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0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich

0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich

Titel: 0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dann seidenweich über mein Gesicht. Ich wollte zunächst nicht reagieren, doch der andere, der mir den Lappen gegen die Wangen schlug, hörte einfach nicht auf.
    Zudem vernahm ich ungewöhnliche Laute. Ein leises Heulen oder Jaulen, das meine Ohren malträtierte.
    »Laßt mich doch schlafen, verdammt«, murmelte ich, aber das Feuchte, Weiche blieb und ebenfalls die hohen Töne.
    Ich öffnete die Augen.
    Nicht sehr schnell, nein, ich hatte eher den Eindruck, als wären sie verklebt durch irgendwelche Leimtropfen, die sich beim Öffnen in die Länge zogen.
    Dann fuhr dieser Lappen noch über meine Augen, als wollte er sie wieder schließen.
    Es war kein Lappen, sondern eine Zunge, die leckte und dabei von warmen Atemzügen begleitet wurde. Zu der Zunge gehörte ein Maul, zum Maul ein Kopf, ebenso zwei Augen, auch eine Nase und natürlich der übrige Hundekörper, obwohl ich mich zunächst nur für den Kopf interessierte.
    Der Hund gehörte zu der größeren Sorte. Er mußte ein Schäferhund sein, ein Rassetier. Als er bemerkte, daß ich erwacht war, hockte er sich neben mich und behielt mich im Blick.
    Ich verzog das Gesicht, hob einen Arm und suchte nach meinem Kopf, wobei ich den Eindruck bekam, als wäre er überhaupt nicht vorhanden. Daß ich ihn trotzdem fand, glich schon einem kleinen Wunder.
    Irgend etwas schmerzte immer. Es war egal, welche Stelle ich berührte, der Druck hatte sich überall ausgebreitet, und ich versuchte, mich zu erinnern. Es fiel mir sehr schnell ein.
    Wieder sah ich die verdammte Szene vor mir. Die Rotblonde, die gegen meinen Wagen gelaufen und über die Motorhaube geschleudert worden war.
    Dann ihr Bein und den Stiefel, mit dem sie die Scheibe zertreten hatte.
    Das war kein Unfall gewesen. Nein, das hatte sie sehr geschickt gemacht.
    Mist auch…
    Ich setzte mich hin. Durch die Bewegung begann es im Hinterkopf zu tuckern.
    Der Körper des Tieres spannte sich. Ich hörte sein Knurren, wahrscheinlich eine an mich gerichtete Warnung. »Schon gut«, flüsterte ich, »du bist ein braves Tier. Du willst doch einem alten Mann nichts tun – oder?«
    Er konnte mir keine Antwort geben, aber ich hörte statt dessen einen Pfiff. Herrchen wollte was von ihm. Der Hund horchte auf, legte die Ohren an. Der Pfiff wiederholte sich, aber das Tier rührte sich nicht von der Stelle.
    Dann rief ein Mann seinen Namen. »Rocky, komm her! Komm zu mir. Na, wird’s bald?«
    Rocky kam nicht. Dafür gab er eine »Erklärung« ab, wie es Hunde nun mal taten.
    Er bellte einige Male, damit sein Herr Bescheid wußte.
    Ich blieb hocken und hörte schon sehr bald Schritte, die sich mir näherten. Dann tauchte eine Gestalt auf. Wenn ich nach rechts schaute, sah ich die dunklen Hosenbeine.
    Der Mann beugte sich nach unten und schaufelte einige störende Zweige zur Seite, so daß er mich sehen konnte. Ich hockte da wie ein armer Sünder, bewacht von einem Schäferhund.
    Herrchen war schon älter. Hinter den Augen einer Brille blinzelte er mir zu.
    »Was machen Sie denn hier, Mister?«
    »Das sehen Sie doch. Ich ruhe mich aus.«
    »Auf den Arm nehmen kann ich mich selbst. Los, raus mit der Sprache! Was ist los? Sind Sie betrunken?«
    »Nein. Riechen Sie etwas?«
    Er ließ seinen Blick über meine Gestalt wandern. »Wie ein Penner sehen Sie auch nicht aus?«
    »Seit wann sind Polizisten Penner?« fragte ich.
    Seine Augen weiteten sich hinter den Gläsern. »Wollen Sie damit andeuten, daß Sie Polizist sind?«
    »So ist es.«
    Er fing an zu lachen. »Das glaube ich Ihnen nicht.«
    »Darf ich Ihnen meinen Ausweis zeigen?«
    »Ja, aber vorsichtig, sonst wird Rocky zum Tiger.«
    »Darauf kann ich verzichten.« Der Mann bekam den Ausweis gereicht, schaute ihn sich an und gab ihn mir dann zurück. »Tatsächlich, ein Polizist. Wie kommen Sie hierher?«
    »Das ist eine lange Geschichte. Manchmal haben auch Polizisten Pech. Ich bin reingelegt worden.«
    »Überfall?«
    »Genau.« Ich streckte den rechten Arm aus. »Helfen Sie mir mal hoch!«
    Er tat es zu schwungvoll. Ich stand auf den Beinen und hatte Mühe mit dem Gleichgewicht. »Kinder«, flüsterte ich und legte den Kopf zurück. »Manchmal muß man leiden.« Dann verließ ich die Deckung der Büsche, blieb auf dem Gehsteig stehen und schaute mich achselzuckend um.
    »Was haben Sie denn, Mister?«
    »Mir fehlt mein Wagen, das ist alles.«
    »Tatsächlich?«
    »Ich lüge Sie schon nicht an, keine Sorge, aber er ist wirklich verschwunden.« Ich wechselte das Thema. »Wohnen Sie

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