Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
054 - Gucumatz der Allmächtige

054 - Gucumatz der Allmächtige

Titel: 054 - Gucumatz der Allmächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
Vom Netzwerk:
sich zu dem kleinen Suchtrupp im Garten gesellte.
    jemand hatte zwei starke Scheinwerfer beschafft, und in ihrem Licht nahm die Polizei jetzt eine systematische Untersuchung vor. Clarke und Sweeney begutachteten gerade Spuren an der Mauer, als Peter zu ihnen trat.
    »Da ist er rübergekommen«, sagte Sweeney. »Schauen Sie sich die Säcke an.« Er wies nach oben. Dort hatte man drei dicke Säcke über die Glasscherben gelegt, und als man sie wegnahm, zeigte sich, daß das Glas vorsichtig abgebrochen worden war - sie fanden Scherben auf beiden Seiten der Mauer.
    »Genial!« sagte Peter bewundernd, und Sweeney, der jetzt erst auf ihn aufmerksam wurde, drehte sich prustend um. »Was soll daran genial sein? Die Säcke wurden hingelegt, um die Flucht zu erleichtern. Ich denke, man warf ein Seil über die Mauer, das auf der anderen Seite von jemandem gehalten wurde.«
    »Was haben Sie für eine Theorie, Mr. Clarke?« fragte Peter. »Die gleiche wie Sweeney«, antwortete der. »Ich werd's mir wahrscheinlich bis morgen anders überlegen, aber vorläufig erfährt die Presse von mir, daß jemand über die Mauer kletterte, sich im Garten versteckte und wartete, bis Crewe ins Zimmer kam. Das Arbeitszimmer hatte keine Jalousien, es war gut beleuchtet, man konnte von draußen genau sehen, was drinnen vorging. Zuerst betrat Crewe den Raum -«
    » Im Vorsaal war kein Licht«, bemerkte Peter.
    »Na und? Was hat das damit zu tun?« entgegnete Sweeney. »Im Vorsaal hätte er sowieso nicht gesehen und gewiß nicht erschossen werden können.«
    »Ich weise nur darauf hin, daß im Vorsaal kein Licht war, während im Arbeitszimmer fast alle Lampen brannten. Als sie mir sagten, ich solle Licht machen, brannten nur die Wandleuchten nicht, und das änderte an der Gesamtbeleuchtung kaum etwas.«
    »Auf jeden Fall war es im Arbeitszimmer so hell, daß der Mörder Crewe deutlich sehen konnte, als dieser eintrat«, sagte Clarke geduldig. »Die Dunkelheit des Vorsaals spielt ja wohl keine Rolle.« Peter sagte nichts. Eine Viertelstunde lang wurde gemessen und notiert, dann fragte Peter, ob sie den Schlüssel zu dem kleinen Schuppen hätten.
    »Da haben wir uns schon gründlich umgesehen«, erklärte Sweeney. »Es sind nur ein paar Gartengeräte und eine alte Tür drin.«
    »Genau die alte Tür interessiert mich.«
    Der Schuppen wurde aufgesperrt. Peter mußte beim Eintreten den Kopf einziehen, weil die Öffnung so niedrig war. Er sah sogleich die Tür, die an der gegenüberliegenden Wand des Schuppens lehnte. Die frische Farbe glänzte, und wäre er nicht auf die häßliche Fratze vorbereitet gewesen, die in die Mitte der Tür gemalt war, so wäre er sicher erschrocken. Von der Fratze ging ein unregelmäßiges Muster von Verzierungen aus Vögeln und Blumen aus. Das Bild erinnerte ihn an gewisse altägyptische Zeichnungen. Er merkte, daß die Farbe noch feucht war, als er mit einem Taschenmesser daran zu kratzen begann. Fünf Minuten lang hatte er den Schuppen für sich, dann gesellte sich Sweeney zu ihm.
    »Was, zum Teufel, machen Sie denn da?«
    »Ach, nichts Besonderes.« Peter steckte das Messer ein. »Diese primitiven Malereien interessieren mich.«
    »Primitive Malereien«, brummte Sweeney. »Reicht Ihnen ein Mord nicht? Wollen Sie 'ne Abhandlung über Kunst schreiben?«
    Peter antwortete nicht. Er ging hinaus, sperrte den Schuppen wieder ab und gab Sweeney den Schlüssel zurück.
    Bis um ein Uhr morgens saß er in der Redaktion. Anderthalb Stunden lang klapperte seine Schreibmaschine unaufhörlich. Diesmal legte er einen Artikel hin, der jedem Starreporter Ehre gemacht hätte. »Das Schlimme ist nur«, sagte er zu einem Kollegen, »daß ich nicht an zwei Orten zugleich sein kann. Heute bedaure ich zum drittenmal im Lauf meiner brillanten Karriere, daß ich nicht als Zwilling zur Welt gekommen bin.«
    Das Taxi, das er schon früh am Abend gemietet hatte und für das mittlerweile schon eine stattliche Gebühr aufgelaufen war, brachte ihn zur derzeitigen Wohnung von Harry dem Barkeeper, dessen Adresse ihm Daphne gegeben hatte. Sie befand sich in einer kleinen Straße in Poplar, und es dauerte lang, ehe auf sein Klopfen eine umfangreiche, spärlich bekleidete Frau an die Tür kam.
    »Ich hätte gern Mr. Merstham gesprochen«, sagte Peter, nachdem er sich wegen der Störung entschuldigt hatte.
    »Der ist weg«, lautete die überraschende Antwort. »Gegen neun kam ein Bote für ihn, daraufhin packte er seine Sachen und ging. «
    »Hat er seine

Weitere Kostenlose Bücher