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054 - Das Geheimnis der Mumie

054 - Das Geheimnis der Mumie

Titel: 054 - Das Geheimnis der Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Kassim, Cardin und …« Coco fiel das Sprechen schwer.
    »Einige der Eindringlinge sind tot«, sagte Hu-Amun. »Die anderen sind gefangen genommen worden. Auch sie werden sterben. Alle, die vom Zugang zum Höhlenlabyrinth wussten, sind tot – oder meine Gefangenen. Niemand wird mehr die Ruhe Nefer-Amuns stören.«
    Bevor Coco noch etwas sagen konnte, zog Hu-Amun das Zepter zurück, und ihre Lippen waren wieder verschlossen.
    »Susan Baxter ist eine Wissende. Sie werden es auch bald sein.«
    Er verließ die Grabkammer.
    »Hören Sie mich, Coco?«, fragte Susan Baxter.
    Doch Coco konnte nicht antworten.
    »Ich werde Ihnen alles erzählen«, sprach Susan weiter. »Vielleicht können Sie mich verstehen. Ich weiß jetzt über alles Bescheid – über Nefer-Amun und den Kult. Es ist eine fantastische Geschichte, fast unglaublich. Einen Teil davon werden Sie selbst erfahren, den Rest entnahm ich den Hieroglyphen, die … Ich kann jetzt nicht weitersprechen. Bis später.«
    Priester betraten die Grabvorkammer. Sie hockten sich um den Steinsockel herum, senkten die Köpfe und begannen zu singen. Coco verstand nicht ein Wort. Nach einigen Minuten wurde der Gesang lauter. Coco hörte immer wieder Nefer-Amuns Namen. Flötenspiel mischte sich in den Gesang. Und dann sah Coco die Bilder. Zuerst undeutlich. Die Wände der Grabvorkammer flimmerten. Die eingeritzten Bilder erwachten zum Leben.
    Eine fremde Macht ergriff von ihren Gedanken Besitz. Die Bilder drehten sich vor ihren Augen, verblassten, dann hörte sie eine Stimme; anfangs leise, dann immer lauter.
    So wie alle Mädchen und jungen Frauen vor ihr, die Nefer-Amun geopfert worden waren, vernahm sie die Botschaft des Amun-Priesters, der vor mehr als dreitausend Jahren gelebt hatte.
    »Ich, den meine Eltern auf den Namen Nefer tauften und den später meine Anhänger Nefer-Amun riefen, spreche zu dir, die du dein Leben hingeben wirst, um mein unsterbliches Ka zu stärken.
    Ich, der ich immer ein treuer Anhänger des einzig wahren Gottes gewesen bin, ich, der treue Diener Amuns, der von einem wahnsinnigen König, dessen Name für immer verflucht sein soll, zum Tode verurteilt wurde, werde dir meine Lebensgeschichte, von meiner Aufgabe und meinen Zielen berichten.
    Ich, der Neffe des Hohepriesters Bekanchos, der den Großteil seines Lebens dem Dienst Amuns geopfert hat, verkündet dir meine Botschaft.
    Geboren wurde ich während der Regierungszeit Amenophis' III. der seinen Sohn mit allerlei üblem Gedankengut infizierte. Auch er soll verflucht sein, da er den späteren Amenophis IV. zeugte, der seinen Namen nach seinem Regierungsantritt in Echnaton umänderte. Er, der dem Aton gefällig ist, war mein größter Feind, der Feind aller Amun-Anhänger.
    Mit acht Jahren trat ich in den Amun-Tempel in Theben ein. Im selben Jahr wurde er geboren, dessen Name man besser nicht nennt, da es ein verfluchter Name ist. Der Jubel war groß bei seiner Geburt. Der König brachte zahllose Opfer im Amun-Tempel dar, den er zu Ehren des großen Gottes hatte bauen lassen. Ganz Theben, ja, ganz Ägypten war im Freudentaumel. Endlich hatte die Königsgemahlin Teje einem Sohn das Leben geschenkt. Oh, wäre der Knabe tot geboren, es wäre besser für Ägypten und sein Volk gewesen! Doch die Wege Amuns sind unergründlich. Er ist ein Gott, während wir nur Menschen sind.
    Amun und seine Priester waren zu jener Zeit noch mächtig. Ihnen war das Haus des Lebens und das Haus des Todes unterstellt. Amuns Priester beherrschten ein Fünftel des Landes und somit auch den Handel. Sie waren für die Ausbildung der Priester, der Astronomen, der Juristen und Schreiber verantwortlich.
    Mein Leben weihte ich dem Gott Amun. In seinem Tempel empfing ich die Weihen zum untersten Priestergrad. Hier lernte ich lesen und schreiben. Ich schrieb die Totenbücher ab, die dann zu Ehren Amuns im Tempel an die Gläubigen verkauft wurden.
    Damals war Ägypten reich und mächtig. Es erstreckte sich von Euphrat im Norden bis zur Wüste jenseits von Napata im Süden. Ägypten lebte glücklich in Frieden und Wohlstand. Amenophis III. ließ einen königlichen Palast bauen, außerdem einen Totentempel für sich, Kolossalstatuen und andere Tempel in vielen Städten Ägyptens.
    Zahllos waren die Opfer, die Ägyptens Bevölkerung dem Reichsgott Amun darbrachte. Amun ist an der Spitze, hieß es in einem alten Spruch. In seinem Namen waren die Kriege gegen Nubien und Asien geführt worden, ihm zu Ehren hatte man in den besiegten Ländern

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