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0548 - Feuerdrache

0548 - Feuerdrache

Titel: 0548 - Feuerdrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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unwahrscheinlich gewesen: Colonel Balder Odinsson, Zamorras Freund, der im Kampf gegen die DYNASTIE DER EWIGEN gefallen war, war Torre Gerrets Sohn gewesen!
    Das hatte niemand ahnen können…
    »Odinsson kann mir nicht mehr schaden«, sagte Zamorra. »Odinsson ist tot. -Nein«, wehrte er ab, als Brunot das Gesicht verzog, »ich habe ihn nicht getötet. Im Gegenteil, ich habe versucht, ihn zu retten… Der Teufel persönlich hat ihn sich geholt.« [1]
    »Wie das?«
    »Das erzähle ich Ihnen und Pierre, wenn wir mehr Ruhe dafür haben. Im Moment mag ich auch nicht darüber reden.« Zamorra wußte, daß er den Anblick niemals vergessen würde, der sich ihm geboten hatte. Tausende von gefangenen, versklavten Seelen in der Hölle der Unsterblichen, darunter auch Torre Gerret, der Zamorra aus seinem für die Ewigkeit gedachten Gefängnis heraus angefleht und gleichzeitig verflucht hatte. Obgleich es schon einige Wochen zurücklag, machten die Bilder Zamorra immer noch zu schaffen. Er hoffte, seinen einstigen Todfeind irgendwie retten zu können, doch er fand keinen Zugang mehr zu jener Hölle der Unsterblichen. Das künstliche Bewußtsein in seinem Amulett warnte ihn sogar davor, und zudem hatte ihm Lucifuge Rofocale, der Herr der Hölle, deutlich gemacht, daß es aus jener Hölle der Unsterblichen keine Rückkehr mehr gab. Es war schon fast ein Wunder, daß er es einmal geschafft hatte. Ob es ihm ein zweites Mal gelingen würde, war fraglich, zumal er dabei auch Torre Gerret würde befreien wollen - nicht zu vergessen alle anderen, die in jener Hölle auf das Ende des Universums warteten.
    So bösartig Torre Gerret auch gewesen sein mochte - Zamorra fand, daß er ein solches Ende nicht verdient hatte. Eine Chance auf Erlösung gab es für ihn nicht. Er war verdammt in alle Ewigkeit…
    Obgleich es nun schon einige Wochen zurücklag, beschäftigte es Zamorra immer noch. Die Erinnerungen ließen ihn nicht los. Und da war noch etwas, das ihm und allen anderen, die mittlerweile davon erfahren hatten, zu schaffen machte.
    Teri Rheken, die goldhaarige Silbermond-Druidin, war mit dem Ssacah-Keim infiziert worden! Vor seinem Tod hatte es Mansur Panshurab, der bisherige oberste Diener des Ssacah-Kultes, noch fertiggebracht, ausgerechnet Teri zu seiner Ssacah-Dienerin zu machen! Seither war sie spurlos verschwunden.
    Daß das nichts Gutes zu bedeuten hatte, konnte sich jeder lebhaft vorstellen: Die Macht des Kobra-Dämons und Teris Druiden-Kraft zusammen stellten eine mörderische Gefahr dar.
    Anfangs hatte Zamorra noch gehofft, sie irgendwie wieder von diesem dämonischen Keim befreien zu können. Bei Merlins Tochter Sara Moon war das ja auch möglich gewesen. Allerdings war es das geheimnisvolle Wesen Shirona, das dieses kleine Wunder vollbracht hatte.
    Wie dem auch sei - Shirona war sicher nicht unauffindbar! Sie - oder es, was auch immer sich hinter dieser Entität verbergen mochte - kreuzte immer wieder Zamorras Weg. Aber wenn Teri verschwunden blieb, konnte ihr natürlich auch das nicht helfen…
    ***
    Zamorra und Nicole ließen sich zu den Regenbogenblumen führen. Die Umgebung war weiträumig abgesperrt; Vendell und seine Leute von der Abteilung Spurensicherung wuselten noch überall herum. Vendell winkte Brunot kurz zu.
    »Direkt an den Blumen sind wir fertig, da können Sie jetzt ruhig alles zertrampeln«, gestattete er gnädig.
    Die Blumen wuchsen ein wenig versteckt hinter anderem Strauchwerk und waren vom Weg her nicht sofort zu sehen; man mußte sich schon verbotenerweise auf den Rasen wagen. Unter diesen Umständen war es schon erstaunlich, daß der Leichnam überhaupt entdeckt worden war. Wo er gelegen hatte, gab es Kreidestaub-Markierungen. Und eine Menge Blut, über das man Sand gestreut hatte…
    »Wer hat den Mann gefunden?« fragte Zamorra.
    »Eine Rentnerin, die ihren Dackel ausführte, damit er möglichst unerkannt den öffentlichen Park einkotet«, brummte Brunot.
    Zamorra betrachtete die Spuren im feuchten Erdreich. Plötzlich verstand er Brunots Bemerkung, der Verursacher habe »sehr seltsame Füße«.
    Fußballen, Ferse und die Außenkante bildeten einen scharfen Halbkreis; die Füße waren wesentlich höher gewölbt als die von normalen Menschen. Die Zehen zeichneten sich nur als kleine Spitzen ab. Wahrscheinlich waren das Krallen!
    In Zamorra erwachte ein böser Verdacht. Spuren dieser Art kannte er, hatte sie schon einmal gesehen…
    Er öffnete sein Hemd und hakte Merlins Stern von dem silbernen

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