0550 - Rückkehr ins Jahr 2000
Sonnen geraten zu lassen. Die Folgen wären katastrophal gewesen, wenn beispielsweise eine fremde Sonne mit halber Lichtgeschwindigkeit in nur zwei Lichttagen Entfernung am Solsystem vorbeigejagt wäre.
„Es scheint, als ob die Götzen solche Planetensysteme, die ihnen wichtig erscheinen, in eine Art Eingliederungskanäle aufnehmen", sagte Fellmer Lloyd zu Dalaimoc Rorvic, während sie mit dem Raumjäger zur Erde zurückkehrten.
„Was ist schon wichtig!" gab der Tibeter gelangweilt zurück.
„Nun, beispielsweise halte ich es für wichtig, daß die solare Menschheit gute Überlebenschancen hat", ereiferte sich Lloyd.
Dalaimoc lächelte müde.
„Was wir heute für wichtig halten, kann in einer Million Jahren überhaupt nichts mehr bedeuten, Lloyd."
Lloyds Gesicht rötete sich.
„Warum kämpfen wir dann überhaupt noch für etwas?"
„Weil uns nichts anderes übrigbleibt - und weil wir starke Instinkte besitzen. Aus dieser Sicht heraus ist Kampf sinnvoll.
Man muß entweder um seine Nahrung, seine Gesundheit und seine Sicherheit kämpfen oder eingehen. Im Endeffekt bleibt sich natürlich alles gleich egal, was wir tun oder lassen. - Das gefällt Ihnen nicht, wie?"
„Nein, das gefällt mir überhaupt nicht", entgegnete Fellmer.
Dalaimoc faßte den Impulsknüppel fester.
„Mir auch nicht, Lloyd, aber ich kann es nicht ändern."
Fellmer Lloyd schwieg von da an, während der Tibeter die Moskito-Jet behutsam in die Erdatmosphäre steuerte und auf einer Landebahn nahe Terrania aufsetzte. Der Raumjäger rollte wie ein landendes Flugzeug aus - und glitt dabei durch ein Tor, das sich am Ende der sichtbaren Landebahn im Fels eines Steilhangs öffnete.
Die beiden Männer öffneten die Kanzel, nachdem ihr Fahrzeug zum Stillstand gekommen war. Hinter ihnen schlossen sich die Panzertore wieder.
Weder Fellmer Lloyd noch Dalaimoc Rorvic schöpften Verdacht, als sie niemanden in dem Felshangar erblickten - und als sie unruhig wurden, war es zu spät.
Das farblose Gas kam mit hoher Geschwindigkeit aus im Fels verborgenen Düsen und wirkte so schnell, daß keine psionischen Fähigkeiten dagegen halfen.
Lloyd und Rorvic sanken schlaff zu Boden. Sie wurden wenig später von Männern in geschlossenen Raumanzügen geholt und mit einem Pneumolift in die Tiefe eines menschenleeren Bunkersystems gebracht.
*
Atlan saß angeschnallt in dem gepolsterten Kontursessel und blickte mit gemischten Gefühlen durch die kleinen Panzerglasfenster des Cockpits.
Die Triebwerke des Raumschiffes hatten ihre Tätigkeit eingestellt, und es war nach der Phase harter Belastung eine Wohltat, die Schwerelosigkeit zu spüren.
Der Arkonide horchte auf, als das Empfangsgerät des Funkmeßgerätes helle Zirptöne von sich gab. Auf dem Laser-Holographen erschien das flimmernde Konturbild eines Raumschiffschwarms.
„Achtzehn Schiffe", sagte der Mann neben Atlan. „Mittlere Größe, unterschiedliche Formen. Material und Besatzungen scheinen aus mehreren Hilfsvölkern rekrutiert worden zu sein."
„Und uns glaubt man ebenfalls rekrutieren zu können", sagte der Mann an Atlans anderer Seite, Leutnant Goshe Marun.
Der andere Mann, es war Leutnant Shenko Trestow, lachte heiser.
„Die Herren des Schwarms hätten einen großen Bogen um das Solsystem gemacht, wenn sie auch nur ahnten, über welche Mittel die solare Menschheit verfügt."
Lordadmiral Atlan lächelte.
Er fand die typisch terranische Selbstsicherheit sympathisch.
Dennoch hielt er es für angebracht, einer eventuellen Selbstüberschätzung vorzubeugen.
„Das ist nicht sicher", erklärte er. „Vergessen Sie nicht, daß die Götzen ganze Sonnensysteme durch den Hyperraum katapultieren können. Vielleicht wäre ihnen das im Fall des Solsystems nicht gelungen, aber ein offener Kampf hätte das Ende der solaren Zivilisation bedeutet - auch wenn wir den Kampf gewonnen hätten."
Atlan hörte ein Geräusch und wandte den Kopf. Hinter ihm schwebte Captain Alus Komo durch das Loch im Boden, das auf diesem veralteten Raumschiff nicht zu einem Antigravschacht gehörte, sondern tatsächlich nur eine simple Öffnung war.
Allerdings wurde während des freien Falls der fehlende Antigravlift durch die fehlende künstliche Bordschwerkraft ersetzt.
„Alles in Ordnung, Lordadmiral", meldete Komo. „Wir brauchen unser Programm nicht zu ändern. Haben die Fremden noch nicht versucht, Kontakt mit uns aufzunehmen?"
„Nein", antwortete Atlan.
„Vielleicht sollten wir sie fragen, ob sie
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