Völlig verrückt, dachte Zamorra. Normalerweise lassen Dämonen so etwas von ihren menschlichen Anhängern verrichten!
    Das Amulett glühte jetzt hell auf. Es wurde heiß! Obgleich diese Hitze Zamorra nicht zu verbrennen vermochte, war sie fast unerträglich. Abermals wich er zurück.
    Er kam nicht durch das Sperrfeld hindurch.
    Kerr hatte mit seiner Silberspur den Dämon möglicherweise eingekesselt, aber andererseits hatte der auch eine eigene Sperre errichtet, die verhinderte, daß die Dämonenjäger zu ihm vordrangen.
    Kerr, mit dem Zamorra sich jetzt gern darüber abgesprochen

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