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0547 - Der Vampir-Gnom

0547 - Der Vampir-Gnom

Titel: 0547 - Der Vampir-Gnom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kampf eingreifen, Zumbra ist dir über!«
    »Er soll besser sein als ich, sagst du?«
    »Ja!«
    »Das werden wir sehen!«
    Sinclair senior reagierte zu spät. Broderick Manford hatte bereits auf die beiden Kontakte gedrückt. Der Rollstuhl bekam Saft und fuhr an. Er glitt auf den Friedhof zu, über dem noch der helle Nebel geisterhaft schwebte.
    »Verdammt, stopp doch!«
    »Nein, Horace, nein!« kreischte der alte Manford und fuhr weiter.
    Der Stuhl holperte über den unebenen Boden. Niemand stützte ihn ab. Es sah aus, als würde er jeden Augenblick kippen.
    Horace F. sah ein, daß es keinen Sinn hatte, seinen Partner durch Rufen zurückholen zu wollen. Hören würde der alte Starrkopf nicht, da mußte man schon Taten folgen lassen.
    So lief Sinclair hinter dem Davonfahrenden her, der nach seiner Tochter rief und ihr den Weg zu sich zeigen wollte.
    »Bleib doch…«
    Er blieb stehen. Vielleicht hätte er auf dem normalen Gelände ausweichen können, doch auf diesem Untergrund wurde er zu oft weggedriftet, und so fuhr er gegen das Hindernis.
    Es war die am Rande des Friedhofs stehende, halbhohe Altarplatte. In Höhe des Halses prallte Manford dagegen, er wurde zurückgestoßen und kippte wieder nach vorn.
    Sinclair war schnell bei ihm. »Bist du denn verrückt?« keuchte er, »das hast du nun davon!«
    Manford schabte über seinen Hals, wo die Haut aufgerissen war.
    »Hör auf, Horace, ich schaffe das. Ich hole meine Tochter zurück, glaub es mir. Los, fahr mich…«
    »Nein!«
    »Ich breche dir alle Knochen einzeln, wenn du…«
    »Hier ist dein Platz, Brod. Ich habe nicht grundlos meinen Sohn geholt. Er wird es packen!«
    »Nein, ich will es!«
    »Du…« Sinclair sprach das nächste Wort nicht aus. Wie Manford so hatte auch er das Keuchen gehört und die schnellen Schritte. Ihr Streit war vergessen. Sie schauten beide über die Steinplatte hinweg auf den Friedhof, wo zwischen den geisterhaften Schleiern eine Gestalt erschien.
    »Lisa…!«
    Ihr Vater konnte es kaum fassen, die Tochter zu sehen. Und auch sie hatte seinen Ruf vernommen. Plötzlich änderte sie die Richtung und lief geradewegs auf die beiden Männer zu.
    »Komm, Lisa, komm…«
    »Dad!« rief sie langgezogen. Bisher war sie gerannt. Jetzt aber, als die Spannung nachließ und sie die Richtung geändert hatte, taumelte sie herbei.
    Ihr Gesicht war ein anderes geworden. Die Furcht vor dem Ende hatte eine Maske auf die Züge gemalt. Vor Schrecken erstarrt und ängstlich. Sie zitterte am gesamten Leib, war bleich und schweißnaß und fiel der Platte entgegen. Bevor sie aufschlagen und sich verletzen konnte, war Sinclair bei ihr und fing sie ab.
    Wie tot hing sie in seinem Griff. Horace F. schleifte das Mädchen auf seinen Vater zu.
    Manford war es gelungen, den Rollstuhl so zu drehen, daß er seiner Tochter entgegenblicken konnte. Er hatte auch die Arme ausgestreckt, als wollte er sie umfangen.
    »Daddy…« Lisa weinte wie ein kleines Kind, als sie ihrem Vater in die Arme fiel.
    Sie hielten sich umarmt, während Horace F. daneben stand und ein erleichtertes Lächeln seine Lippen umspielte. Lisa war gerettet geworden, sie hatten es im letzten Augenblick geschafft.
    Doch was war mit Zumbra?
    Er stieß Lisa an. Erst beim zweitenmal löste sie sich von ihrem Vater und drehte sich um.
    »Was ist denn?«
    »Der Vampir, Lisa. Was ist mit ihm, und wo befindet er sich? Noch auf dem Friedhof?«
    Sie nickte und atmete schwer. »Ja, Ihr Sohn kümmert sich um ihn. Zumbra hatte mich fast erreicht, da erschien Ihr Sohn und rettete mich.«
    »Hat er auch den Blutsauger vernichtet?«
    Lisa schaute Sinclair an. »Das kann ich nicht sagen. Ich glaube, er hat ein Messer geworfen.«
    »Ah, der Dolch.«
    »Ja, so ähnlich.«
    »Dann wird der Blutsauger ja jetzt zu Staub verfallen sein«, erklärte Manford und rieb seine Hände. »Endlich, das wurde auch Zeit. Horace, ich darf dir gratulieren. Wir haben oder du hast…«
    »Aaaahhhggrr…«
    Es war ein furchtbarer Schrei, der Brod Manford die nächsten Worte von den Lippen riß.
    Sinclair fuhr herum und sah den Vampir, der vor ihnen in die Höhe schnellte, als hätte er sich bisher im Boden versteckt gehalten…
    ***
    Er lebt, er ist nicht vernichtet!
    Das schoß Sinclair durch den Kopf, als er die fürchterliche Gestalt des blutsaugenden Gnoms sah.
    Wieder hatte Zumbra die Arme ausgebreitet. Der Umhang ließ ihn breiter erscheinen. Die Hände waren Klauen, als er sich dem vermeintlich schwächsten Glied der Kette

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