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0548 - Knochen-Cowboy

0548 - Knochen-Cowboy

Titel: 0548 - Knochen-Cowboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mehr wichtig. Irgendwann würde er wieder zurückkehren, denn er wußte, dank Cattananga, wie es möglich war, den Tod zu überwinden. Als ich ihn entließ, steckte meine Kraft bereits in ihm. Wir hatten einen Seelentausch vorgenommen, so blieben wir in Verbindung, so konnte einfach nichts mehr schiefgehen. Ich, das Totem und er, so waren die Punkte des magischen Dreiecks. Er fuhr wieder in sein Land, wo er starb. Aber er kehrte zurück. Und als es soweit war, bekam auch ich die Botschaft.«
    »Du warst auch längst gestorben?«
    »Man hat mich einbalsamiert, als mein Herz nicht mehr schlug. Aber man hat nicht gewußt, daß sich mein Geist nicht auf die große, lange Reise begeben hatte. Er befand sich in einem Zwischenreich, aus dem hervor ich alles beobachten konnte. Geduld gehört zu den Tugenden unseres Volkes. Ich habe sie gezeigt. Ich habe es ihnen vorgemacht. Ich hatte so lange Geduld, bis er zurückkehrte.«
    »Hast du ihm die neue Kraft gegeben?«
    »Nein, die schlummerte in ihm. Vor seinem Sterben muß er in seiner Heimat etwas Besonderes gewesen sein. Eine Person, um die sich viele Geschichten rankten.«
    »Das stimmte allerdings. Als er zurückkam, weshalb hat er da getötet? Mußte er das?«
    »Es sollte eine Warnung für die anderen sein. Er hätte noch mehr Menschen erschossen, aber dann bist du ihm über den Weg gelaufen. Gemeinsam haben wir gespürt, daß von dir eine besondere Gefahr ausging. Wir konnten nicht sagen, welche, aber du mußt ein besonderer Mensch sein und auch unter einem starken Schutz stehen.«
    »Das kann sein.«
    »Wer oder was ist dieser Schutz?« wollte er wissen.
    Ich winkte ab. »Das ist nicht so wichtig. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, schwarzmagische Wesen zu jagen. Ich muß es tun, ich muß die Menschen vor schlimmen Dingen bewahren.«
    »Das wirst du nicht können, denn wir sind viel stärker als du. Wir überwinden Zeit und Raum und haben es auch geschafft, in deine Heimat zu kommen. Das hast du erlebt.«
    »Mit Hilfe des Pfahls, nicht?«
    »Ja, er war sehr wichtig. In ihm steckt meine Kraft. Durch ihn lebe ich. In ihm ist der Geist des Cattananga mit all seiner Kraft. Wer als Mensch mit ihm in Berührung kommt, der wird von ihm verschlungen.«
    Ich erinnerte mich an das Loch im Boden, an die verbrannte Kleidung und die dünnen Rauchfäden. Obwohl ich es eigentlich wußte, hakte ich noch einmal nach. »Ist der Wirt deinem Totem zu nahe gekommen?«
    »Wir holten ihn. Er konnte der Kraft des Totems nicht widerstehen. Er ging zu ihm, umarmte es und mußte erleben, wie es seinen Körper verbrannte, seinen Geist aber aufnahm. Es wird ihn auch nicht mehr abgeben. Wenn du genau hinschaust, wirst du das Gesicht des Mannes im magischen Holz des Pfahls schimmern sehen.«
    »Das habe ich bereits.«
    »Dann weißt du jetzt Bescheid.«
    »Nicht ganz. Du hast mich in deiner Gewalt, du hast die Familie hier unter Kontrolle. Du hast der Frau und der Tochter vieles genommen, der Mann ist wahrscheinlich tot. Laß den Rest der Familie auch laufen! Gib sie frei, du hast mich!«
    »Nein!« erklang das Zischen aus dem Unsichtbaren. »Sie bleiben!«
    »Und ich?«
    »Dich werden wir töten!«
    Zum erstenmal seit Beginn des Gespräches mischte sich Mrs. Williams ein. Sie schaute hoch zur Decke, als könne sie dort diesen verfluchten Cattananga sehen. »Bitte, das kannst du nicht machen. Es soll nicht noch mehr Blut fließen.«
    »Es ist einzig und allein das Blut unserer Feinde, das fließen wird«, antwortete er.
    »Sind die Menschen hier deine Feinde?« rief ich laut.
    »Zuerst bist du an der Reihe.«
    Dieser letzte Satz war für den Knöchernen ein Stichwort. Ich hatte Morgan Clusky aus dem Augenwinkel stets unter Kontrolle gehabt.
    Kaum waren die Worte ausgesprochen worden, als er sich ruckartig bewegte, aber nur die Schulter anhob und die Mündung der Waffe nach wie vor den Hals des Mädchens berührte.
    Allmählich wurde mir klar, was er vorhatte. Zweimal hatte er versucht, mich zu töten. Beide Male war es mißlungen. Jetzt nahm er einen dritten Anlauf.
    Plötzlich zog er die Mündung zurück, schwenkte den Lauf blitzschnell und auch kantig herum, so daß der Colt einen Moment später auf mich zeigte.
    Er zielte auf meine Brust.
    Ich starrte in das verdammte Loch, aus dem jeden Moment der Tod in Form eines Bleigeschosses fliegen konnte. Kalter Schweiß hatte sich in meinem Nacken gesammelt und rann den Rücken hinab.
    Kate Williams konnte nichts mehr sagen. Sie lehnte zitternd an der

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