Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0538 - Die Panikmacher

Titel: 0538 - Die Panikmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
es uns entscheidend darauf ankommt, Unruhe zu stiften. Das können wir jedoch nur dann, wenn wir das Virus als Waffe benutzen können."
    Dr. Jacobi setzte sich in einen Sessel und zündete sich eine Zigarette an. Seine Hände zitterten leicht.
    „Bitte, übersehen Sie die Gefahr nicht", sagte er. „Sir, nätürIich tun wir alles, um zu verhindern, daß etwas passieren kann.
    Theoretisch ist es fast unmöglich, daß das Virus aus dem Labor herausgetragen wird, sollte es jedoch dennoch geschehen, sind wir verloren. Alles Leben in der MARCO POLO wäre innerhalb weniger Stunden vernichtet."
    „Wir wissen zu wenig über diesen Virus", erklärte Dr. Serenti.
    „Bisher haben wir seine Wirkung nur auf die Gelben Eroberer beobachten können und auf synthetische Biomasse, nicht jedoch auf menschliches Gewebe. Nach allen Erfahrungen der Kosmomedizin können sich hier ganz andere und völlig unerwartete Reaktionen einstellen."
    Perry Rhodan setzte sich jetzt ebenfalls. Er blickte den Internisten grübelnd an und fragte dann den Virologen Jacobi: „Wie können Sie eindeutig klären, ob das Regulationsvirus für uns gefährlich ist oder nicht? Gibt es überhaupt eine Möglichkeit?"
    „Wir müssen, eine Versuchsperson damit infizieren."
    Rhodan erhob sich.
    „Das betrachte ich nicht als Möglichkeit", entgegnete er schroff.
    „Wollen Sie die Verantwortung tragen, wenn das Virus dann tödlich wirkt?"
    Dr. Jacobi begann, nervös auf den Lippen zu kauen. Er blickte auf seine Knie und zuckte mit den Achseln.
    „Schlagen Sie sich eine solche Idee aus dem Kopf", sagte Rhodan. „Wenn Sie nicht herausfinden, wie das Virus wirkt, dann rnüssen wir eben auf diese Waffe verzichten. Wir wollen die Gelben Eroberer darin hindern, sich weiter mit dieser Geschwindigkeit zu vermehren. Wir müssen diese Flut irgendwie stoppen oder ablenken. Auf keinen Fall werden wir eine tödliche Infektionskrankheit verbreiten."
    „Ich muß erst einmal schlafen. Vielleicht habe ich jetzt schon zu lange gearbeitet", erwiderte der Virologe. „Bis heute habe ich noch alle Probleme dieser Art bewältigen können, warum sollte ich dieses nicht auch lösen? Irgendwie schaffe ich es."
    „Wieviel Zeit brauchen Sie?"
    „Das kann ich nicht sagen, Sir. Wenn Sie mir die Hauptpositronik zur Verfügung stellen, wird alles schneller gehen.
    Dann kann ich einige Experimente innerhalb weniger Sekunden durchspielen, ohne langwierige Laborarbeiten durchführen zu müssen."
    „Sie bekommen, was Sie benötigen."
    „Danke, Sir, ich melde mich in zwei Stunden wieder."
    Er erhob sich und verließ das Chefarztzimmer. Seine Schritte wirkten müde, und seine Haltung ließ auf den Grad seiner Erschöpfung schließen.
    Dr. Jacobi ist ein Kurzbrenner", erklärte Khomo Serenti, als der Virologe den Raum verlassen hatte. „Er kann unglaublich konzentriert arbeiten, hält aber nicht lange durch. Er braucht hin und wieder eine kleine Pause."
    „Wird er es schaffen?"
    „Wenn überhaupt jemand mit diesem Problem fertig wird, dann nur er", behauptete der Internist.
    „Geben Sie ihm jede notwendige Unterstützung", sagte Rhodan.
     
    3.
     
    Dr. Khomo Serenti blieb in der Eingangstür der „Inneren Medizin" stehen als er das ärztliche Fachpersonal und die medizinischen Helferinnen auf dem Hauptgang versammelt sah.
    Eine der Ärztinnen entdeckte ihn und kam ihm aufgeregt entgegen.
    „Ich verstehe das nicht", sagte sie. „Die vier Patienten aus Raum IV sind verschwunden. Sie haben einen Teil des Inventars zerschlagen, die Isolierwand herausgerissen und sind geflüchtet, als ob sie eingesperrt gewesen wären."
    „Raum IV? Das sind die Offiziere von der CMP-18, nicht wahr?"
    fragte Dr. Serenti.
    Die Ärztin nickte bestätigend.
    „Die Patienten sind gefährdet", fügte sie erklärend hinzu. „Wir hatten strengste Bettruhe angeordnet."
    Dr. Serenti schüttelte den Kopf.
    „Und niemand hat etwas gehört", sagte er. „Ich erinnere mich, darauf hingewiesen zu haben, daß diese Patienten gesondert zu beobachten sind. Das ist offensichtlich nicht geschehen."
    Die Ärztin preßte die Lippen zusammen und schwieg. Sie sah schuldbewußt aus.
    „Haben Sie den Vorfall gemeldet?"
    „Wir wollten erst Sie informieren."
    Der Internist verzichtete auf jeden weiteren Tadel. Die Station hatte viel zu tun. Wie immer nach einer Raumschlacht gab es zahlreiche Patienten zu versorgen. Nicht nur die Chirurgen mußten eingreifen, um Verletzungen zu beheben, auch die Ärzte der Inneren Medizin waren

Weitere Kostenlose Bücher