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0544 - Der Bleiche

0544 - Der Bleiche

Titel: 0544 - Der Bleiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sicher und gewandt, den Reflexen folgend, doch die anderen wichen aus. Sie schafften es sogar, unterzutauchen.
    Eine Hand umklammerte Sukos rechten Fußknöchel. Der plötzliche Ruck, das Wegreißen des Standbeins, ließ ihn umkippen.
    Suko fiel auf den Rücken, konnte sich noch abrollen, es aber nicht verhindern, daß eine schmale Hand ihm mit einem gedankenschnellen Griff die kleine Axt aus dem Gürtel zog.
    Es war Mandy Fox, die sich die Waffe geholt hatte!
    Kaum spürte sie den Griff zwischen ihren Fingern, war sie wie von Sinnen.
    »Ich habe sie!« keuchte Mandy und hielt die Waffe hoch. »Ich habe sie!« Sie lachte schrill und tanzte dazu, wobei die beiden Winslows sie anstarrten. Um Suko kümmerte sich niemand.
    Das war sein Glück. Der Inspektor lag am Boden und weinte.
    Nicht freiwillig, das Gas sorgte für den Tränenstrom und den Hustenreiz. Sein Rücken berührte die Flurwand. Wenn er atmete, dann durch den offenen Mund.
    Er hörte Mandy Fox toben und wußte auch, daß sie ihm die Axt abgenommen hatte. Zum Glück hatte sie nicht an die Beretta gedacht. Die steckte nach wie vor in Sukos Gürtel.
    Mandy und die Winslows diskutierten miteinander. Sie waren sich nicht einig, was sie mit Suko anstellen sollten. Jedenfalls wollten sie ihn aus dem Verkehr ziehen.
    »Und wie?« fragte Ruth.
    Mandy kicherte. »Ich könnte ihm die kleine Axt in den Schädel hauen. Einmal würde reichen.«
    »Aber was machen wir mit der Leiche?«
    »Hier im Haus halten alle zusammen«, flüsterte der Mann. »Den Toten zu beseitigen, dürfte kein Problem sein.«
    »Wir müßten auch mit Kyra darüber reden«, sagte Mandy.
    »Ja, wo ist sie?«
    »Keine Ahnung, Jack.«
    »Such sie.«
    »Nein, nein!« widersprach die Fox. »Das will ich nicht. Ich möchte meine eigenen Vorstellungen durchsetzen können. Dieser Bulle hat uns gesehen, wir sind Zeugen. Er wird mit seinen Kollegen zurückkommen und dieses Haus hier durchsuchen…«
    »Dann töte ihn doch!«
    »Das werde ich auch!«
    Suko hatte der letzten Unterhaltung zuhören können und auch alles verstanden. Er begriff die Motive der Personen nur nicht. Wie konnten die sich dermaßen weit vorwagen, daß sie sogar einen Mord in Betracht zogen?
    Ging es wirklich um so viel?
    Es brachte Suko nichts, sich mit der Theorie zu beschäftigen. Er mußte zusehen, wie er aus dieser Situation herauskam. Noch strömten die Tränen aus den Augen. Wenn er dorthin schaute, wo sich die drei Personen befanden, hatte er das Gefühl, gegen einen Vorhang zu sehen, der sich nur allmählich lichtete.
    Viel zu langsam…
    Sie standen beisammen. Suko konnte sie nicht einmal trennen. Die aus den Augen rinnenden Tränen ließen sie zu einer Masse werden, aus der sich jetzt eine Person löste.
    Der Inspektor nahm an, daß es Mandy Fox war. Sie wollte ihn mit dem Beil töten.
    Mandy drehte ab.
    »Du kannst ihn ja erst bewußtlos schlagen!« sagte Ruth.
    »Und dann?« Sie hatte bereits den Arm erhoben und schaute die ältere Person an.
    »Werden wir Kyra suchen. Es ist ihre Wohnung. Wir sollten uns nach ihr richten.«
    »Ach, willst du kneifen?«
    »Nein, Mandy, das ist kein Kneifen. Die Wohnung gehört uns nicht. Wir können nicht einfach jemand töten und ihn so lange liegenlassen, bis die Besitzerin erscheint.«
    »Das meine ich auch.« Mandy lachte leise. »Deshalb mache ich euch einen Vorschlag. Durchsucht ihr die Zimmer, ich bleibe bei ihm!«
    »Fühlst du dich denn stark genug?« fragte Winslow.
    »Mit Bullen werde ich immer fertig!«
    Sie hatte es haßerfüllt ausgestoßen und schaute mit glänzenden Augen auf die Klinge.
    Suko ließ sie reden. Jede Sekunde, die verging, kam ihm zugute.
    Zwar brannten seine Augen, sie sahen auch sicherlich aus wie rot gemalt, doch er fühlte sich immer besser. Er würde es schaffen, sich so weit zu erholen, daß er entsprechend handeln konnte.
    Es gelang ihm auch wieder, die Dinge so zu sehen, wie sie waren.
    Drei Personen befanden sich außer ihm im Flur. Zwei von ihnen wandten sich nach links, wo sich die nächste Tür befand. Mandy blieb zurück. Sie wartete, bis die Winslows hinter der Tür verschwunden waren, und baute sich dann vor Suko auf.
    Breitbeinig stand sie da. Wenn Suko sie anschaute, sah er ihre langen Beine. Der Stoff der Boxershorts zitterte leicht im Durchzug.
    Sie wippte auf den Zehenspitzen, dann wieder auf den Ballen und gab sich sehr überlegen. Suko sah auch, wie ihre rechte Hand mit der Axt in sein Blickfeld geriet. Die Schneide sah noch jungfräulich

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