0550 - Rückkehr ins Jahr 2000
er, daß das, was bei flüchtiger Betrachtung Sentimentalität zu sein schien, dem Willen entsprang, tatkräftig an einer Zukunft zu schaffen, in der es mehr friedliche Arbeit, mehr Freude und mehr Liebe gab.
Denn er glaubte nicht - wie beispielsweise Dalaimoc Rorvic -, daß letztlich alles vergebens sein würde.
So verging die Zeit, Lordadmiral Atlan wurde fünf Stunden später abgelöst, aber er konnte nicht schlafen. Sein Zellaktivator regenerierte ihn physisch und psychisch so hervorragend, daß er mit einem Minimum an Schlaf auskam.
Zur festgemachten Zeit wurde das Raumschiff gewendet und abgebremst. Als es zwölf Stunden nach dem Start von der Erde auf dem Mond landete, schimmerten einen Kilometer entfernt die Kuppeln des „Verbrecher-Schlupfwinkels" in der grellen Sonne.
Atlan stieg zusammen mit Alus Komo und Goshe Marun in eine „Schildkröte", ein veraltetes Gleiskettenfahrzeug, das der Vorläufer der Shifts war.
Während der Fahrt wechselte der Lordadmiral mehr oder minder sachliche Worte über Telekom mit dem „Gesetzesbrecher" Bernard Truk. Truk spielte seine Rolle hervorragend. Er drohte sogar damit, daß er Verbindung mit den Fremden aufnehmen und ihnen eine Zusammenarbeit anbieten wolle, wenn Atlan ihn nicht in Ruhe ließe.
Der Arkonide reagierte darauf, indem er die Kuppelstation mit dem Raketenwerfer der Schildkröte beschießen ließ. Gespannt wartete er darauf, ob sich die Fremden einmischen würden. Doch sie verhielten sich so, wie er erwartet hatte: Sie mischten sich nicht ein, weil sie offenbar nicht an einer Zusammenarbeit mit Außenseitern, sondern mit den Machthabern der Menschheit interessiert waren.
Nach kurzem Feuergefecht und einem Ultimatum Atlans ergaben sich die „Verbrecher". Sie wurden mit Handschellen gefesselt und mußten zu Fuß vor der Schildkröte zum Schiff gehen, so daß die Beobachter sehen konnten, was sie sehen sollten.
Im Schiff wurden Truk, Promax und a Hainu in einen leeren Vorratsbunker gesperrt. Leutnant Trestow nahm ihnen die Fesseln ab.
Bernard Truk öffnete seinen Raumanzug und kratzte sich die behaarte Brust.
„Dafür revanchiere ich mich noch!" drohte er. „Es verstößt gegen die Menschenwürde, wie der Lordadmiral uns vor seinem Fahrzeug hergetrieben hat."
„Ein Verbrecher kann eben nichts anderes erwarten", sagte Cuno Promax und zog sich in die Hängematte, die jedem „Verhafteten" zur Verfügung stand. „Aber ich werde diesem Arkoniden einen Streich spielen, an den er noch in tausend Jahren denken soll."
*
Am Morgen des 1. November 3442 landete das Raumschiff auf dem Glasfaserbeton des Versuchsgeländes eines Raketenbauer-Klubs nahe Terrania.
Die „Gefangenen" wurden von einer Polizei-Eskorte abgeholt und mit einem musealen Räderfahrzeug nach Terrania City weiterbefördert. Nachdem sie sich im Hauptquartier der Stadtpolizei umgezogen hatten, ließ man sie wieder frei.
Sie entfernten sich mit der subplanetaren Rohrbahn aus der Nähe des Hauptquartiers und meldeten sich wenig später zum Dienst auf der MARCO POLO zurück. Der Kommandant des Trägerschiffes verordnete ihnen eine Erholungspause von zehn Stunden.
Cuno Promax kehrte pfeifend in seine Kabine zurück. Er hatte sich bereits einen Plan zurechtgelegt, wie er dem Arkoniden die „unwürdige Behandlung" heimzahlen konnte.
Zuerst zog er eine neutrale Bordkombination an, dann setzte er seine Begabung der Metabo-Kunst ein. Als er mit dem im Spiegel sichtbaren Ergebnis zufrieden war, aktivierte er den Interkom und tastete eine Verbindung zur Funkzentrale.
Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht von Major Donald Freyer, dem Cheffunker. Der lässige Ausdruck darauf verschwand, als Freyer sah, wer auf seinem Bildschirm zu sehen war.
„Sir?" fragte er respektvoll.
„Ich habe eine vertrauliche Order für Sie", sagte Cuno. „Legen Sie bis auf Widerruf alle für mich bestimmten Anrufe auf den Interkomanschluß von Captain Promax und schirmen Sie die Gespräche ab!"
„Ja, Sir", erwiderte Freyer.
Der Duxant unterbrach die Verbindung. Er war mit dem bisherigen Verlauf zufrieden.
Und er brauchte nicht lange herumzusitzen, bis das erwartete Gespräch kam. Die Funkzentrale schaltete durch, und auf dem Bildschirm in Cunos Kabine erschien Atlans Gesicht.
Der Arkonide wußte offenbar nicht, auf welchen Anschluß man sein Gespräch umgelegt hatte, denn er stellte keine diesbezügliche Frage.
„Die Mondaktion ist abgeschlossen, Perry", berichtete er. „Wir wurden von
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