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0542 - Luzifers Welt

0542 - Luzifers Welt

Titel: 0542 - Luzifers Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Armbanduhr so an. Der Himmel über Luzifers Welt veränderte sich jedoch nicht. Er blieb düster; nahezu schwarz immer gerade dort, wo sich die Menschen befanden, während der Horizont in düsteres und dennoch auf seltsame Weise leuchtendes Rot getaucht war. Auch die lautlosen Blitze hielten an.
    »Hier ist es nie anders gewesen«, behauptete Lamyron nur.
    Etwas, das Lamyron zu Carmencita gesagt hatte - sofern sie seine Worte Gryf gegenüber richtig zitiert hatte -gab dem Druiden zu denken…
    Die Frau floh; ich kann nicht sehen, was aus ihr wurde. Vielleicht wirst du es mir verraten können.
    Warum und wie sollte ausgerechnet Carmencita das Lamyron verraten können? Er lebte hier doch schon seit tausend Jahren, und die andere Frau war noch vor Carmencita hierhergekommen…!
    Gryf faßte den Entschluß, Lamyron notfalls zu zwingen, auf seine Fragen zu antworten.
    Er wollte nämlich keine tausend Jahre hier verweilen…
    ***
    Cal Travers fragte sich, weshalb die beiden Männer sich so wenig für die Felsen interessierten, sondern ausschließlich für diese seltsamen Blumen, die doch mit dem Verschwinden von Doc Lyndan und Boyd Cochrane nichts zu tun haben konnten.
    Noch erstaunter war er, als ihm Tendyke und der Professor befahlen, sich diesen Blumen nicht weiter als auf zwei Meter Distanz zu nähern.
    Tendyke hatte in der Zwischenzeit die Scheinwerferleiste aufgebaut.
    Travers schüttelte den Kopf. »Was haben Sie vor? Bei Kunstlicht…«
    »… stolpern wir weniger häufig«, unterbrach ihn Tendyke. »Das ist der einzige Grund, weshalb ich das Licht einschalte. Professor Zamorras Untersuchungen sind darauf nicht angewiesen.«
    »Was sind das für Untersuchungen?« wollte Travers wissen.
    Natürlich mußte ihm die Sache suspekt erscheinen. Die beiden hatten weder Instrumente noch Notizblöcke oder Recorder mitgenommen.
    Tendyke zuckte mit den Schultern.
    »Warten Sie’s einfach ab«, sagte er.
    Zamorra warf ihm einen bösen Blick zu.
    Statt Travers abzulenken oder zu beschwichtigen, stachelte der Abenteurer die Neugierde des Mannes nur unnötig weiter an. Das war nicht gerade klug…
    Tendyke registrierte Zamorras Reaktion.
    Er verstand, zuckte mit den Schultern und formte mit den Lippen ein lautloses Sorry.
    Eine beschwichtigende Handbewegung folgte und ein bestätigendes Nicken, von dem Travers nichts mitbekam.
    Dann begann Tendyke auf Travers einzureden und schob sich so zwischen ihn und Zamorra, daß der Parapsychologe agieren konnte, ohne unmittelbar von Travers beobachtet zu werden.
    Aber Zamorra hatte noch keinen Plan.
    Vermutlich rechnete Tendyke damit, daß er mit dem Amulett eine Zeitschau einleiten würde. Doch darin sah Zamorra keinen Sinn. Das Verschwinden der zweiten Person lag viel zu lange zurück. Die Zeitschau mit dem Amulett funktionierte um so besser, je näher das Ereignis zurücklag.
    Zamorra war sicher, daß er Cochranes Verschwinden nicht mehr erfassen konnte. Es lagen etliche Tage dazwischen.
    Deshalb mußte er versuchen, das Amulett auf eine gänzlich andere Weise einzusetzen. In einer Form, wie er es bislang noch nie getan hatte.
    Er mußte in das Innere der Regenbogenblumen Vordringen, feststellen, ob es in ihnen vielleicht eine Art »Gedächtnis« gab, in dem bestimmte Ereignisse »gespeichert« waren.
    Wenn es dieses »Gedächtnis« gab und er es anzapfen konnte, war alles andere ein Kinderspiel. Dann konnte er den Verschollenen folgen und herausfinden, was mit ihnen geschehen war - und sie zurückholen, wenn sie noch lebten.
    Daß das Amulett allerdings auf seine gedankliche Anfrage von eben nicht reagiert hatte, gab ihm zu denken. Natürlich konnte es sein, daß Merlins Stern nichts Ungewöhnliches registrieren konnte und deshalb auf eine Antwort verzichtete - oft genug erging sich das künstliche Bewußtsein in der magischen Silberscheibe in Orakelsprüchen, wie die alte Sibylle von Cumae sie nicht verworrener hätte formulieren können.
    Es bestand jedoch auch die Möglichkeit, daß es einfach wieder einmal streikte. Auch das kam vor. Aus Gründen, die selten logisch nachvollziehbar waren.
    Für letzteres sprach, daß es trotz Zamorras Aufforderung keine feststellbaren Aktivitäten unternommen hatte…
    Aber er mußte es trotzdem versuchen. Wenn es nicht funktionierte, konnte er sich immer noch etwas anderes einfallen lassen.
    Er konzentrierte sich auf seine Aktion.
    Travers, von Tendyke abgelenkt, konnte ihn dabei nicht stören.
    ***
    Carmencita schlief. Sie lag zusammengerollt in

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