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0544 - Die Panther-Frau

0544 - Die Panther-Frau

Titel: 0544 - Die Panther-Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schultern.
    »Ihr seid also aufgeweckte Leaute… Tut mir leid. Aber ich dachte, ich erwische den Amulett-Dieb noch.«
    »Amulett-Dieb?«
    »Anderswo gibt’s Elstern, die alles klauen, was glänzt. In Rom haben scheinbar Katzen diesen Job übernommen…«
    Die Terrassentür wurde geöffnet. Nicole hatte sich hastig ein Shirt übergestreift und war nach unten geeilt. Schließlich konnte Zamorra nicht auf dem gleichen Weg wieder ins Haus kommen, wie er es verlassen hatte. Und so, wie die Katze sich vermutlich Eintritt verschafft hatte, erst recht nicht…
    Er warf dem großen, alten Baum einen nachdenklichen Blick zu. Einer der Äste führte relativ dicht an die Fenster der ersten Etage heran. Zamorra fragte sich, ob er wirklich das Gewicht einer Katze aushalten konnte. Aber es gab keine andere Möglichkeit, wie die Katze sonst ins Zimmer gelangt sein konnte - es sei denn, jemand hätte sie hinein geworfen.
    Doch daran glaubte Zamorra nicht.
    Nicole hatte ihm ein Badetuch mitgebracht; Zamorra begann sich abzufrottieren.
    Inzwischen tauchten auch die Gastgeber im Parterre-Wohnzimmer auf.
    »Du kannst andere Leute wohl nicht schlafen lassen, wie?« brummte Ted. »Mußtest du unbedingt vom Fenster aus in den Pool springen? Und was war da eben mit Katzen, die Elstern stehlen? Ich dachte immer, die würden sie fressen …«
    »Eine Katze ist durchs offene Fenster eingedrungen, hat sich Merlins Stern geschnappt und wollte damit verschwinden. Ich habe versucht sie einzufangen.«
    Ted tippte sich an die Stirn.
    »Eine Katze in offenem Gelände einfangen zu wollen… hirnrissig, Herr Professor. So ein Stubentiger hat nun mal zwei Beine mehr als ein Mensch. Kann es sein, daß du noch nicht so ganz… äh… wach warst?«
    »Ich habe ihren Schatten gesehen«, warf Nicole ein. »Zuerst im Zimmer, und dann, als das Tier draußen davonlief. Es warf einen viel zu großen Schatten. Den Schatten eines Panthers, hätte man meinen können, wenn ich die Katze nicht selbst gesehen hätte.«
    Zamorra sah sie stirnrunzelnd an.
    »Du hast die Katze gesehen ? Erst lagst du noch im Bett. Und als ich unten war, bist du gerade erst am Fenster aufgetaucht.«
    Nicole stutzte.
    »Ja…«, sagte sie gedehnt. »Stimmt eigentlich. Wieso habe ich sie gesehen? Aber ich habe ein klares Bild vor Augen! Zweimal die pechschwarze Katze. Und dieser gewaltige, viel zu große Schatten! Das verstehe ich nicht.«
    »Es steckt wohl doch mehr hinter der Sache«, sagte Ted Ewigk. »Die Katze am Nachmittag, diese hier, Bagira, ihr eigenartiges Verhalten… Sag mal, Zamorra - könnte das hier vielleicht so eine Reaktion sein, wie du sie erwartet hast?«
    »Ich habe keine Reaktion erwartet.«
    »Das sehe ich aber anders. Schließlich hast du darauf verzichtet, Carlotlas Freundin mit deinem Amulett zu verfolgen. Statt dessen hast du ein paar merkwürdige Andeutungen vor dich hingebrabbelt. Und jetzt diese Sache… Da stimmt doch was nicht, Zamorra!«
    Der Parapsychologe zuckte mit den Schultern. Ihn beschäftigte etwas anderes.
    Nicole hatte von einem gewaltigen Schatten gesprochen. Und er selbst hatte den Eindruck gehabt, daß das Tier viel zu groß für eine normale Katze gewesen war.
    Groß wie ein - Panther?
    War das, was durchs offene Fenster eingedrungen war, tatsächlich eine Katze gewesen…?
    ***
    Bagira spürte, daß etwas nicht so lief, wie es laufen sollte.
    Sie fühlte sich verfolgt.
    Und sie fühlte, daß sie mißbraucht worden war.
    Etwas, das in ihr war, war gelenkt worden, ohne daß sie selbst Kontrolle darüber ausüben konnte. Sie wurde zu etwas gezwungen, das sie nicht wollte.
    Die unheimliche Fremde, diese blonde Frau im roten Overall!
    Sie mußte dahinterstecken. Sie ließ ihre unglaubliche Kraft auf Bagira einwirken.
    Bagira hatte eines ihrer Helfergeschöpfe steuern müssen. Hin zu jenen Menschen, denen Bagira lieber ausgewichen wäre. Hin zu ihnen, um jenen mächtigsten der Sterne von Myrrian-ey-Llyrana zu stehlen.
    Um ein Haar wäre dieser Versuch zum Fiasko geworden.
    »Nein«, flüsterte Bagira. »Ich will es nicht… Es führt nur zu Mord und Tod…«
    Sie entschied sich, wieder ins weite Land zu gehen. Dort hatte sie natürlich auch mit dem unheimlichen Wesen zu tun. Aber dort fühlte sie sich immer noch wohler. Und dort verfügte sie auch über weitaus bessere Möglichkeiten als in der Welt der Menschen, die noch nie die ihre gewesen war.
    Dann schritt sie wieder durch ihr Tor der Wünsche ins weite Land…
    Ihre Freunde, ihre

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