0543 - Das letzte Aufgebot der MARCO POLO
gleichmäßigen Brummen ab und wurde schließlich unhörbar. Dafür wurden die Mutanten für ihn sichtbar.
Sie hatten sich auf ihn zubewegt, bis er von Takvorians neutralisierender Sphäre umhüllt war. Jetzt befand er sich außerhalb des Einflußbereichs des Ablaufhemmers und im normalen Zeitablauf.
„Ich habe Kontakt zu Fellmer Lloyd", berichtete Gucky aufgeregt. „Er befindet sich an Bord der CMP-3. Kommandant Talhayo war so klug, nicht in das Panikfeld einzufliegen. An Bord des Kreuzers befindet sich ein leistungsstarker Transmitter. Wir könnten sofort zur CMP-3 überwechseln."
„Du weißt, daß das einige Schwierigkeiten mit sich bringt, Kleiner", gab Atlan zu bedenken.
„Ich wußte schon immer, daß du ein Pessimist bist!"
Atlan ging nicht darauf ein. „Ich möchte selbst mit Lloyd in Verbindung treten."
„Du willst das Funkverbot aufheben?" wunderte sich Gucky.
„Ausgerechnet jetzt, wo es zu einer Schiffsmassierung in diesem Raumsektor kommt?"
„Ich denke nicht daran!" erklärte Atlan. „Ich werde mit deiner Hilfe telepathisch Verbindung zu Lloyd aufnehmen."
Atlan fühlte die kleine Hand des Mausbibers an der Seite und spürte gleich darauf, wie er in seinen Geist eindrang.
Fellmer, hier ist Atlan! dachte der Arkonide intensiv. Gucky übernahm den Gedanken, verstärkte ihn und sandte ihn als parapsyphischen Impuls ab.
Ich höre, kam Lloyds Antwort.
Atlan erklärte ihm, daß es für Takvorian unmöglich sei, sie alle gemeinsam in sein Schutzfeld aufzunehmen und sie durch den Transmitter zu schleusen. Er verschwieg auch nicht, daß Icho Tolot, wegen seiner Größe und Körpermaße, ein besonderes Problem darstellte. Während der Gedankenübertragung stellte er eine kurze Berechnung an und erbat sich eine halbe Stunde Zeit für den Transmittertransport seines Teams.
Lloyd blieb ihm die Antwort schuldig.
Fellmer!
Der Telepath reagierte auch darauf nicht.
Seine Gedanken sind in Aufruhr, meldete sich Gucky in Atlans Geist, Vielleicht ist es zu einem Zwischenfall gekommen.
Fellmer! Was ist los mit Ihnen?
Lloyd meldete sich erst auf den nächsten Anruf.
Sie haben zweieinhalb Minuten Zeit, um an Bord unseres Schiffes zu kommen. Keine Sekunde länger.
„Das ist Wahnsinn!" entfuhr es Atlan. Wußte Fellmer denn nicht, wie lange sie für eine Tätigkeit brauchten, die im normalen Zeitablauf zweieinhalb Minuten beanspruchte?
Mit Takvorians Unterstützung durften sie in diesem Fall nicht rechnen. Das hieß, natürlich würde der Movator sich und sein Schutzfeld zur Verfügung stellen, doch waren auch ihm Grenzen gesetzt.
Er konnte höchstens immer nur zwei Mann befördern, Icho Tolot und Toronar Kasom konnte er überhaupt nur einzeln schaffen. Bis sie alle den Transmitter erreicht hätten, würden sie die zweieinhalb - Minuten - Frist überschritten haben.
Aber das tatsächliche Problem war die Bedienung des Transmitters. Denn der Transmitter war, wie alle Maschinen, ebenfalls vom Ablaufhemmer betroffen. Takvorian müßte demnach sein Schutzfeld über die Justierungsgeräte und über die Energieversorger des Transmitters spannen und ihn zusätzlich noch bedienen. Das bedeutete aber wiederum, daß die Männer: nur mit sechzigfacher Verlangsamung das Transmitterfeld passieren könnten.
Die zweieinhalb Minuten Frist waren angesichts dieser Tatsachen ein Hohn.
Atlan habte für diese Überlegungen nur wenige Sekunden gebraucht.
„Der Transmitter des Kreuzers ist auf Empfang geschaltet, die Feinjustierung vorerst einseitig durchgeführt", berichtete Gucky.
„Was soll ich antworten?"Atlan resignierte.
„Es ist zwecklos. Wenn die CMP-3 nicht auf Position bleiben kann, schaffen wir es nie. Zweieinhalb Minuten sind zu wenig."
„Fellmer sagt, Talhayo hätte bereits einen Funkrichtstrahl zur MARCO POLO abgeschickt", meldete Gucky. „Perry wird also den Ferntransmitter aktivieren."
„Na und?" meinte Atlan ärgerlich. „Wir können nur auf Pförtner ausharren und auf die nächste Gelegenheit warten. Versichere Fellmer, daß wir im Augenblick in Sicherheit sind. Die Skurrils wissen offenbar nicht genau, wo wir sind, das läßt sich daraus schließen, daß das Hemmungsfeld immer weiter auf die Nachtseite hinauswandert."
„Talhayo will türmen!" rief Gucky aufgebracht. „Er hat die Hosen voll, nur weil einige Manips und Walzenraumschiffe Kurs auf seinen Kreuzer nehmen."
„Ich kann Major Talhayo verstehen", meinke Atlan. „Er darf seine Leute nicht der Gefahr einer Verdummung
Weitere Kostenlose Bücher