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055 - Louba der Spieler

055 - Louba der Spieler

Titel: 055 - Louba der Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Streich gespielt hat«, fuhr der Doktor tröstend fort. »Trainor kocht vor Wut.«
    »Warum?«
    Brown sah neugierig auf.
    »Ich habe bei einem kleinen Einbruch mitgeholfen und mich an einer Verfolgungsjagd beteiligt, wie sie nicht sein soll. Trainor durchsuchte heute morgen da Costas Wohnung, und jemand, er glaubt, es war da Costa selbst, machte sich davon und entwischte ihm.«
    »War es denn wirklich da Costa?« fragte Brown schnell.
    »Ich kenne ihn ja gar nicht.«
    »War es jemand, den Sie kannten?«
    »Bestimmt nicht - soweit ich das mit Sicherheit sagen kann. Es ging ja alles so schnell«, versetzte Warden und betrachtete ihn etwas überrascht. Hurley Brown wich seinem Blick aus.
    »Und er ist entkommen?«
    »Ja. Trainor hofft allerdings, ein paar Auskünfte von einem Mann zu erhalten, den er gestern abend anhielt.«
    »Wo anhielt?«
    »In Braymore House. Er kam anscheinend von der Wohnung da Costas und hatte etwas bei sich, was aus der Truhe in Loubas Zimmer stammt.« »Davon weiß ich noch gar nichts. Wie heißt der Mann?«
    »Weldrake. Sowohl Miss Martin als auch Leamington sahen ihn in der Mordnacht vor Braymore House.«
    »Es ist also nicht Charlie?«
    »Nein, nein.«
    Brown biß sich auf die Lippen.
    »Weldrake, sagten Sie?« fragte er. »Ich kannte einmal einen Mann dieses Namens, das ist aber schon lange her - wahrscheinlich ist es nicht derselbe. Hat Trainor von ihm etwas Wichtiges erfahren?«
    »Nicht besonders viel. Er ist eben zu ihm hingefahren, um zu sehen, was er noch aus ihm herausholen kann.«
    »Ich fahre auch hin. Wissen Sie die Adresse?«
    Warden gab sie ihm, und Brown wollte eben gehen, als ihn der Doktor zurückhielt.
    »Der Weldrake, den Sie kannten, stand wohl in keiner Beziehung zu Louba?«
    Brown fuhr so erschrocken herum, als ob ihm der Gedanke auch eben gekommen wäre.
    »Doch, er stand in Beziehung zu ihm«, antwortete er nachdenklich. »Eigentlich habe ich erst durch ihn Louba kennengelernt.«
    »Und hatte er Ursache, Louba zu hassen?«
    »Gerade genug«, gab Brown zögernd zu.
    Einen Augenblick herrschte Schweigen.
    »Könnte nicht er den Mord begangen haben? Was halten Sie davon?« fragte Warden dann.
    »Nein, der Gedanke ist absurd! Er - und Gewalt anwenden ... Großer Gott, nein!« rief er, als ihm die Erinnerung an die unscheinbare Gestalt Weldrakes ins Gedächtnis zurückkam.
    »Dann haben Sie wohl auch keine Vermutung über seine Absichten?«
    »Wahrscheinlich wäre es besser, ich würde ihn überhaupt nicht wiedererkennen«, antwortete Brown beruhigt. »Und doch, ich weiß nicht recht. Das könnte uns beiden auch allerhand Unannehmlichkeiten bringen. Es ist sehr unangenehm.« Mit einer Handbewegung scheuchte er die schlimmen Vorahnungen beiseite. »Ach was — ich glaube nicht, daß man ihn verdächtigen wird, wenn es derselbe Mann ist, den ich kenne. Im Grunde genommen nehme ich gar nicht an, daß es wirklich derselbe ist, aber sollte er es sein, dann wird er alles zur Zufriedenheit aufklären können.«
    Er verließ den Club und trat auf die Straße hinaus. Die gelben Nebelschwaden waren schon wieder so dicht, daß die Straßenbeleuchtung angezündet worden war — als ob es elf Uhr nachts wäre, anstatt elf Uhr morgens.
    Trainor verhörte Weldrake gerade, als er ankam. Ein Blick auf den hilflosen kleinen Mann genügte, seine Überzeugung zu festigen, daß es absurd war, ihn auch nur der Beihilfe an dem Mord zu verdächtigen. Übrigens erkannte ihn Weldrake sofort wieder, wodurch Brown der Entscheidung enthoben wurde, wie er sich ihm gegenüber zu verhalten habe.
    »Captain Brown kennt mich«, erklärte Weldrake dem Inspektor. »Er wird Ihnen sagen, daß ich ein anständiger Mensch bin. Sie erinnern sich doch noch an mich, Captain?«
    »Aber natürlich«, sagte Brown und schüttelte ihm die Hand. »Dies ist der Vater eines Freundes und ehemaligen Kameraden von mir, der vor einigen Jahren starb.«
    »Und Sie haben sich seitdem wieder einmal getroffen?«
    »Das zwar nicht«, versetzte Weldrake, »aber ich habe mittlerweile bestimmt nicht die Verbrecherlaufbahn eingeschlagen.«
    »Ich habe diesen Herrn gerade verhaftet. Können Sie sich denken warum?« wandte sich Trainor an Brown.
    »Ja«, erwiderte Brown. »Ich sprach soeben mit Warden. Können Sie uns eine Erklärung geben, Mr. Weldrake?«
    »Ich habe mein Wort gegeben, daß ich an dem Mord vollkommen unbeteiligt bin und daß ich nicht weiß, wer ihn beging«, antwortete er.
    »Sie erklärten doch, da Costa sei verreist.

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