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054 - Gucumatz der Allmächtige

054 - Gucumatz der Allmächtige

Titel: 054 - Gucumatz der Allmächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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kümmerte sie nicht. Sie hatte ihre eigenen Wertmaßstäbe, und ihr Gefühl sagte ihr, daß der sympathische junge Mann mit dem zerzausten Haar nicht geringer von ihr dachte, weil sie beinahe ohne zu zögern seine Einladung zum Tee im Astoria angenommen hatte.
    Peter Dewin stand groß und unübersehbar mitten im Palmengarten und fixierte gespannt die Drehtür, als sie hereinkam.
    »Ich hab einen Tisch genommen, der möglichst weit von der gräßlichen Kapelle entfernt ist. Mögen Sie Hotelorchester, oder ist Ihnen Musik lieber?«
    Er führte sie zu einem Tisch in einer Ecke und rief ihr auf dem Weg über die Schulter hinweg Bemerkungen über Dinge und Menschen zu, die ihr peinlich gewesen wären, hätten sie sie nicht erheitert.
    »Samstag nachmittag kommt alle Welt hierher... freier Eintritt... der Mann da drüben mit der scheußlichen Weste ist ein Falschspieler - eben aus New York zurück... « Er begleitete seine Bemerkungen mit großen, ausdrucksvollen Gebärden.
    »So, da sind wir - bitte, setzen Sie sich.«
    An Peter Dewin war nichts Zurückhaltendes. Jeder im Palmengarten mußte seine Anwesenheit wahrnehmen, wenn auch die meisten über seine Identität nur wilde Vermutungen anstellen konnten. Der Kellner kannte ihn, der Geschäftsführer kannte ihn, der Portier draußen kannte ihn. Alle anderen waren unwichtig.
    »Worüber berichten Sie?« fragte sie.
    »Verbrechen größtenteils - Morde und so«, antwortete er etwas vage, während er eine Hornbrille aufsetzte und sich mit ernsthafter Miene umsah. »Wenn bei der Polizei Flaute ist, über königliche Hochzeiten, wichtige Begräbnisse und ähnliches. Ich bin sogar schon so weit gesunken, über eine Debatte im Unterhaus zu schreiben. Ach, verflixt, mit der Brille sehe ich überhaupt nichts.«
    »Warum müssen Sie sie tragen?« fragte sie verwundert.
    »Ich muß gar nicht«, erklärte er gelassen und nahm sie ab. »Sie gehört einem Kollegen. Ich hab sie für ihn beim Optiker abgeholt. «
    Er sah Daphne an und musterte sie kritisch.
    »Nun?« Sie rechnete mit einem unverblümten Urteil. »Sie sind unheimlich hübsch - oder nein, anziehend ist ein passenderes Wort«, erklärte er. »Das hab ich natürlich auf den ersten Blick gesehen. Ich hätte mir nicht träumen lassen, daß Sie heute kommen würden. War ich unverschämt neulich in der Teestube? Ich werde immer für unverschämt gehalten, wenn ich ganz einfach interessiert bin.«
    »Nein, ich fand Sie nicht unverschämt.« Sie lächelte schwach. »Ich fand Sie - ungewöhnlich. «
    »Das bin ich auch«, behauptete er prompt. »Ich flirte nie. Man verpaßt eine Menge, wenn man sich bei einer Frau, nur weil sie eine Frau ist, aufs Flirten beschränkt. Verstehen Sie das? Man lernt sie nicht als Mensch kennen und erfährt nichts über ihr Wesen - man wirft gewissermaßen den Apfel für das Kernhaus weg. Das klingt vielleicht albern, ist es aber nicht. «
    Der Kellner kam mit Kännchen und Tassen. »Sie sind Crewes Sekretärin, nicht?«
    Die Frage verblüffte sie.
    »Ich hab Sie einmal gesehen - als ich wegen eines Interviews bei ihm war. Aber das fiel mir erst heute morgen wieder ein. - Ein Stück Zucker bitte.« Er rührte seinen Tee um. »Wenn in den altmodischen Romanen schöne junge Frauen in niedrigen Stellungen arbeiten, ist immer ein Bankkrach daran schuld oder ein Vater, der das Vermögen verspielt hat. Aber in letzter Zeit hat es keinen Bankkrach gegeben.«
    »Und mein Vater spielte nicht«, fügte sie lächelnd hinzu. »Ich stamme aus der Mittelklasse und befinde mich genau an meinem Platz. «
    »Gut«, sagte er erfreut. »Ich mag gesellschaftliche Absteiger nicht. Kennen Sie die Frau da drüben? Sie hat Sie schon mehrmals angesehen.«
    Daphne drehte den Kopf. »Das ist Paula Staines«, sagte sie. »Eine Verwandte von Mr. Crewe. «
    Peter musterte die gutgekleidete Frau und fragte dann abrupt: »Gefällt es Ihnen in dem Haus?«
    »Bei Mr. Crewe, meinen Sie?« Sie zögerte. »Nein, nicht besonders. Ich bemühe mich gerade um eine andere Stellung, aber ich fürchte, ich werde kein Glück haben.« Er warf ihr einen scharfen Blick zu.
    »Konischer Kerl, nicht? Crewe, meine ich. Sein Ruf ist nicht gerade der beste. Ich denke, für Sie wäre es besser, Sie hätten nichts mit ihm zu tun. Hat sein Geld auf merkwürdige Weise gemacht. Plötzlich war's da, und keiner wußte, woher es kam.«
    Sie lachte. »Interessieren Sie sich näher für ihn, oder ist das nur eine Kostprobe -«
    »...meines enzyklopädischen

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