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0539 - Experiment der Cynos

Titel: 0539 - Experiment der Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wenig mehr als zwei Stunden kam das erwartete Signal aus der Kommandozentrale.
    Epel drückte einen Knopf. Damit löste er mehrere Vorgänge aus. Zuerst verwandelte sich der beulenartige Hangar in mikroskopisch feinen Staub. Der Raumgleiter sank schwankend einige Zentimeter tiefer, blieb aber in dieser Stellung, höchstens zehn Meter von der Außenwand des Kreuzers entfernt, denn der separate Schwerkraft - Generator hatte sich ebenfalls aufgelöst.
    Dann schoß die CESARE BORGIA einen umgepolten Traktorstrahl von geringer Intensität ab. Der Impuls traf den Gleiter und hielt nur eine Millisekunde an, aber er genügte, um das kleinere Raumfahrzeug von dem größeren zu lösen.
    Captain Simmith beobachtete seine Instrumente.
    Ein Kleincomputer richtete den Landekurs ein und balancierte den Gleiter aus. Der Abstieg hatte begonnen. Bald heulten verdrängte erhitze Luftmassen um das Fahrzeug.
    Die Innentemperatur stieg schnell an, blieb einige Minuten lang in der Nähe von sechzig Grad Celsius und sank dann allmählich wieder ab. Es gab keinerlei Schwierigkeiten. Der Computer lenkte den Gleiter und Captain Simmith zweieinhalbmal um den ganzen Planeten, bevor die Kufen den Sand eines langgestreckten ebenen Talbodens in der Gebirgswüste von Pelukatan berührten.
    Sekunden später bremsten drei mächtige Fallschirme das Fahrzeug ab. Rund zweihundert Meter vor der Ostwand des Tales blieb der Gleiter stehen.
    Epel klappte das Kanzeldach zurück, atmete die trockene klare Wüstenluft ein und musterte seine Umgebung.
    „Hm!" brummte er nach einiger Zeit. „Ein ausgezeichneter Platz für den Geheimstützpunkt. Ich taufe das Tal hiermit Epel sPlace ."
     
    *
     
    Die Bilder verblaßten, und allmählich trat wieder die altvertraute Umgebung in den Vordergrund des Bewußtseins.
    Ich sah, daß ich mich die ganze Zeit über nicht aus meinem Kontursessel in der Steuerkanzel der Space-Jet bewegt hatte, und meinen Gefährten war es anscheinend ebenso ergangen.
    Dalaimoc Rorvic musterte uns mit breitem Lächeln. Sein gewaltiger kahler Schädel glänzte. Offensichtlich hatte der Tibeter ihn mit reichlich Öl gepflegt. Neben ihm, auf dem Kontrollpaneel des Hyperkoms, stand seine uralte elektrische Gebetsmühle. Ich entdeckte zu meiner Verwunderung, daß heute an dieser Mühle ein anderer Stoffetzen als gestern angebracht war.
    Aber ich wurde abgelenkt, als Bescrilo Nonderver uns darauf hinwies, daß wir uns im Normalraum befanden.
    Rorvic lächelte noch breiter.
    Ich habe mir erlaubt, den Linearflug zu halbieren, damit .Sie nicht zuviel Fakten hintereinander verarbeiten müssen", sagte er phlegmatisch.
    Wie haben Sie uns die Informationen überhaupt übermittelt?" erkundigte sich Peltrow. „Mittels Hypnose?"
    Warum wollen Sie das wissen?" entgegnete der Albino. „Wenn Sie in einem Restaurant speisen, erkundigen Sie sich doch auch nicht hinterher beim Chefkoch, wie er dieses oder jenes Gericht zübereitet hat."
    „Natürlich nicht", meinte Batriaschwili. „Entschuldigen Sie bitte, Sir."
    „Entschuldigen Sie, daß ich lebe, Sir!" höhnte ich. „Lassen Sie sich nicht bluffen, Peltrow. Rorvic hat nur einen Trick angewandt.
    Wahrscheinlich betäubte er uns mit Schlafgas und schaltete danach einen Traumprojektor an."
    „Reden Sie nicht über Dinge, die Sie niemals verstehen werden, Captain Hainu!" wies Dalaimoc rnich zurecht. „Bereiten Sie uns lieber eine Mahlzeit! Oder sollen wir im Weltraum verhungern?"
    Einen Herzschlag lang schwankte ich zwischen der Möglichkeit, darauf sehr drastisch zu antworten, und der, hocherhobenen Hauptes das Feld zu räumen.
    Ich entschloß mich für die zweite Möglichkeit: In der engen Kombüse angekommen, ließ ich meinen Rachegelüsten freien Lauf. Ich tastete mehr oder weniger gleiche Massen unterschiedlicher Gemüsesorten, ließ alles durch die Püriermaschine laufen und fügte Schinkenwürfel, durchgedrehtes Muschelfleisch, etwas Orangenmark - und saure Sahne hinzu.
    Dies alles vermengte ich in der Knetmaschine so lange mit Mehl, bis ein fester Teig entstanden war. Danach stellte ich die Kloßmaschine auf mittleren Durchmesser, beschickte sie mit dem Teig und buk die Klöße in siedendem Pflanzenfett.
    Als meine Gefährten sich in der Messe an den Tisch setzten, wünschte ich ihnen schadenfroh „guten Appetit" und wartete auf die Gesichter, die sie schneiden würden, wenn sie erst einmal von meinen „Racheklößen" gekostet hatten. Ich schütze Leibschmerzen vor, damit ich den schauderhaften

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