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0544 - Die Späher der Gevari

Titel: 0544 - Die Späher der Gevari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine fast unbewegte Wasserfläche. Die kleinen Wellen und die riesigen Flächen, die vom Wind gekräuselt wurden, bildeten winzige Muster, in denen sich das Sonnenlicht eines späten Morgens spiegelte und zahllose Reflexe schuf. Es war ein Anblick von großartiger Leere und Verlassenheit.
    Kein einziges Schiff, kein Boot ...", mürmelte Sandal. Hinter sich hörte er schwere Schritte, und als er sich umdrehte, sah er Icho Tolot, der auf ihn zukam.
    „Mein Kleines!" röhrte der Haluter. Einige Steinchen lösten sich und kugelten die Felswand hinunter.
    „Ja?"
    „Gucky ist zurück. Er hat interessante Aufnahmen gemacht, die werden gerade vergrößert."
    „Ich komme" sagte Sandal und steckte die Finger in die Ohrmuscheln. Der Haluter sprach so laut, daß der Krieger befürchtete, man würde ihn irgendwo am Fuß des Gebirges hören können.
    Sie gingen nebeneinander zurück. Eine halbe Stunde später versammelten sich alle elf Mitglieder der kleinen Expedition und berieten, wie sie vorgehen wollten. Aus verschiedenen interessanten Standorten hatte Gucky Aufnahmen von der Stadt in der Ebene angefertigt. Sie war sechshundert Kilometer entfernt.
    Die Stadt war von einem vier- oder fünffachen Ring von Robotfabriken umgeben, deren Erzeugnisse mit unterirdischen Leitungssystemen direkt zum Raumhafen geschafft wurden, der sich vierzig Kilometer nördlich der Stadt befand.
    Dann stand die erste Gruppe fest: „Ich hoffe, Ihr werdet mit mir zufrieden sein!" sagte Ras Tschubai.
    Er sollte Sandal und Tahonka-No in die Stadt bringen und sie, falls die Gefahr der Entdeckung bestand zurückbringen.
    Sie hatten insgesamt sechsunddreißig Stunden Zeit für diesen kleinen Ausschnitt eines großen Planeten.
    Sie nannten ihn „Gefährlicher Planet!"
    Trug er diese Bezeichnung zu Recht?
    Binnen einer halben Stunde waren Sandal und Tahonka voll ausgerüstet Sandal trug einen schweren Köcher mit zweihundert verschiedenen Pfeilen und seinen Bogen, dazu seine „normale" Bewaffnung. Er wußte, daß er, je leichter er trug, desto schneller sich bewegen konnte. Das gleiche galt für den Knöchernen.
    Jeder von ihnen trug eine kleine, leistungsfählge Armbandkamera, deren Auslöser mit einem Fingermuskel kombiniert war.
    Alle Informationen waren wichtig.
    Schließlich konzentrierte sich Ras Tschubai, faßte die beiden Späher an den Armen und teleportierte.
    Tahonka-No war unsicher und nervös. Seine Magennerven fühlten sich angespannt an, er ahnte Gefahren. Nichts kannte er: weder die Stadt noch deren Zweck. Er wußte, daß Sandal der beste Partner war, den er sich wünschen konnte, aber eine Aufgabe, die in der Größe unbekannt war, konnte niemand richtig einschätzen. Was erwartete sie dort? Es war selbst für einen Angehörigen des Schwarms schwer, die richtige Einstellung zu finden. In dem Moment, da Sandal und er aus der Jet verschwanden und hinter einem halbrunden Vorsprung auf einem Dach im Zentrum erschienen, verließ die Unruhe den Ausgestoßenen von Gedynker Crocq. Er war völlig ruhig. Jetzt befanden sie sich mitten in der Gefahr.
    Der erste Eindruck wurde von Sandal zusammengefaßt: „Ich glaube, die Stadt ist ziemlich leer, ich vermisse Geräusche und die Äußerungen des Lebens."
    Sie kamen langsam hinter der Dekkung hervor. Die Sonne stand hoch im Himmel; in etwa einer terranischen Stunde würde sie den höchsten Stand erreicht haben. Wie ausgestorben lag die Stadt in der Ebene unter ihnen.
    Sandal packte den Griff seines Bogens fester. Dann sah er sich langsam um. Er beobachtete jedes Fenster, jede Öffnung, jede Rampe.
    Keine Fremden ...
    Ras Tschubai zischte laut: „Dort! Ein Gleiter!"
    Die Köpfe der beiden Freunde fuhren herum. Aus einer Öffnung, ziemlich weit unten in dem pyramidenähnlichen, silbergrau leuchtenden Riesengebäude schwebte ein weißer, großer Gleiter heraus. In ihm saßen einige purpurne Stumme.
    Der GIeiter nahm schnell Fahrt auf und raste etwa zwanzig Meter über dem Boden auf eine Rampe zu. Der spindelförmige Schatten folgte ihm in einiger Entfernung.
    „Wachtruppen also!" sagte Sandal. „Ras?"
    „Ja?"
    „Bringe uns zurück, bis an den Rand der Stadt. Wir wollen sehen, was hier hergestellt wird, falls das dort Robotfabriken sind."
    Ras nickte und beschattete die Augen mit der flachen Hand. In sein Gesicht kam ein angestrengter Zug.
    „Faßt mich an!" sagte er und konzentrierte sich auf sein Ziel.
    Sie hielten sich an seinen Armen fest.
    Ein Ruck, ein Schmerzgefühl, das sie traf, als sie

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