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0542 - Luzifers Welt

0542 - Luzifers Welt

Titel: 0542 - Luzifers Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zeigen.
    Sie lagen direkt vor ihren Füßen.
    Diesmal konnte sie ihre Übelkeit nicht mehr kontrollieren…
    ***
    Lamyron hatte es gespürt.
    Jemand war wieder bei den Regenbogenblumen eingetroffen.
    Die Häufigkeit der Besuche in der letzten Zeit überraschte ihn. Tausend Jahre lang hatte niemand Gash’ronn betreten. Jetzt kamen sie plötzlich andauernd.
    Und auch sie waren wieder hiergewesen. Aber sie konnten ja auch jederzeit wieder zurückkehren, Gash’ronn verlassen… Deshalb spielten sie für Lamyrons Überlegungen keine Rolle.
    Doch was steckte dahinter, daß jetzt ständig Sterbliche von Gaia kamen?
    Er flog hinüber zu den Blumen; für eine Weile konnte jene Carmencita wohl sicher auch allein auf sich aufpassen. Zumal er ihr das Schwert dagelassen hatte. Er hoffte, daß sie damit umgehen konnte.
    Wenn nicht - war sie in Luzifers Welt nicht überlebensfähig. Und dann war sie es seiner Ansicht nach auch nicht wert, daß man ihr half.
    Der Mann, der vor ihr gekommen war, war auch nicht überlebensfähig gewesen.
    Lamyron beobachtete aus der Luft, was dem Ankömmling zustieß.
    Etwas verblüfft stellte er fest, daß dieser sich ein wenig von den drei anderen unterschied.
    Er sah genauso aus wie sie, er reagierte auch genauso… Und doch war etwas an ihm, das ihn von ihnen abhob.
    Oder war es in ihm?
    Das mußte es sein. Dieser blonde Mann in seiner verwaschenen blauen Kleidung war kein Sterblicher. Gehörte zu jenen, die sehr lange leben konnten und dabei kaum alterten. Obgleich er aussah, als sei er gerade erst Mutters Schürze entflohen, war er älter als Lamyron selbst. Das spürte Lamyron sofort.
    Er spürte aber auch, daß der andere über Fähigkeiten verfügen mußte, die er hier nicht anwenden konnte.
    Und auch, daß er praktisch nichts über diese Welt und ihre Gefahren wußte.
    Er mußte ebenso unvorbereitet hereingeraten sein wie die Sterblichen vor ihm.
    Oder sollte auch er von ihnen hierher verbannt worden sein?
    Dem Angriff der fressenden Steine entging er lediglich, weil eher zufällig ein noronischer Säureschlürfer auftauchte. Der aber verfehlte ihn knapp und saugte nun von der Säure zersetztes Erdreich in sich auf. Damit mußte er sich zufriedengeben. Er würde eine Weile satt sein.
    Wenn er dann jedoch wieder auf Jagd ging und den Fremden sah, würde er sich auf dessen Bewegungstempo eingestellt haben. Er würde ihn kein zweites Mal verfehlen - es sei denn, der Fremde wandte wieder einen Trick an, den der Säureschlürfer noch nicht kannte.
    Dem Schlürfer war es eigentlich gleichgültig, ob er einen Stein, einen Klumpen Erde oder einen Menschen verdaute. Nur schienen lebende Kreaturen für ihn wesentlich schmackhafter zu sein. Bisher hatte Lamyron die noronischen Säureschlürfer zwar als Vielfraße, aber zugleich auch als Genießer kennengelernt…
    Der Ankömmling jedenfalls schien nicht zu ahnen, daß der Schlürfer für die nächsten Stunden gesättigt sein würde. Er rannte immer noch. Er wurde erst langsamer und blieb schließlich stehen, als er weit genüg von dem Säureschlürfer entfernt war.
    Jetzt wandte er sich um und sah zu, wie der riesige Vielfraß langsam wieder im Boden versank, aus dem er aufgetaucht war, um damit das Heimtückische und Unerwartete seines Kommens und Gehens unter Beweis zu stellen. Lediglich die fressenden Steine spürten seine Nähe rechtzeitig.
    Wer das nicht konnte, lief Gefahr, über kurz oder lang zum Opfer einer dieser gefräßigen Geschöpfe zu werden.
    Lamyron selbst spürte seine Nähe nicht. Aber er hatte in den tausend Jahren, die er schon hier überlebt hatte, das Verhalten dieser Bestien gelernt. Noronische Säureschlürfer schlugen selten zweimal am gleichen Ort zu. Und es gab erfreulicherweise nicht viele von ihnen. So ließ sich durch Beobachtung und Berechnung relativ zuverlässig feststellen, wo man einigermaßen vor ihnen sicher war.
    Der Fremde interessierte Lamyron. Er beschloß, sich auch ihm zu zeigen. Vielleicht war es gut, ihn und die Frau Carmencita zusammenzubringen. Möglicherweise fanden die beiden auch die andere Frau, die geflüchtet war.
    Wenn sie überhaupt noch lebte.
    Nicht jeder war dafür geschaffen, die Grauen in Luzifers Welt zu ertragen…
    ***
    Carmencita verbrachte ihrer Schätzung nach mehr als eine Stunde in dem eigenartigen Steingebilde. Aber sie fühlte sich darin nicht wohl. Was geschehen war und die grausigen Überreste des Toten hätten sie fast wieder nach draußen getrieben. Nur kreisten da immer noch

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