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0542 - Luzifers Welt

0542 - Luzifers Welt

Titel: 0542 - Luzifers Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Augen übergehen…«
    Zamorra schüttelte langsam den Kopf.
    Er hielt es nicht für klug, Travers oder einen der anderen einzuweihen, was es mit den Regenbogenblumen auf sich hatte. Die Blumen hatten gezeigt, daß sie eine Gefahr darstellten. Nicht jeder konnte mit ihren seltsamen Fähigkeiten so umgehen wie Zamorra und seine Freunde, die sich mit anderen Welten auskannten und die Erde mit ihren von der Wissenschaft festgeschriebenen Naturgesetzen oft genug verlassen hatten.
    Vor allem, wenn ein Geheimdienst hinter dem Forschungsprojekt steckte.
    Dabei spielte es für ihn keine Rolle, ob es sich um CIA, den KGB-Nachfolger MBR, die Sureté oder den chinesischen SIMEH handelte - oder sonst irgendeine dieser Spionageorganisationen.
    Und jener Mann aus dem Pentagon, Colonel Balder Odinsson, der selbst amerikanischen Geheimdiensten wie dem CIA übergeordnet und nur dem Präsidenten verantwortlich gewesen war, der Mann, der mit Zamorra befreundet gewesen war und der sein uneingeschränktes Vertrauen genossen hatte, lebte schon lange nicht mehr.
    ***
    Noch bevor sie aufbrachen, hatte Zamorra seinen Freund beiseite genommen.
    »Als ich in Florida war und wir miteinander telefoniert haben, habe ich dich gefragt, wer dich eigentlich angefordert hat. Du sagtest, du würdest daran arbeiten…«
    Tendyke grinste.
    »Ich habe ein paar Überprüfungen laufen«, sagte er. »Dieser verschwundene Boyd Cochrane ist offenbar ein kleines Licht - in jeder Beziehung. Der Mann bringt nichts. Interessanter ist schon die Sache mit Doc Lyndan. Deren Verschwinden hat vor einigen Wochen die ganze Aktion überhaupt erst eingeläutet.«
    »Vor einigen Wochen ? So lange hat man gebraucht, um…«
    »… sich einig zu werden, ja. Du erinnerst dich -- es war ja schon Anfang des Jahres die Rede von einer geheimen Expedition im Regierungsauftrag, die ich begleiten sollte. Das hier ist sie. Reduziert auf eine von der CIA gelenkte wissenschaftliche Ermittlung. Wie auch immer: Lyndan arbeitete für die Satronies in Atlanta, Georgia.«
    »Bekannt.«
    »Satronics beliefert die NASA und die DYNASTIE DER EWIGEN mit elektronischer High-Tech. Doc Lyndan arbeitete an geheimen Forschungsprojekten. So etwas wird natürlich von der NSA überwacht.«
    »National Security Agency?«
    Zamorra hob die Brauen.
    In sehr groben Zügen war er über diesen Geheimdienst der Geheimdienste informiert, von dem lange Zeit wohl niemand außer den Mitarbeitern selbst und dem Präsidenten etwas gewußt hatte. Allenfalls vielleicht noch Colonel Odinsson In seiner abgehobenen Position. Erste halbwegs öffentliche Hinweise auf die NSA hatte es nach dem Watergate-Skandal gegeben, und in der Bush-Ära war dieser Geheimdienst durch einen Mitarbeiter der »Washington Post« enttarnt worden. Die NSA durchsetzte und kontrollierte andere US-Geheimdienste mit ihren Leuten und befleißigte sich dabei modernster Computer-Technologie.
    So gesehen war es nicht verwunderlich, daß die NSA sich auch um Vorgänge innerhalb der TI.-Tochterfirma Satronics kümmerte - wozu natürlich auch das Verschwinden von forschenden Geheimnisträgern gehörte.
    »Du meinst also, daß jemand von der NSA dich haben wollte? Ausgerechnet den obersten Boß der Tendyke Industries ? Klingt ein bißchen seltsam, nicht wahr?«
    Der Abenteurer berührte Zamorras Brust mit der Zeigefingerspitze und stieß dabei gegen das Amulett, das Zamorra unter dem Hemd trug.
    »Vielleicht habe ich einen besonderen Freund bei der NSA«, sagte er. »Oder vielleicht noch eine Abteilung höher. Damals, als dein Freund Balder Odinsson noch lebte - hättest du dich da gewundert, wenn er dich für einen bestimmten Fall angefordert hätte?«
    »Wir haben bei etlichen Aktionen sehr eng zusammengearbeitet«, sagte Zamorra etwas wehmütig; er sperrte sich gegen die Erinnerungen. »Aber Balder war jedesmal selbst mit von der Partie. Ganz gleich, wie gefährlich diese Einsätze waren.«
    Was ihn ja schließlich auch das Leben gekostet hat, fügte er in Gedanken hinzu.
    Tendyke zuckte mit den Schultern.
    »Vielleicht ist mein Gönner auch mit von der Partie - inkognito. Vielleicht ist es Travers. Oder MacBride,«
    »Oder eine der Frauen.«
    »Auch möglich«, räumte Tendyke ein. »Aber wie auch immer - ich warte noch auf weitere Informationen. Mal sehen, wieviel mein Geheimdienst taugt…«
    ***
    Cal Travers zeigte ihnen den Weg.
    Es war ein relativ schmaler Pfad, der direkt an der Felswand entlangführte. Links die Steilwand, rechts der Abgrund, in

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