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0542 - Luzifers Welt

0542 - Luzifers Welt

Titel: 0542 - Luzifers Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dessen Tiefe sich das Band des Colorado-River dahinzog.
    Im Laufe von Jahrmillionen hatte sich der »farbige Fluß« seinen Weg durch das Gestein geschnitten. Und in weiteren Jahrmillionen würde er sich noch tiefer hineinarbeiten, noch mehr Unterspülungen auswaschen und neue Wege durch poröses Untergestein finden.
    Normalerweise wanderten hier die Touristen entlang. Man zeigte ihnen den Grand Canyon in all seiner Pracht und versuchte den Neugierigen einen Eindruck von den Strapazen zu vermitteln, die einst die Pioniere mit ihren Wagentrecks auf dem Weg nach Westen zu überwinden gehabt hatten - für viele von ihnen war damals der Grand Canyon zum steinernen Grab geworden.
    Jetzt aber war der Weg abgesperrt. Vermutlich hatten die Touristik-Unternehmen längst dagegen protestiert. Schließlich kam es immer wieder vor, daß hier jemand verunglückte; diese wilde Landschaft lud geradezu zu Unfällen ein. Für die Unternehmen kein Grund, den Weg zuzumachen.
    Aber in diesem Fall ging es um das Verschwinden von zwei besonderen Menschen.
    Travers grinste die beiden Männer an, als sie etwa drei Viertel des Abstieges hinter sich gebracht hatten. »Um diesen Ausblick zu genießen, bezahlen andere viel Geld und nennen das dann Urlaub.«
    »Wie schön, daß Sie Gehalt dafür bekommen«, brummte Tendyke. »Von meinen Steuern übrigens, um das mal ganz nebenbei zu erwähnen.«
    »Von denen werden Sie doch auch finanziert!«
    »Das hätten wir gerne, was, Zamorra?« Er grinste. »Wenn wir für unsere Heldentaten auch noch von Uncle Sam bezahlt würden… Aber vermutlich finanziert man uns nicht mal ein Grab in Mütterchen Erde, wenn was schiefgeht.«
    »Ich denke, Sie sind CIA-Mitarbeiter.«
    »Das fehlte mir gerade noch«, sagte Tendyke. »Wir arbeiten in diesem Fall auf freiwilliger Basis mit der CIA zusammen, falls Sie das interessiert - ich erwarte nicht, daß Sie uns deshalb jetzt sympathischer finden.«
    Travers brummte sich etwas in den Bart.
    Zamorra mischte sich erst gar nicht in die Unterhaltung ein. Ihn interessierten nicht die dienstlichen Aspekte dieses Unternehmens, sondern nur die Regenbogenblumen und das Verschwinden der beiden Menschen.
    Warum waren sie nicht zurückgekehrt?
    Er kannte die Regenbogenblumen nicht anders, als daß sie in beide Richtungen wirkten. Wer also nicht allzu dumm war, der versuchte alsbald eine Rückkehr. Und es bedurfte keiner akademischen Vorbildung zu erkennen, daß man auf dem gleichen Weg heimkehren konnte, auf dem man ans unbekannte fremde Ziel gelangt war. Das hatte bisher noch jeder ohne größere Probleme begriffen.
    Oder - sollte es sich um eine besondere Variante dieser Blumen handeln? Gab es vielleicht mehrere Arten, die unterschiedliche Transportfähigkeiten besaßen?
    Oder sollte dort, wohin die Verschwundenen geraten waren, eine tödliche Gefahr lauern?
    Zamorra war sicher, daß die Unsichtbaren es waren, die diese »unkontrollierten« Anpflanzungen vorgenommen hatten. Immerhin benutzten sie die Regenbogenblumen, um von einem Ort zum anderen zu gelangen; deshalb hatten Zamorra und seine Freunde auch dafür gesorgt, daß »ihre« Blumen mit Sperren gegen die Unsichtbaren versehen wurden.
    Vielleicht, überlegte er, war dies der Pferdefuß, den Pater Ralph befürchtete, die Schlange, die hinter dem Apfel lauerte - die Unsichtbaren, diese mörderisch veranlagten Wesen, die scheinbar unmotiviert Verbrechen begingen und töteten.
    Aber wenn diese Unsichtbaren dahintersteckten, warum pflanzten sie dann Blumen in diese Ödnis? Hier gab es nichts zu holen und nichts zu überwachen. Und unter den vielen Touristen, die übers Jahr hier in Erscheinung traten, war die Wahrscheinlichkeit, einen Feind ihres Volkes zu treffen, viel zu gering. Um so größer aber war die Gefahr, daß andere erkannten, was es mit diesen Blumen auf sich hatte!
    Allein schon das Risiko, daß sich jetzt eine Forschergruppe hier befand, wäre Zamorra anstelle der Unsichtbaren zu groß gewesen.
    Er war sicher, daß sich nach wie vor Unsichtbare auf der Erde herumtrieben; daß die Fremden, die vor ein paar Monaten in Frankreich gespukt hatten, nicht die einzigen waren. Vermutlich waren sie längst überall auf der Welt, sammelten Informationen und mußten daher bestimmt auch wissen, wie Menschen reagieren.
    Vor allem, wenn es um das Verschwinden von ihresgleichen ging…
    Er ahnte nicht, daß die Unsichtbaren inzwischen schon viel mehr wußten, als er sich vorstellen konnte!
    Und daß ihr Interesse

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