Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich

0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich

Titel: 0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
dachte, konnte er auch nicht sagen.
    Vielleicht war es die vergangene Zeit, in der nichts passiert war.
    Der Gang draußen war mit Teppichen belegt worden. Schritte hörte man nicht.
    Gordon Tile wollte aufstehen, als er sah, wie sich die Türklinke bewegte.
    Suko oder Sinclair hätten die Tür aufgestoßen und wären normal in das Zimmer gekommen. Jetzt war es anders. Jemand preßte die Klinke sehr langsam nach unten, als wollte er auf keinen Fall gehört werden.
    Tile faßte sich ein Herz. »Verdammt, wer sind Sie? Kommen Sie doch endlich rein!«
    Da wurde die Tür nach innen gerammt. Einen Moment später stand die Rotblonde im Zimmer!
    Gordon Tile wollte es nicht glauben. Vor Staunen bekam er tellergroße Augen.
    »Guten Abend«, sagte die Besucherin.
    »S… Sie …?« keuchte der Produzent.
    »Ja, ich bin es!«
    »Und… und was wollen Sie hier?«
    Die Frau gab keine akustische Antwort, sondern eine, mit der Tile nie gerechnet hätte. Mit der rechten Hand tastete sie nach ihrem Gürtel und holte dort einen bestimmten Gegenstand hervor, den sie zwischen Daumen und Zeigefinger hielt.
    Es war ein Dart-Pfeil, die Killerwaffe!
    Tile hatte nur Augen für den verdammten Pfeil. Er gehörte zu den besonderen Wurfgeschossen, mit denen Meisterschaften entschieden wurden. Der Pfeil bestand aus schwarz lackiertem Metall. Aus seinem eingezackten Ende schaute eine Stabilisierungsflosse aus Kunststoff hervor. Die Spitze glänzte matt.
    Die Frau drehte den Pfeil, als wollte sie jetzt schon das genaue Ziel für den Wurf austaxieren. Ihr Lächeln war kühl und gleichzeitig grausam. Tile wurde klar, daß er von dieser Person keine Gnade zu erwarten hatte.
    Ausgerechnet sie war die Killerin. Er kannte die Frau, doch damit hätte er nie gerechnet.
    »Warum?« ächzte er, »warum nur?« Tile saß bewegungslos im Sessel, die Arme auf die Lehnen gelegt, die schweißfeuchten Hände umkrallten den weichen Stoff.
    »Du hast etwas geweckt, das eigentlich noch hätte schlafen sollen. Manchmal gibt es Dinge, von denen man die Finger lassen sollte, Tile. Du und deine Freunde waren zu gierig. Ihr hättet weiter bei den Ninja-Filmen bleiben sollen. Vampire sind eine Nummer zu groß für euch.«
    »Aber es gibt doch keine Vampire!« schrie der Produzent und konnte bei den Worten auf den Speichel schauen, der als dünne Tropfenwolke vor seinen Lippen sprühte.
    »Das sagen viele«, erklärte die Rotblonde und lächelte überheblich. »Einige von ihnen haben es mit dem Leben bezahlen müssen. Auch du wirst daran glauben, Tile.«
    »Was habe ich Ihnen denn getan?«
    »Mir nicht, meinem Freund. Sei froh, daß ich gekommen bin. Er hätte dich zum Blutsauger gemacht.« Sie lachte hart und hob den rechten Arm an, wobei sie ihn gleichzeitig noch zurückdrückte.
    Tile streckte ihr den Arm entgegen. »Warte noch einen Moment – bitte. Ich gebe dir Geld, ich kann dir sofort Fünfzigtausend in die Hand drücken. Auf der Stelle, wirklich.«
    »Was ist schon Geld?«
    »Moment, ich hole es!« Tile wollte sich aus dem Sessel stemmen, zuckte aber zurück, als er den scharfen Befehl der Frau vernahm.
    »Bleib sitzen, verdammt!«
    Er preßte sich wieder gegen die Lehne, wollte es trotzdem noch einmal versuchen, als die Rotblonde warf.
    Aus ihrer Hand löste sich der Pfeil. Er war schwer, genau ausgewuchtet, und er raste wie ein Geschoß auf Tue zu.
    Er sah für einen winzigen Augenblick etwas Schwarzes vor sich, dann bekam er den Schlag.
    Tue röchelte auf. Die Wucht des Einschlags trieb ihn wieder zurück. Er scharrte noch mit den Füßen über den Boden, dann sank er zusammen und blieb bewegungslos wie eine Puppe in dem breiten Sessel hocken.
    Die Rotblonde nickte zufrieden. Sie ging auf den Toten zu und schaute sich die getroffene Stelle an. Ein kleiner Tropfen Blut quoll aus der Wunde, mehr nicht.
    Sie nickte und holte einen Zettel aus der Tasche. Er war schon beschrieben. Ihn heftete sie an die Brust des Mannes, hob die Schultern und drehte sich um.
    Zufrieden und irgendwie lässig wirkend verließ sie den Raum.
    Das war der Tote Nummer drei.
    Ihre Arbeit war getan.
    Um die anderen sollte sich der Vampir kümmern. Sie verließ das Haus und schaute dorthin, wo der Chinese liegen mußte.
    Er hatte seine Haltung nicht verändert. Ihr Schlag war genau wie immer.
    Sie drehte sich ab, um in den Wagen zu steigen. Da stieß sie einen Schrei aus, denn Sukos Hand umklammerte ihren rechten Knöchel wie eine Faust aus Eisen…
    ***
    Etwas Feuchtes klatschte in und glitt

Weitere Kostenlose Bücher