0538 - Der Wechselbalg
Abschirmung hätten sie sonst behindert. Doch nichts hielt sie auf, als sie sofort wieder zur Welt der Sterblichen zurückkehrten und bei beiden Übergängen T’Carra mitnahmen. T’Carra schrie und kämpfte wieder, aber noch ehe sie am Zielort auf der Erde materialisierten, versetzte der alte Vampir dem Dämonenkind einen heftigen Schlag. T’Carra verlor die Besinnung.
Die beiden Dämonen witterten.
»Zamorra ist da«, raunte der Werwölfische und zog die Nase kraus. »Ich kann ihn riechen, Er ist auf dem Totenacker.«
»Es wäre sicher nicht das schlechteste, wenn er gleich dort bliebe«, kicherte Sarkana leise. »Ich könnte mir vorstellen, daß es hier einen kleinen leeren Sarg gibt. Mit einiger Anstrengung könnte er dort hineinpassen…«
»Still«, warnte der Werwolf. »Ich glaube, er geht jetzt zum Tor. Seine Begleiterin ist bei ihm. Ich kann nicht erkennen, welche Waffen sie besitzen. Aber mit Sicherheit ist das Amulett dabei, und vielleicht auch der Dhyarra-Kristall.«
»Je stärker die Waffen, desto besser für uns«, zischte der Vampir. »Wir müssen seinen Gegenschlag provozieren. Beginne mit der Beschwörung. Ich wecke dieses kleine Luder wieder auf und helfe dir dann.«
»Umgekehrt wär’s mir lieber«, murrte der Wolf. »Was glaubst du, wie schnell das Monster aufwacht, wenn ich ihm einen Batzen Fleisch aus Arm oder Bein beiße oder ihm die Flügel rupfe? Es würde zudem seine Wut und Angriffslust steigern,«
»Rede nicht, mach!« fauchte Sarkana und bemühte sich um T’Carra, Er verachtete den Wolf. Der war ihm zu schlichten Gemütes, zu primitiv, weit unter Sarkanas Niveau, der überzeugt war, Vampire und vor allem seine eigene Sippe seien die Edelsten unter den Dämonen der schwarzen Familie.
Es wurde Zeit, daß Zorak hier aufkreuzte.
Aber T’Carra würde schon laut genug nach seinem Elter schreien…
***
Merlins Stern erwärmte sich!
»Schwarze Magie«, flüsterte Zamorra. Unwillkürlich blieb er stehen.
Die Gestalt am Friedhofseingang war nur undeutlich zu sehen. Sie war ein kleiner, düsterer Schatten in der Nacht. Der Lichtkegel der Stablampe, den Nicole auf das Wesen richtete, reichte nicht bis dorthin, obgleich das Halogenlicht eigentlich bis zu 1000 Metern weit leuchten sollte! Doch irgend etwas schluckte das Licht des Strahls.
Jetzt erst fiel den beiden Menschen auf, wie unnatürlich finster es geworden war! Und diese Finsternis lag nicht nur am verhangenen Nachthimmel, der mit seinen dichten Wolkenschichten Mond und Sterne verdeckte. Auch an der Straße waren die Peitschenlampen verloschen. Erst in einiger Entfernung gab es helle Flecken, wo hinter Fenstern Licht brannte. Aber diese Lichter waren viel zu weit entfernt.
Zwei weitere winzige Punkte glommen auf; die Augen der Schattengestalt am Tor.
»Zorak hat gewartet«, murmelte Zamorra, »bis wir uns sicher fühlen. Jetzt ist er da.«
»Ich kann seine Gedanken nicht lesen«, sagte Nicole. »Aber ich glaube, es sind mehrere Dämonen in der Nähe. Ich habe ein seltsames Gefühl, als würde ich von verschiedenen Seiten angestarrt.«
Sie nahm die Strahlwaffe aus der Umhängetasche. Zamorra ahnte die Bewegung mehr, als er sie sah. »Was willst du damit? Sie ist doch leergeschossen.«
Nicole wies auf den schwachen Glimmpunkt der Ladekontrolle. »Es scheint, als habe sich die Energiepatrone wieder etwas erholt. Für einen schlappen Schuß wird es reichen, glaube ich.«
»Verlaß dich nicht zu sehr darauf…«
Unwillkürlich sah sie sich um, konnte jedoch nichts und niemanden sehen. Es war zu dunkel.
»Sie wechseln ständig ihre Positionen…«
Auch dafür gab es keinen Beweis. Nur ein Gefühl.
Das Licht aus der Stablampe wurde zusehends schwächer. Die Batterien waren frisch, sie konnten jetzt noch nicht versagen!
Merlins Stern baute das grüne Schutzfeld nicht auf. Noch nicht?
Plötzlich war das blaue Licht wieder da! Diesmal erfaßte es Zamorra und Nicole gleichzeitig!
Da wußte Zamorra, daß ihm nur noch Sekunden blieben, dann würde der Angriff erfolgen.
Er wollte sich nicht auf das Amulett verlassen. Es reagierte zu langsam; außerdem hatte Zorak bewiesen, daß er in den letzten zehn Jahren eine Immunität gegen Merlins Stern entwickelt hatte. Zamorra benutzte den Dhyarra-Kristall!
Er befahl dem Sternenstein, die dämonische Gestalt am Friedhofstor in eine Fackel aus weißmagischem Feuer zu verwandeln!
Der Dhyarra-Kristall schlug sofort zu!
***
»Da«, kicherte Sarkana und gab T’Carra einen Stoß. Das
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