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0545 - Der Maskenträger

Titel: 0545 - Der Maskenträger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gezwungen, in den Metallkasten zu klettern, der innerhalb des Gestells aufgehängt war. Er war gerade groß genug, um ihnen beiden Platz zu bieten.
    „Ich habe noch ein paar Waffen in meinem Schutzanzug versteckt", eröffnete Saedelaere seinem Verbündeten.
    Konasco-Cy war sofort bereit, einen Ausbruchsversuch zu riskieren, aber Saedelaere dämpfte die Entschlossenheit des Knöchernen.
    „Jeder Angriff auf die Lacoons zum jetzigen Zeitpunkt wäre Selbstmord. Sie würden uns überwältigen und mir alles abnehmen, was ich noch bei mir trage. Nein, wir müssen einen geeigneten Moment abwarten."
    Cy bezweifelte, daß sie noch einmal eine bessere Chance erhalten würden.
    Der Deckel des Kastens schloß sich über ihnen. Wenig später spürten sie eine ruckartige Bewegung. Anscheinend hob das Gestell vom Boden ab. Im Innern des Kastens war es vollkommen dunkel. Vergeblich versuchte Cy, den Deckel anzuheben.
    „Eine ziemlich umständliche Transportmethode", sagte Alaska.
    „Aber unsere Gegner werden ihre Gründe haben."
    Einen der Gründe glaubte er wenig später zu erkennen, als sie von einer übelriechenden Flüssigkeit übersprüht wurden.
    „Will man uns ertränken?" rief Cy alarmiert.
    „Bestimmt nicht", gab Saedelaere zurück. „Wir werden mit diesem Zeug für irgend etwas präpariert. Vielleicht auch nur desinfiziert."
    Winzige Tropfen der Flüssigkeit schienen sich in seine Nase, seine Ohren und in seinem Rachen festzusetzen. Danach begannen Vibrationen den Kasten zu durchlaufen, die sich auf seinen Körper übertrugen.
    Er kontrollierte sein Bewußtsein, fand es unverändert und nahm die Erschütterungen gelassen hin.
    Als die Vibrationen nachließen, war auch die Flüssigkeit innerhalb des Kastens getrocknet. Das seltsame Gestell flog jetzt verhältnismäßig ruhig dahin.
    Alaska schätzte, daß sie eine halbe Stunde unterwegs waren, als das Gestell schließlich aufsetzte. Es war vollkommen still.
    Der Knöcherne bewegte sich behutsam, um Alaska nicht zu verletzen. Seine harten Gelenke knackten.
    „Wir sind gelandet, Terraner."
    „Ja", bestätigte Alaska. „Wahrscheinlich befinden wir uns jetzt in unmittelbarer Nähe des Götzen."
    Vom Knöchernen kam ein Ausruf des Erschreckens.
    „Irrst du dich auch nicht?"
    „Es ist nur logisch", meinte der Transmittergeschädigte. „Ich kann mir nur einen Grund dafür vorstellen, daß man uns nicht getötet hat: Der Dämon will uns sehen und eventuell verhören."
    „Vielleicht sieht er uns bereits, ohne daß wir ihn erkennen können", sagte Konasco-Cy mit zitternder Stimme.
    „Das wäre denkbar, ist aber kein Grund, ihn mehr zu fürchten als zuvor." Alaska versuchte, seine innere Ruhe auf seinen Begleiter zu übertragen, denn er wußte, daß sie sich nur aus dieser gefährlichen Situation befreien konnten, wenn sie nicht in Panik verfielen. „Alles, was uns hier begegnen wird, läßt sich mit Mitteln der Wissenschaft erklären."
    Der Knöcherne schien nicht überzeugt zu sein. Er schwieg zu Alaskas Ausführungen.
    Die Zeit verging, ohne daß etwas geschah.
    Alaska registrierte, daß sein Cappin-Fragrnent allmählich zu seiner ursprünglichen Aktivität zurückfand. Aus Mund- und Augenschlitzen der Maske fiel Licht in das Kasteninnere. Alaska nahm an, daß der Organklumpen sich vom Transmittersprung erholt hatte.
    Plötzlich ertönte ein Klicken. Einer inneren Eingebung folgend, drückte Alaska mit beiden Händen gegen den Kastendeckel. Er ließ sich mühelos hochklappen. Blendend helles Licht fiel herein.
    Unter der Decke eines großen Raumes sah Alaska eine künstliche Sonne hängen. Er richtete sich auf und blickte in einen Raum mit hellgrauen Wänden und glattem Boden.
    In der Mitte des Raumes stand eine Säule. Alaska sah sie nicht zum erstenmal. Die Erinnerung drohte ihn zu übermannen.
    Auf Gevonia hatte er diese Säule schon einmal gesehen.
    Alaska richtete sich auf und stand breitbeinig im Kasten. Erst jetzt erhob sich auch Konasco-Cy und rieb sich geblendet die Augen.
    Die Säule warf keinen Schatten.
    Die Ahnung universeller Zusammenhänge rührte an Alaskas Innerstes und ließ ihn erbeben. Es konnte kein Zufall sein, daß sich diese Säule hier befand, innerhalb des Schwarms.
    Dann zog sich alles in ihm zusammen, sein Schädel drohte zu zerspringen: Hinter der Säule trat ein blindes, mageres Mädchen hervor, dessen blasses Gesicht von schwarzen Haaren umrahmt wurde - Kytoma!
     
    9.
     
    Tief in deinem Innern hast du mit diesem Zusammentreffen

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