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055 - Louba der Spieler

055 - Louba der Spieler

Titel: 055 - Louba der Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Trotzdem fanden wir ihn heute morgen in seiner Wohnung«, sagte Trainor.
    »Und hat er Ihnen vielleicht gesagt, daß ich mit ihm in Verbindung stand und wußte, daß er zu Hause war?« fragte Weldrake zurück.
    Trainor antwortete nicht sogleich, und Brown merkte sofort, daß er sich in einer ziemlich schwierigen Lage befand.
    »Ich glaube, Inspektor, es ist das beste, wenn Sie Mr. Weldrake alles sagen«, meinte er. »Sicher ist er dann Ihnen gegenüber genauso ehrlich. Ich bin eigentlich sicher, daß Sie nichts zu verbergen haben, Mr. Weldrake. Da ist es doch besser, man spricht ganz offen miteinander.«
    Trainor war eigentlich selber der Meinung, daß der Mann nur deshalb nichts aussagte, weil er einen anderen schonen wollte.
    »Von da Costa wissen wir gar nichts«, erklärte er deshalb. »Er ist uns entkommen und befindet sich noch in Freiheit.«
    Weldrake verbarg keineswegs seine Genugtuung über diese Nachricht. Selbst Brown bemerkte sie mit einiger Überraschung.
    »Wollen Sie uns jetzt alles sagen, was Sie wissen?« fragte Trainor.
    »Ja, gerne«, entgegnete der kleine Mann nun bereitwillig. »Sie wissen doch, daß ich Mr. Leamington bei mir ein Versteck anbot. Ich war einfach nicht der Ansicht, daß er verdiente, gehängt zu werden - selbst wenn er Mr. Louba ermordet hätte. Ich wußte auch, daß da Costa in der Wohnung über Louba wohnte und daß er mit ihm vor Jahren einen Streit gehabt hatte. Ob er mit dem Mord etwas zu tun hat, weiß ich nicht - aber für den Fall, daß er irgendwie beteiligt gewesen war, wollte ich ihm beistehen. Leamington konnte ich doch nicht mehr helfen, und so ging ich also zu da Costas Wohnung. Er öffnete mir das erste- und zweitemal nicht, obgleich ich ihm jedesmal einen Brief hinterließ, in dem ich ihn an unsere frühere Begegnung erinnerte. Außerdem warf ich ihm Lebensmittel durch den Briefkastenschlitz, weil ich annahm, er könnte sie gebrauchen. Gestern abend dann öffnete er endlich. Er versicherte mir, daß er mit dem Mord nichts zu tun habe. Er hatte nur große Angst, in den Verdacht der Täterschaft zu geraten, weil er aus bestimmten Gründen eine Abreise vorgetäuscht hatte, ohne daß er wirklich abgereist war. Worüber er sich am meisten Gedanken machte, das war das Kästchen, das er von Louba am Mordtag selbst gekauft hatte. Das kann nicht lange vor der Ankunft des Mannes, den Sie suchen - Charlie - gewesen sein. Miller konnte darüber nicht Bescheid wissen, weil da Costa die Feuerleiter herunterkam. Louba ließ ihn durch das Fenster herein und auch auf dieselbe Weise aus der Wohnung wieder heraus; das Fenster schloß er hinter ihm.«
    »Eine wirklich merkwürdige Art, Raritäten zu kaufen«, bemerkte Trainor spöttisch.
    »Auf diese Weise hat er Louba öfters besucht«, sagte Weldrake. »Er hatte nämlich gewisse Privatgeschäfte mit ihm - er übernahm einen Teil seiner Geschäftsinteressen, und Louba wollte nicht gerne, daß jemand davon erfuhr, daß er sie abstieß.«
    »Und hatte dieses wertlose Kästchen auch etwas mit Geschäftsinteressen zu tun?«
    »Nein, aber Louba kannte seinen Wert nicht, und da Costa hatte Schwierigkeiten, es zu bekommen, ohne daß Louba Verdacht schöpfte.«
    »Wieviel soll dieses Glasperlending eigentlich wert sein?«
    »Ich weiß nicht. Das hat er mir nicht gesagt. Er bat mich nur, es mitzunehmen und für ihn aufzuheben. Er hatte Angst, es würde verdächtig aussehen, wenn man den Kasten bei ihm fände.«
    »Und Sie wollten ihm helfen, weil Sie glaubten, daß er möglicherweise Louba ermordet hat?«
    »Ja«, antwortete Weldrake mit einer Offenheit, die seine Zuhörer wieder völlig verblüffte.
    »Sie wünschten tatsächlich, daß Louba ermordet wurde?«
    »Ja.«
    Trainor blieben die Fragen fast im Hals stecken.
    »Warum, verflixt noch mal?« brachte er schließlich heraus.
    »Weil er meinen Sohn umgebracht hat.«
    »Jeder, der Louba genauer kannte«, warf Hurley Brown ein, »weiß, daß er nur die gerechte Strafe erhalten hat.«
    »Möglich«, stimmte Trainor bei. »Aber es besteht immer noch ein Unterschied zwischen Hoffen und Wünschen und praktischer Beihilfe.«
    »Ich habe niemals irgendwelche Beihilfe geleistet«, sagte Weldrake. »Ich wartete nur.«
    »Und hofften?«
    »Ja.«
    »Was taten Sie an jenem Abend vor Braymore House?«
    »Es war durchaus nicht das erstemal, daß ich dort stand und das Haus beobachtete, besonders seit ich wußte, daß da Costa über Louba wohnte. Es war mir auch bekannt, daß Miss Martin wegen Louba ihre

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