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0542 - Luzifers Welt

0542 - Luzifers Welt

Titel: 0542 - Luzifers Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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die fliegenden Ungeheuer am dunklen Himmel.
    Sie zogen sich erst zurück, als Lamyron zurückkehrte.
    Doch er kam nicht allein. Er brachte jemanden mit sich, den Carmencita kannte: Gryf ap Llandrysgryf!
    Von einem Moment zum anderen waren die Vorwürfe vergessen, die sie ihm in Gedanken gemacht hatte. Daß er hier war, bewies doch, daß er nach ihr gesucht hatte. Er sorgte sich um sie. Deshalb war er ihr gefolgt.
    Um jetzt in derselben Falle zu stecken, die keine Rückkehr zuließ!
    Gryf bestätigte das.
    Er erklärte Carmencita die Funktion der Regenbogenblumen. Auch Lamyron hörte dabei aufmerksam zu. Allerdings wollte Carmencita Gryf nicht so einfach glauben, daß der die Blumen vor seiner Hütte nicht schon früher bemerkt hatte.
    » Chica «, sagte Gryf kopfschüttelnd, »hatten wir denn gestern überhaupt eine Gelegenheit, uns draußen umzusehen?«
    »Aber wir waren doch draußen und auch im Bach und…«
    »Und du hast sie auch nicht bemerkt. Aber dafür, daß dir die Umgebung zu einsam war und du nur mir zuliebe dabliebst…«
    »Das habe ich nicht gesagt!« entfuhr es ihr.
    »Aber gedacht, und das habe ich gemerkt«, korrigierte er sanft. »Nun, das ist jetzt nicht mehr von Interesse. Wir stecken hier fest und müssen uns etwas einfallen lassen, wie wir diese Welt wieder verlassen können. Das ist etwas anderes, als einen Vampir zu pfählen.«
    »Was ist mit deinem Trick, mit dem wir zu deiner Hütte gekommen sind? Das ist doch so etwas Ähnliches wie das mit den Regenbogenblumen, oder?«
    »Es funktioniert hier nicht«, sagte er. Lamyron hob die Hand.
    »Du bist ein Teleporter wie die fressenden Steine, nicht wahr?«
    »So kann man das auch bezeichnen… Aber die können hier teleportieren, und ich nicht! Und alles andere funktioniert auch nicht…«
    Er wies auf Lamyron.
    »Du, mein Engel, bist schon länger hier als wir. Vielleicht kannst du uns mit ein paar Auskünften weiterhelfen. Was wird hier überhaupt gespielt? Was ist das für eine Welt? Und wieso funktionieren die Regenbogenblumen hier nur als Einbahnstraße?«
    »Warum sollte ich dir das alles erzählen?« fragte Lamyron.
    »Weil ich ein Druide vom Silbermond bin.«
    ***
    Die beiden T.I .-Hubschrauber trafen fast gleichzeitig ein. Zamorra und Tendyke hatten schon vorher über Funk kurz miteinander gesprochen. Als die beiden Maschinen im erforderlichen Sicherheitsabstand nebeneinander landeten und Zamorra ausstieg, löste sich aus der kleinen Gruppe der Wartenden ein Mann und lief geduckt auf den Parapsychologen zu.
    »Mister Tendyke?« schrie der Mann gegen den Triebwerkslärm an.
    »Der steigt drüben aus«, grinste Zamorra und deutete auf den Mann aus der anderen Maschine, der wie üblich in seiner Lederkluft steckte.
    Der Abenteurer, ebenfalls eine Reisetasche in der Hand, schlenderte heran. »Verzeihen Sie, wenn ich mich einmische. Ich bin Robert Tendyke. Dieser Gentleman schimpft sich Zamorra de-Montagne und ist Professor. So ein richtig akademisch gebildeter Mann.«
    »Was - Sie sind Tendyke?«
    »Kleider machen Leute, wie? Fahren Sie uns zum Camp, oder was immer Sie eingerichtet haben. Ich soll auf Sie und Ihre Leute aufpassen, aber nicht hier auf dem Touristenparkplatz, sondern vor Ort. Dürfen wir zwischendurch auch mal Ihren Namen erfahren?«
    »MacBride.«
    »Schön. Ich hoffe, Sie kennen den Weg.«
    Auf der Rückbank des Geländewagens grinsten Zamorra und Tendyke sich an.
    »Scheint so, als sähen wir uns in den letzten paar Wochen öfter als im ganzen bisherigen Leben, wie?«
    Sie hatten sich erst vor ein paar Tagen wieder getrennt, weil Tendyke nach Washington gebeten worden war. Dieser Expedition wegen, über die er vorher nicht hatte reden dürfen…
    »Schon möglich. Ich möchte diese Angelegenheit schnell hinter uns bringen.«
    Wenig später erreichten sie das Camp. Es war auf einem kleinen Plateau aufgeschlagen worden. Ein paar Wohnmobile standen hier. Alles wirkte eigenartig steril.
    Zamorra zählte zwei Frauen und vier Männer außer MacBride, der sie vom Touristenparkplatz abgeholt hatte, auf dem die beiden Hubschrauber beinahe zeitgleich gelandet waren.
    Als sie ausstiegen, stellte sich ein glattrasierter Mittdreißiger unter dem Namen Cal Travers als Chef der kleinen Truppe vor.
    »Wer ist dieser Operetten-Cowboy Tendyke?« fragte er Zamorra. »Hätten Sie dem nicht einen Revolver umschnallen können? Dann würde er wie Gary Cooper aussehen.«
    »Um Trotteln wie Ihnen Verstand einzublasen, brauche ich keinen Colt«,

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