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0544 - Die Panther-Frau

0544 - Die Panther-Frau

Titel: 0544 - Die Panther-Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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lernst du dann wenigstens die Stadt kennen - und deren Staus. Und dann wundern sich Frankfurter und Römer, daß ihre Städte im Verkehr förmlich ersticken. Verkehrsplaner sollten wenigstens ein Minimum an Sachverstand mit ins Amt bringen…«
    Er stoppte den Wagen an einem der Zugänge.
    Carlotta, Zamorra und Nicole stiegen aus und machten sich auf den Weg.
    Ted Ewigk blieb beim Wagen zurück. Zamorra hatte sich einen Dynastie-Strahler aus dem Arsenal der Ewigen ausgeliehen, das vor Jahrtausenden direkt unter dem Palazzo Eternale angelegt worden war. Der Strahler würde ausreichen, um die Blumenkolonie zu zerstören, sobald Zamorra seinen Forscherdrang befriedigt hatte. Teds Machtkristall brauchte er dazu nicht, und der Reporter kannte die Blumenkolonie und den Park zur Genüge. Also blieb er hier.
    Er lehnte sich an den Rolls, jonglierte gelangweilt mit dem Schlüsselbund und wartete darauf, daß seine Freunde nach verrichteter Arbeit zurückkehren würden. Er wollte so früh wie möglich bei Carlottas Wohnung vorbeischauen, ehe die Mittagshektik auf den Straßen wieder einsetzte und selbst die öffentlichen Verkehrsmittel hoffnungslos überfüllt waren.
    Plötzlich glaubte er eine Frau zu sehen, die Sekunden vorher noch nicht in der Nähe gewesen war. Gerade verschwand sie hinter einer Wegbiegung im Park.
    »Wo ist die denn hergekommen?« fragte sich Ted. Eine Möglichkeit war, daß sie eben um die Biegung gekommen und sofort wieder umgekehrt war, in einem Augenblick, in dem Ted gerade nicht hingeschaut hatte, weil er sich auf seine Jonglierübung konzentriert hatte.
    Die andere Möglichkeit…
    ... bedeutete Magie!
    Er ließ den Schlüsselbund in der Hosentasche verschwinden und setzte sich in Bewegung, folgte der fremden Frau.
    Nach ein paar Dutzend Metern sah er sie wieder.
    Sie trug langes blondes Haar und einen engen roten Overall.
    Plötzlich wandte sie sich um.
    Ted zuckte zusammen.
    »Shirona…?« flüsterte er.
    Hinter ihm erklang das Knurren eines Raubtiers!
    ***
    Unwillkürlich fuhr Ted herum.
    Hinter ihm kauerte ein sprungbereiter Panther auf dem Weg!
    Ted wich ein paar Schritte zurück.
    Die Raubkatze folgte ihm kriechend, griff aber - noch? - nicht an.
    Der Reporter verwünschte seinen Leichtsinn, keine Waffe mitgenommen zu haben. Er trug nur seinen Dhyarra-Kristall bei sich. Aber den mußte er erst einmal mit einem Gedankenbefehl aktivieren und ihm einen bildlich ausgefeilten Befehl erteilen. Was der Kristall bewirken sollte, mußte Ted sich zunächst in einer filmähnlichen Abfolge vorstellen! Das erforderte Ruhe und Konzentration.
    Und es sah nicht unbedingt so aus, als wollte ihm der schwarze Panther diese Ruhe gewähren!
    Der Schweif peitschte; jeden Moment konnte das Raubtier vorwärtsschnellen!
    Als der Reporter den Kopf drehte, um die Möglichkeit einer Flucht abzuwägen, war die blonde Frau - verschwunden!
    Dabei gab es dort, wo sie eben noch gestanden hatte, keine Möglichkeit, sich klammheimlich ins Unterholz zu schlagen - hier gab es kein Unterholz, und die Bäume standen weit auseinander.
    Als der Geisterreporter sich wieder dem Panther zuwandte, sah er eine schwarze Katze mit weiten Sprüngen fliehen.
    Eine ganz normale, schwarze Hauskatze!
    »Verdammter Spuk!« stieß er hervor. »Und zum Teufel mit Zamorras bodenlosem Leichtsinn!«
    Die drei Freunde mußten sich in Gefahr befinden! Der Raubkatzen-Spuk fand nicht grundlos statt!
    Warum hatten sie sich nicht um Carlottas Freundin Bagira gekümmert?
    Und wenn die blonde Frau, die aus dem Nichts erscheinen konnte, um im Nichts wieder zu verschwinden, tatsächlich Shirona war, dann gab es Ärger!
    Bei den letzten Konfrontationen zwischen ihr und Zamorra hatte sie sich nicht gerade als Freund erwiesen…!
    Ted begann zu laufen.
    Er hoffte, daß er die Regenbogenblumen und damit die Freunde rechtzeitig fand, um sie warnen zu können! Aber höchstwahrscheinlich hatten Shirona und die Raubkatze einen zu großen Vorsprung…
    Im Laufen holte Ted den Dhyarra-Kristall aus der Tasche und aktivierte ihn. Noch konnte er nicht sagen, in welcher Form er ihn vielleicht einsetzen mußte.
    Hoffentlich war es nicht schon zu spät!
    ***
    Bagira lag im Schatten des riesigen Baumes, den sie alle so liebten. Einige ihrer Artverwandten hatten es sich auf den mächtigen Ästen bequem gemacht und dösten vor sich hin.
    Bagira spürte das knorrige Wurzelwerk unter ihrem Leib. Es störte sie nicht.
    Was sie störte, war die Veränderung, die mit den anderen

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