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0547 - Der Vampir-Gnom

0547 - Der Vampir-Gnom

Titel: 0547 - Der Vampir-Gnom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte auch die Lampe gelöscht. Wir kamen uns vor wie in einem finsteren schmalen Käfig. Von der Höhe her war der Stollen gleich geblieben. Ich konnte zwar nicht aufrecht gehen und mußte den Kopf einziehen, aber ich stieß wenigstens nicht mit dem Schädel an die Decke. Das war schon etwas wert.
    Die Dunkelheit hielt nicht länger an. Vor uns erkannten wir einen Grauschimmer. Das Ende des Stollens?
    Es gab keine andere Möglichkeit. Auch Manford hatte die hellere Stelle wahrgenommen. Er holte einige Male tief Luft. Vor mir zeichnete sich der Umriß seines Rückens ab. Ich merkte, daß er zitterte.
    »Bald!« keuchte er, »bald haben wir ihn…«
    Ich schob ihn weiter. Auch mir war anders zumute geworden. Im Stollen war es stickig. Das Hemd klebte mir auf der Haut. Schweiß bedeckte auch mein Gesicht. Die Lippen bildeten nur mehr einen Strich, und manchmal rieselte auch eine Gänsehaut über meinen Rücken.
    Meine Gedanken drehten sich um Lisa. Sie befand sich ziemlich lange in den Klauen des Blutsaugers. Wenn ich ehrlich war, mußte ich zugeben, daß ich nicht mehr viel Hoffnung hatte. Und das wiederum drückte mir den Magen zusammen.
    Ein letzter Schub, wir befanden uns im Freien, konnten tief durchatmen und schauten auf das, was vor uns lag.
    Felsen wuchsen in die Höhe. Allerdings keine glatten Wände. Sie waren düster, besaßen teilweise geschwungene Formen mit Säulen und auch Bögen.
    »Ist das das tote Gebirge?« fragte ich.
    Manford nickte nur. Wie auch mein Vater und ich, so versuchte er ebenfalls, eine Spur von Zumbra und seiner Geisel zu entdecken. Es war nichts zu sehen. Das Gelände lag starr vor uns. Nirgendwo entdeckten wir eine Bewegung.
    »War es ein Irrtum?« fragte Horace F. Sinclair.
    »Nein, nein, auf keinen Fall!« keuchte Manford. »Es ist kein Irrtum. Es darf keiner sein. Der Blutsauger und meine Tochter befinden sich in der Nähe. Das fühle ich. Bitte weiter, Sinclair. Fahren Sie mich weiter. Wir werden sie bestimmt finden!«
    Ich sah auch keine andere Alternative und schob den Rollstuhl wieder vor. An das unebene Gelände hatte ich mich mittlerweile gewöhnt. Das Gefährt nahm auch jetzt die Hindernisse sicher, obwohl es manchmal über die Unebenheiten hinwegtanzte.
    Je mehr wir in diesen fremden Bereich eindrangen, um so besser konnten wir erkennen, was diese Umgebung eigentlich darstellen sollte. Mir kam es vor, als hätte hier irgendwann einmal ein altes Haus oder eine alte Abtei gestanden, von der nur Reste zurückgeblieben waren.
    Von der rechten Seite her schob sich eine hohe Säule heran. Sie stand nicht allein, sondern besaß eine Rundbogendecke, die sich bald wie ein Dach über uns spannte.
    »Weiter, weiter…«
    Ich konnte Manford verstehen. Auch mich hielt jetzt eine fieberhafte Spannung umklammert. Ich wollte endlich wissen, wo sich der Blutsauger verborgen hielt.
    Kälte und Hitze wechselten sich bei mir ab. Die Schauer rieselten über meinen Körper. In der Kehle war alles ausgetrocknet. Wenn ich schluckte, tat mir der Hals weh.
    Mein Vater hatte den Eichenpflock in der rechten Hand. Es war gut, daß er ihn mitgenommen hatte, so besaß er eine Waffe mehr.
    Manford hatte den Kopf in den Nacken gelegt und schaute gegen die graue Decke. »Wie in einem Tempel!« hauchte er. »Es sieht aus wie in einem alten Tempel. Das hätte ich nicht gedacht. Damit konnte ich nicht rechnen, verflixt.«
    Wir gaben keine Antwort, schoben den Rollstuhl weiter, bis wir plötzlich den Qualm sahen.
    »Nebel!« krächzte Manford.
    Ich hielt den Rollstuhl an. Mit Nebel ist in Schottland immer zu rechnen, auch im Hochsommer. In diesem Fall allerdings wollte ich nicht so recht an die Feuchtigkeit glauben, die aus dem Boden strömte und sich wolkenartig verteilt hatte.
    Mein alter Herr schüttelte ebenfalls den Kopf. »Wenn das Nebel ist, John, besitzt er keinen natürlichen Ursprung.«
    »Das meine ich auch.«
    »Laßt uns weiterfahren!« flüsterte Manford. »Ich will den Blutsauger endlich finden.«
    »Möchten Sie nicht hier warten?«
    »Sind Sie verrückt, Sinclair? Doch jetzt nicht mehr. Nein, nein, reden Sie keinen Unsinn! Ich will weiter. Ich will meine Tochter sehen, egal wie.«
    Leider beeinträchtigten die Finsternis und der Nebel unsere Sicht zu sehr. Daß sich etwas zwischen den wallenden Wolken befand, konnten wir nur mehr ahnen, aber nicht sehen.
    Der Elektromotor summte leise, als der Rollstuhl wieder anfuhr.
    Ich gab ihm noch Schub, und so rollten wir auf den Nebel zu. Mein Kreuz

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