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0538 - Der Wechselbalg

0538 - Der Wechselbalg

Titel: 0538 - Der Wechselbalg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Irgendwie überlagerten dabei die Augen die Gesamtgestalt, waren mit einem Mal riesengroß und zeigten als Doppelbild das, was der Dämon sah: Zamorra, der an der Wand lehnte, seinen brennenden Arm umklammernd - und in den Augen des Dämons konnte Zamorra auch das Feuer sehen, das in der Realität unsichtbar an seinem Arm zehrte und jetzt die Schulter erreicht hatte.
    Und gleichzeitig wurde er sich bewußt, daß er schrie wie am Spieß.
    Nebelschwaden umgaben den Dämon. Vergeblich versuchte Zamorra, im Hintergrund des Raumes etwas von Gus Brennan zu sehen. Alles war düster. Einige Lichtpunkte flackerten. Der Hauch des Todes lag um Zoraks Gestalt. Das massige, große Wesen streckte seine Hände nach Zamorra aus.
    - DU SCHEINST DOCH NICHT SO ÜBERMÄCHTIG UND GEFÄHRLICH ZU SEIN, WIE MAN MIR SAGTE.
    Ungeheuer laut dröhnte es in Zamorra auf, durchdrang ihn, so wie ihn vorhin draußen das blaue, sondierende Licht durchdrungen hatte. Fieberhaft überlegte er, wie er sich gegen den Dämon zur Wehr setzen konnte. Aber der rasende Schmerz ließ ihm wenig Chancen, zu denken.
    - DU HÄTTEST NICHT HIERHER KOMMEN SOLLEN. NUN WIRST DU STERBEN. DEIN ARM VERBRENNT. DEIN GANZER KÖRPER WIRD VERBRENNEN. DER TOD TRITT EIN , WENN DIE FLAMMEN SICH ÜBER KOPF ODER HERZ AUSGEDEHNT HABEN.
    Der Dämon lachte spöttisch auf. Trotz seines Zustandes glaubte Zamorra jedoch noch etwas anderes in diesem teuflischen Lachen schwingen zu hören -eine dumpfe Furcht.
    Er begriff nicht, woher diese Furcht kam.
    Zamorra konnte ihm nicht mehr gefährlich werden…
    Wo blieb Kerr? Warum griff der Halbdruide nicht endlich ein?
    Der Feuerschmerz kroch weiter.
    ... Der Tod tritt ein, wenn die Flammen sich über Kopf oder Herz ausgedehnt haben ...
    Zamorra blieben nur noch ein paar Minuten, vielleicht weniger…
    Die schlimmste Vorstellung dabei war nicht die, zu sterben, sondern seinen Tod auch noch selbst verschuldet zu haben.
    Zamorra stieß sich von der Wand ab. Er bewegte sich jetzt ruckartig auf den Dämon zu, der unwillkürlich vor ihm zurückwich.
    Angriff war schon immer die beste Verteidigung gewesen. Zamorra begriff, daß er nur noch dann eine Chance hatte, wenn er Zorak schneller tötete, als dessen Magie ihn umbringen konnte.
    Mit dem Tod des Dämons würde auch dessen Magie erlöschen.
    Das hoffte er jedenfalls…
    Zorak öffnete die Hand. Sofort schoß Zamorra ein Funkenregen entgegen. Er verstärkte den brennenden Schmerz. Zamorra war nicht mehr in der Lage, sich aufrecht zu halten. Er brach in die Knie.
    Verzweifelt wehrte er sich dagegen, das Bewußtsein zu verlieren. Er wußte, daß er dann sterben würde. Er konnte nur kämpfen, solange er wach war. Er mußte den Schmerz ertragen.
    Und er mußte schnell handeln.
    Doch er konnte es nicht. Das Feuer lähmte ihn.
    - OHNE DEINE WUNDERWAFFE BIST DU HILFLOS, stellte der Dämon fest. Wieder schleuderte er einen Funkenregen auf Zamorra zu. Der Dämonenjäger glaubte am ganzen Körper zugleich zu brennen. Überall, wo die Funken ihn berührt hatten, explodierte ein stechender Schmerz in seinem Körper.
    Das teuflische Feuer erreichte jetzt seinen Hals, versuchte sich in der anderen Richtung auf seine Brust auszudehnen…
    ***
    Fast hätte Zamorra Erleichterung empfunden: Nur noch ein paar ewigkeitslange Sekunden, dann erreichte der Brand kritische Regionen, und Zamorra starb!
    Dann hatte er die Qual hinter sich!
    Plötzlich war da silbriges Licht. Grell flammte es auf.
    Der spitzohrige Dämon wirbelte herum und ließ von Zamorra ab.
    Verdammt, warum jetzt? Warum macht er nicht ein Ende? Zu spät, Kerr, ein paar Sekunden zu spät… wenn du schon so lange auf dich warten läßt, kannst du ihm auch die Chance geben, mein Leiden zu beenden …
    Selbstzerstörerische Gedanken, die er sich früher niemals zugetraut hatte. Aber er hatte sich auch noch nie in einer solchen Situation befunden, einen solchen Schmerz gespürt…
    Kerr, Scotland-Yard-Inspector und Halbdruide, griff an!
    Druiden-Magie und die teuflische Kraft des Dämons prallten aufeinander. Der ganze Raum wurde in bizarres Licht gehüllt, in dem sich die Wirklichkeit verschob. Nichts war mehr so, wie es schien. Die gegensätzlichen magischen Kräfte zerrissen die Struktur von Raum und Zeit. Die beiden gegeneinander kämpfenden Gestalten schienen miteinander zu verschmelzen, Dann jagte ein furchtbarer, gellender Schrei durch den verzerrten Kosmos. Kerr flog zurück, wurde durch die Luft gewirbelt und prallte gegen die Wand, um dort

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