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0544 - Die Panther-Frau

0544 - Die Panther-Frau

Titel: 0544 - Die Panther-Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ist das weite Land? Diese Welt, in der es die Panther gibt?«
    Sie schüttelte nur den Kopf.
    »Okay«, sagte Zamorra. »Warten Sie hier. Ich suche nach einem Verband und einem frischen Hemd.«
    Er wandte sich um und verließ das Wohnzimmer.
    Merlins Stern ließ er auf dem Tisch zurück.
    Im Bad fand er Verbandsmaterial und verarztete sich, soweit es ihm möglich war. Dann bediente er sich an Ted Ewigks Kleiderschrank und nahm ein frisches Hemd, Sie hatten beide etwa die gleiche Statur, und Ted würde es ihm sicher verzeihen.
    Als Zamorra zurück ins Wohnzimmer kam, war Bagira fort.
    Und mit ihr das Amulett!
    ***
    Zamorra hatte mit Bagiras Verschwinden gerechnet. Er hatte das Amulett absichtlich griffbereit zurückgelassen. Und wie sich zeigte, hatte er die Pantherfrau richtig eingeschätzt.
    Sie hatte es an sich genommen und das Haus verlassen.
    Es paßte zu ihrer Unsicherheit. Auf der einen Seite wünschte sie sich Zamorras Hilfe, auf der anderen Seite glaubte sie immer noch, daß es am einfachsten sei, Shironas Wunsch zu erfüllen, um ihrer ledig zu werden. Und vielleicht spielte auch ihr Gedanke eine Rolle dabei, Zamorra lieber aus der Sache herauszuhalten. Um ihn nicht noch einmal zu gefährden.
    Deshalb hatte er ihr diese Chance gegeben.
    Außerdem würde sie Shirona gegenüber glaubwürdiger agieren, wenn sie sich allein fühlte. Zamorra hielt es für möglich, daß Shirona ihre Gedanken las. Dann würde sie erfahren, daß Zamorra ganz in der Nähe war, und der Überraschungseffekt wäre dahin…
    Er hatte sich beeilt; die Verbände um seine Schulter und die Kratzwunden an der Brust waren nur notdürftig zusammengewickelt.
    Im Wohnzimmer stoppte er kurz, griff zum Telefon und tippte auf die Speichertaste mit der Aufschrift ›Carlotta‹.
    Hoffentlich waren Ted und seine Freundin noch in ihrer Wohnung…
    Er hatte Glück. Carlotta hob ab.
    »Du? Ist etwas passiert? Wir wollten gerade wieder zurückkommen. Ted ist schon beim Wagen, ich wollte gerade abschließen…«
    »Er soll zum Capitol kommen und seinen Dhyarra-Kristall bereithalten. Vermutlich tauchen Bagira und Shirona dort auf. Und ich! Das Amulett hat sich abgeschaltet. Ciao!«
    Er legte auf, wollte nicht noch mehr Zeit verlieren.
    Die Knöpfe des ausgeborgten Hemdes schloß er, als er bereits das Haus verließ. Er warf sich eine Jacke über und eilte über den Kiesweg in Richtung der Straße.
    Er hoffte, daß Bagira sich den öffentlichen Verkehrsmitteln anvertraute; dann konnte er ihr so folgen. Wenn sie sich allerdings in Gestalt einer Katze fortbewegte, machte das auch nicht sehr viel; mit der Bahn war er über die Gesamtstrecke schneller. In Panthergestalt würde sie sich bei Tageslicht sicher nicht zeigen.
    Er war sicher, daß sie zum Capitol wollte, ob mit oder ohne Amulett. Und er war auch sicher, daß sie es nicht zerstören konnte. Daß es Shirona im Haus der Seelenfresser in Florida einmal gelungen war, lag sicher daran, daß es sich bei ihr um ein magisches Wesen handelte.
    Wichtig war, daß Ted Ewigk rechtzeitig zur Stelle war. Zamorra war im Moment waffenlos. Ted hatte die Strahlwaffen wieder im Arsenal deponiert, und Zamorra wollte sich nicht die Zeit nehmen, einen Umweg durch den Keller zu machen. Das hätte ihn fünf bis zehn Extra-Minuten gekostet.
    An der Straße sah Zamorra die schlanke Frau in der enganliegenden schwarzen Kleidung. Sie war fast in Bahnhofsnähe. Und sie zog es also vor, in Menschengestalt zu reisen.
    Sie sah sich nicht ein einziges Mal um.
    Zamorra folgte ihr. Die Züge fuhren hier in kurzen Abständen.
    Bagira stand bereits am Bahnsteig, als Zamorra eintraf.
    Im gleichen Moment lief ein Zug ein, der in Richtung City fuhr.
    Sie stieg ein.
    Zamorra löste hastig ein Automatenticket, spurtete zum Zug und schaffte es gerade noch, sich durch die Türen zu quetschen, die sich bereits zischend schlossen.
    Bagira hatte ihn nicht gesehen.
    Sie rechnete offenbar gar nicht damit, daß er sie bereits verfolgte. Normalerweise hätte das Versorgen seiner Verletzungen auch wesentlich länger gedauert. Die Hektik, die er dabei an den Tag gelegt hatte, rächte sich jetzt. Die Wunden schmerzten und bluteten wieder.
    Während sich das Bahngleis in einen Tunnel senkte, um an der Endstation ›Flaminia‹ auf die U-Bahn zu treffen, wanderte Zamorra durch den Zug. Er entdeckte Bagira im vordersten Wagen, betrat ihn aber vorsichtshalber nicht.
    Das Umsteigen erwies sich als recht problemlos. Von der ›FS‹ in die ›Metropolitana‹,

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