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0544 - Die Panther-Frau

0544 - Die Panther-Frau

Titel: 0544 - Die Panther-Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Arbeit nach. Sie hielt auch noch ihr Appartement in einem Wohnblock im Stadtzentrum. Allerdings war sie schon längst öfter in Teds Villa anzutreffen als in ihrer kleinen Wohnung.
    »Es werden doch wohl nicht noch Spinnen übriggeblieben sein?« unkte Ted besorgt.
    »Carlottas Wohnung lag nie in der Gefahrenzone des unsichtbaren Netzes«, warf Zamorra ein und rieb sich die Hände, weil gerade die dritte Pizza angeliefert wurde.
    »Sag mal«, mischte Nicole sich ein. Gleichzeitig schenkte sie rundum Wein nach und mischte ihn ein wenig mit Wasser. Schließlich wollten sie genießen, nicht sich betrinken. »Vor einiger Zeit gab es ein Gerücht, daß bei euch ein Kind angesagt sei. Was wird nun eigentlich daraus?«
    Ted lehnte sich zurück.
    »Nichts«, sagte er bitter.
    »Was ist passiert?«
    Ted verzog das Gesicht. Er sah zur offenstehenden Tür, wo eine schwarze Katze überlegte, ob sie das Lokal einer Inspektion unterziehen sollte oder nicht. Das war normal; Rom war schon immer die Stadt der Katzen gewesen. Ums Kolosseum herum wimmelte es geradezu von ihnen. Wovon sie sich ernährten, war Ted ein Rätsel. So viele Ratten, Mäuse und Vögel konnte es in ganz Italien nicht geben…
    »Carlotta wollte ein Kind von mir. Damals, als wir loszogen, um Sara Moon bei ihrem Kampf um die Herrschaft über die DYNASTIE DER EWIGEN zu unterstützen.« [2]
    »Und weiter?« drängte Nicole. »Oder möchtest du darüber nicht reden?«
    Der Reporter zuckte mit den Schultern.
    »Warum nicht? Was soll’s noch? Wir haben uns inzwischen damit abgefunden. Carlotta verlor das Kind im zweiten Monat. Wir haben’s noch mal probiert - mit demselben fatalen Ergebnis. Die Ärzte sagen, daß sie keine Kinder austragen kann. Damit werden wir nun wohl leben müssen.«
    »Das tut mir leid«, sagte Nicole.
    »Es braucht dir nicht leid zu tun. Wie ich schon sagte, wir haben uns damit abgefunden. Ende der Kundgebung.«
    Die Katze war hereingekommen und strolchte zwischen den Tischen einher. Einer der wenigen anderen Gäste legte ihr einen kleinen Happen auf den Boden. Sie näherte sich vorsichtig, schnappte nach dem Fleischbröckchen und zog sich damit sofort zurück, um es in relativer Sicherheit zwischen Stuhl-und Tischbeinen zu verzehren.
    Zamorra lächelte.
    »Ich habe von Katzen geträumt«, sagte er.
    »Von Katzen zu träumen, bedeutet meistens Unheil«, erinnerte Nicole Duval.
    »Das ist bei uns ja nichts Neues. Mit Unheil haben wir doch ständig zu tun.«
    Er löste ein kleines Stück Schinken und etwas Käse, zerkleinerte es, um der Katze das Zerkauen zu vereinfachen, und legte es ihr zurecht.
    »Die verklebt sich doch an dem Käse die Zähne!« brummte Ted.
    »Sie kann sich ja auch nur am Schinken bedienen.«
    Der Wirt sah herüber und schüttelte den Kopf. Dann vertiefte er sich wieder in seine Zeitung, deren Schlagzeilen routinemäßig die permanente Regierungskrise beschworen.
    Tatsächlich kam die Katze heran.
    Aber noch ehe sie den Happen erreichte, sah sie zu Zamorra auf…
    Sie legte die Ohren flach!
    Das Fell sträubte sich!
    Der gesamte Körper spannte sich wie eine Stahlfeder!
    »Paß auf!« stieß Nicole hervor.
    Im gleichen Moment sprang die Katze Zamorra an!
    ***
    Fauchend und kreischend krallte sie sich in Hemd und Haut fest!
    Zamorra ließ das Besteck fallen, sank förmlich in sich zusammen.
    Er wollte dem Katzenkörper auf seinen Oberschenkeln Halt geben, damit nicht das ganze Gewicht des Tieres an den Krallen und damit in seiner Haut hing.
    Mit einer Hand bekam er sie im Nacken zu fassen, mit der anderen schlug er unter die Vorderpfoten. Dann schleuderte er das Tier schwungvoll in Richtung Tür…
    Noch im Flug drehte die Katze sich, kam sauber auf allen vieren auf…
    Und raste davon.
    Alles starrte Zamorra an.
    Der Wirt kam hinter seinem kleinen Tresen hervor.
    »Sind Sie verletzt, signore ? Kann ich Ihnen helfen?«
    Zamorra setzte sich wieder. Er sah an sich herunter.
    Das Hemd war zerfetzt. Ein wenig Blut sickerte hervor, wo die Krallen sich in Haut und Fleisch gebohrt hatten. Die Verletzungen schmerzten.
    »Alles in Ordnung«, sagte er.
    Unter dem zerfetzten Stoff schimmerte es silbern. Dort, vor Zamorras Brust, hing am silbernen Halskettchen Merlins Stern , das handtellergroße Zauberamulett.
    »Ich rufe einen Arzt«, erbot sich der Wirt. »Nein, besser ein Taxi, das Sie zum Krankenhaus bringt, signore. Mit so etwas darf man nicht spaßen. Das Tier hatte sicher Tollwut. Oder sonst eine gefährliche Krankheit. Fast alle

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