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0548 - Knochen-Cowboy

0548 - Knochen-Cowboy

Titel: 0548 - Knochen-Cowboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bekam ich dieses makabre Andenken klein?
    Durch das Kreuz, wenn ich es aktivierte. Dann gab es eine Kraft ab, die alles andere überlagern würde, als wäre irgendwo in der Unendlichkeit des Alls eine Sonne explodiert.
    Mitsamt der zusammengerollten Silberkette befand es sich noch in meiner Tasche. Mit zwei Fingern holte ich es hervor, ließ es in den Knochenhaufen sinken und sprach gleichzeitig die Formel, die alles entscheiden sollte: »Terra pestem teneto – salus hic maneto!«
    ***
    Bevor Suko den Totempfahl mit seiner starken magischen Kraft berührte, öffnete er die rechte Faust. Die Dämonenpeitsche rutschte aus seiner Hand. Er brauchte sie nicht mehr, die Jenseitswelt der Apachen hatte die Kontrolle über ihn bekommen.
    Dann faßte Suko zu.
    Seine Arme erinnerten an Schlangen, die von beiden Seiten kamen, um die Beute zu umschlingen. Er spürte zum erstenmal das Material unter seinen feuchten Handflächen, die Härte, den Widerstand, und er nahm gleichzeitig die Wärme auf, die der Totempfahl abgab.
    Die Stimme war ebenfalls zu hören. Cattananga sprach mit ihm über seinen eigenen Erfolg. ›Du wirst bald das Reich unserer Dimensionen zu sehen bekommen. All dein Leben soll unter dem verzehrenden Feuer ausgelöscht werden. Für dich wird es nur den Weg in die Welt der Toten geben, wo du endlich…‹ Suko hörte die Stimme. Sie lullte ihn ein. Er achtete auch auf die Worte. Sein Gesicht hatte dabei einen ungewöhnlichen Ausdruck angenommen. Es wirkte verklärt, und der gleiche Ausdruck befand sich auch in seinen Augen.
    Der Inspektor erinnerte an einen Menschen, der seiner normalen Welt den Rücken zugekehrt hatte und nur darauf wartete, in die andere eingehen zu können.
    Die Wärme empfand er als angenehm. Sie hatte zunächst nur seine Füße erreicht, war dann bis zu den Oberschenkeln gewandert, um sich dann im ganzen Körper auszubreiten.
    Aber sie nahm zu.
    Im Anfang war sie nur ein kleines, harmlose Feuer, das ständig neue Kraft bekam und mit jedem Wort, das in Sukos Gehirn eindrang, sich noch weiter verstärkte.
    So etwas hatte er noch nie erlebt. Das Feuer loderte, die Flamme schnellte empor, sie riß den Inspektor förmlich hinein in die Tiefen der anderen, lodernden Welt.
    Bis die Stimme versagte.
    Mitten im Satz hatte sie aufgehört zu sprechen. Suko, der sich auf weitere Worte konzentrieren wollte, wunderte sich darüber, daß er nun nichts mehr hörte.
    Starr blieb er stehen.
    Auch die Wärme nahm nicht mehr zu.
    Aber er vernahm etwas anderes. Einen fürchterlichen Schrei, der innerhalb des Totems aufgellte und gleichzeitig auch seine Ohren malträtierte.
    Ein Schrei der Angst.
    Und einen Moment später loderte aus der Fratze innerhalb des Totems eine grelle, grünblaue Feuersäule…
    ***
    Die Formel war gesprochen, das Kreuz aktiviert, die magische Kraft des Propheten Hesekiel hatte freie Bahn. Ich stand inmitten des Zentrums, und um mich herum explodierte die Welt in einem Licht, das alles Negative und Böse zerstörte.
    Mir gehörte das Kreuz, ich war der Sohn des Lichts, ein Erbe uralter Weissagungen und erlebte die herrliche, blendende, grellweiße Sonne, die mich rettete.
    Zeit wurde bedeutungslos. Ob der Vorgang Sekunden oder Minuten andauerte, wußte ich, wenn es passierte, nie zu sagen. Ich tat nichts, ich ließ die anderen Kräfte wirken, und ich fuhr immer gut damit.
    Auch jetzt.
    Plötzlich war das grelle Licht verschwunden. Die Säule sank zusammen, mein Blick war wieder frei, das Gefühl des Schwebens hielt mich nicht mehr umfangen, ich stand mit beiden Beinen auf dem Boden und sah vor mir den Staub. Grau und gelb. Eine Mischung wie feiner Sand. Mittendrin aber lag ein Revolver. Er hatte einmal dem Knochen-Cowboy gehört, dessen Gebeine zu diesem feinen Staub zusammengefallen waren.
    Reste – mehr nicht…
    Tief atmete ich durch und kam mir vor wie neu geboren. Bis mein Blick auf den bewegungslosen Mann fiel. Da wurde der Schrecken der nahen Vergangenheit wieder lebendig.
    Aus der Diele oder dem Flur hörte ich Stimmen. Mutter und Tochter sprachen miteinander. Ich wollte hinlaufen, als ich über mir das Heulen vernahm. Mein Blick flog zur Decke.
    Dort bewegte sich ein grauer Schatten. Ein Phantom, ein geisterhaftes Etwas, gesichts- und gestaltlos, das urplötzlich den Kreis verließ und seine Richtung änderte.
    Als wäre überhaupt kein Widerstand vorhanden, jagte es durch die Tür in die Diele hinein.
    Ich mußte die Tür aufreißen, hörte die Schreie der beiden Frauen, die

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