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0550 - Rückkehr ins Jahr 2000

Titel: 0550 - Rückkehr ins Jahr 2000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beiden Männer hatten erst vor wenigen Tagen entdeckt, daß sie auf psionischer Ebene recht gut zusammenarbeiten konnten. Wenn Dalaimoc Rorvic die parapsychische Abart eines Pararaum-Richtstrahls erzeugte und das auf Empfang gepolte „Ende" in Fellmers parapsychischem Bewußtseinsanteil verankerte, vermochte der Telepath die Erlebnisse anderer Personen so mitzuerleben, als wäre er mit der betreffenden Person identisch.
    Das geschah jetzt, als der Tibeter seinen Psi-Richtstrahl zum Mars schickte und innerhalb des Ultraschlachtschiffes KALAK - benannt nach dem Kosmischen Ingenieur Kalak aus Andromeda - nach einer Lloyds Wunsch entsprechenden Person suchte.
    Als er sie gefunden hatte, schloß Fellmer Lloyd die Augen - und blickte durch die Augen von Sergeant Cosimo Plash auf die Monitoren eines Maschinenleitstandes...
    Auf einem der Monitoren war das Gesicht eines Mannes zu sehen, eines Mannes mit blasser Haut und stark gelichtetem Haar.
    „Hier spricht Kommandant Movar", sagte das Gesicht. „Ich bitte die Besatzung der KALAK, Ruhe zu bewahren. Jeder bleibt bis auf Abruf an seinem Platz. Sie haben gemerkt, daß mit Ihnen eine Veränderung vorging."
    Cosimo nickte.
    Er hatte es gemerkt. Es war ihm gewesen, als hätte er lange Zeit unter der Wirkung starker Beruhigungsmittel gestanden und wäre aus dem Zustand geistiger Dumpfheit aufgestiegen wie eine Luftblase aus dem Meer.
    „Sie waren teilweise verdummt", erklärte Movar.
    „Wenn der Kommandant das veranlaßt hat, kann er etwas erleben!" sagte eine Stimme.
    Cosimo Plash drehte den Kopf und sah einen breitschultrigen Mann neben sich stehen. Der Mann hatte wirres rotes Haar und trug die gleiche gelbe Kombination wie Sergeant Plash auch.
    „Diese Verdummung wurde ausgelöst durch eine Manipulation der fünfdimensionalen galaktischen Gravitationskonstante, und Urheber der Manipulation sind die Beherrscher des sogenannten Schwarms."
    Fellmer Lloyd seufzte und zog sich aus der Verbindung zurück.
    Es wäre Zeitverschwendung gewesen, sich die Erklärung eines Raumschiffskommandanten an seine aus der Verdummung erwachte Besatzung anzuhören.
    Immerhin hatte er miterlebt, wie ein aus der Verdummung Erwachter reagierte. Sicher würde es anderswo Abweichungen von der Norm geben. Stärker emotionell reagierende Personen würden Phasen der Panik und Hysterie durchlaufen, doch die neugewonnene Normalintelligenz würde schnell dafür sorgen, daß die Menschen allgemein die Sachlage bald erfaßten und sich beruhigten.
    „Ich bin gespannt, ob sich Raumschiffe der Cynos sehen lassen", meinte Fellmer.
    „Warum sollten sie?" fragte Rorvic.
    „Nun, sie interessieren sich doch für die Menschheit und für den Schwarm, da sollten sie sich eigentlich dort einfinden, wo beide sich vereinigen."
    „Man merkt, daß sie einem weit zurückliegenden Jahrhundert entstammen", erklärte der Tibeter und gähnte. „Sie gebrauchen so romantisierende Vokabeln wie ‚vereinigen', wo ‚verschlingen' und ‚verschlungen werden' angebracht wären. Da denkt man unwillkürlich an Plüschsofas, Wandschoner und Filzpantoffeln."
    „Wenn ich Ihre Lamamütze sehe, denke ich an noch viel Schlimmeres, Rorvic", entgegnete Lloyd verärgert.
    „Ich weiß", erklärte Dalaimoc. „Meine Persönlichkeit strahlt die klare Weisheit einer uralten Lehre aus. Ich habe schon viel gesehen, Lloyd, im Diesseits und auch im Jenseits, und eines Tages werde ich in der Strahlenden Heimat bleiben und nie wieder sein, was doch nur ein Provisorium ist."
    Fellmer spürte, wie ihm abwechselnd kalte und heiße Schauer über den Rücken jagten.
    „Wovon sprechen Sie da, Rorvic?" flüsterte er beklommen.
    „Was wissen Sie, wovon wir anderen Menschen keine Ahnung haben?"
    Der Tibeter lächelte geistesabwesend. Fellmer Lloyd, der Rorvics Augen in einer spiegelnden Metallfläche sah, hatte den Eindruck, als blickte der Mutant durch ein Tor, hinter dem unwiderstehliche Verlockungen riefen.
    Und die Zeit verrann ...
    Als sich viele Stunden später der Kristallschirm „vor" dem solaren System schloß, schloß sich gleichzeitig die Tür zum gewohnten Universum. Tagsüber wirkte alles normal - wenn man die allgemein stärkere seismische Aktivität unberücksichtigt ließ -, aber nachts wirkte das Universum unglaublich fremd.
    Die Erfahrungen, die man gemacht hatte, als man die Einverleibung anderer Sonnensysteme in den Schwarm beobachtete, wurden bestätigt.
    Die Götzen hüteten sich davor, bewohnte Planetensysteme zu nahe an andere

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