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055 - Louba der Spieler

055 - Louba der Spieler

Titel: 055 - Louba der Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Polizisten vorbei. Er hatte den großen Mut und die große Frechheit, stehenzubleiben und den Beamten zu fragen:
    »Ist was nicht in Ordnung, Wachtmeister?«
    »Haben Sie was gesehen? Ist jemand davongelaufen?« fragte der Polizist und erwiderte den Pfiff auf seiner eigenen Pfeife.
    »Nein, nicht in dieser Richtung.«
    Der Polizist rannte los.
    »Man könnte glauben, dieses neblige Wetter wäre speziell von dem Mörder und seinen Komplicen bestellt worden!« erklärte Trainor wütend, als er in die Wohnung zurückkehrte. »Haben Sie ihn genau gesehen, Doktor?«
    »Nein. Es ging alles so schnell . Wahrscheinlich war es dumm von mir, mit dem Rücken gegen das Zimmer zu stehen, aber ich dachte im Grunde genommen gar nicht im Ernst daran, daß er hier, in diesem Zimmer sein könnte«, entgegnete Warden.
    »Nein, natürlich nicht. Ich vermutete ihn auch in einem andern Teil der Wohnung. Wenn dieser Miller uns nicht noch in den Weg gekommen wäre, hätten wir ihn gefaßt.«
    »Miller wurde wahrscheinlich durch die Alarmklingel auf den Plan gebracht?«
    »Natürlich, das war's ja. Wir waren alle so erpicht darauf, ihn festzunehmen, daß wir uns gegenseitig im Weg waren.«
    »Haben Sie ihn denn gesehen?«
    »Ich sah seinen Rücken - ein großer Kerl, ziemlich massiv gebaut, ohne Mantel. Aber er hatte einen Hut auf. Wenn ich daran denke, daß er die ganze Zeit über hier im Zimmer war ...!«
    »Sie halten ihn also für den Richtigen. Aber wie konnte er denn von außen in Loubas Wohnung gelangen, wo doch das Fenster geschlossen war?«
    »Weiß ich's?« gab Trainor kurz angebunden zurück.
    Er überlegte sich, ob Miller die Verfolgung da Costas nicht absichtlich behindert hatte . Denn als Tatsache blieb bestehen: Wenn der Mörder einen Komplicen in der Wohnung gehabt hatte, dann konnte dieser Komplice kein anderer als Miller sein.
    Mühsam schluckte Trainor seinen Ärger hinunter und nahm die Durchsuchung der Wohnung wieder auf. Einer der Gegenstände, die er sich dabei vornahm, war der Briefkasten. Briefe waren zwar keine drin, dafür entdeckte er etwas anderes:
    »Brotkrumen!« rief er und ließ die kleinen Brocken in die Handfläche der anderen Hand fallen.
    »Er hat also Lebensmittel durch den Briefkasten zugesteckt bekommen, was?« fragte Dr. Warden.
    »Sieht so aus. Aber warum gerade durch den Briefkasten?«
    Miller war durch das Fenster hereingeklettert und schaute sich neugierig im Zimmer um.
    »Ich glaube, Weldrake weiß darüber Bescheid«, sagte Trainor. »Den haben wir wenigstens sicher.«
    »Haben Sie heute schon mit ihm gesprochen?« fragte Warden.
    »Nein, aber ich gehe jetzt zu ihm hin.« Er wandte sich an Miller. »Was tun Sie noch hier?«
    »Nichts, Herr Inspektor. Übrigens — an einem so nebligen Tag wie heute ist es ja kein Wunder, daß Sie ihn nicht erwischen konnten.«
    »Wir hätten ihn gefangen, wenn Sie nicht dazwischengekommen wären.«
    »Aber Herr Inspektor«, verteidigte sich nun Miller, »wenn ich im Zimmer geblieben wäre und nicht versucht hätte, den Mann auf der Feuerleiter aufzuhalten, dann hätten Sie auch etwas auszusetzen gehabt. Wie konnte ich wissen, daß ich Ihnen direkt in den Weg lief? Außerdem hätte ich ihn vielleicht sogar erwischt, wenn Sie und der Sergeant mich nicht beinahe die Leiter heruntergeworfen hätten.« Er sagte das mit außerordentlich gekränkter Miene.
    »Er hat ganz recht«, stimmte Dr. Warden bei.
    »Nun, ich werfe Ihnen ja auch nichts vor, Miller«, meinte Trainor beschwichtigend. »Aber es ist schon aufreizend, wenn man den Kerl auf diese Weise entkommen sieht.«
    »Ja, das glaube ich schon«, gab Miller zu und schaute sich wieder in der Wohnung um. »So, hier hat er also die ganze Zeit gehaust«, murmelte er.
    »Wer?« fragte Trainor prompt.
    »Nun, natürlich der Mörder«, versetzte Miller, und der Detektiv wandte sich mit einem enttäuschten Blick ab.
    Dr. Warden betrachtete Miller sehr verwundert.

25
    Nach seiner Teilnahme an diesem mißglückten Festnahmeversuch da Costas ging Dr. Warden in seinen Club, wo sich bald darauf auch Hurley Brown einfand. Browns Gesicht war düster, seine Miene die eines Menschen, der sich mit irgendwelchen Sorgen herumschlägt. Er sah Warden und kam langsam auf ihn zu.
    »Ich fürchte, Sie hatten kein Glück«, sagte Dr. Warden. »Ich meine, in Ihrer selbstgestellten Aufgabe ...«
    Hurley Brown gab keine Antwort, sondern kniff nur ein wenig die Lippen zusammen.
    »Na, Sie sind nicht der einzige Mensch, dem der Nebel einen

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