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0551 - Menschheit im Test

Titel: 0551 - Menschheit im Test Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Der einhundertachtzig Meter lange Stahlkörper erzitterte.
    Das Dröhnen der Triebwerke übertönte jedes andere Geräusch.
    Ich bewegte den Kopf zur Seite und sah in Kasoms Richtung.
    Der Ertruser umklammerte die Steuerung so fest, daß die Knöchel seiner Hände hervortraten. Seine Lippen waren nur noch ein Strich. Auf seiner Stirn bildeten sich Schweißtropfen.
    Die AYCROM zitterte immer stärker, hob aber nicht ab. Dann neigte sie sich sehr langsam zur Seite.
    „Wir kippen!" stellte Atlan lakonisch fest.
    „Nehmen Sie den Schub weg, Sie Idiot!" brüllte Tolsom völlig außer sich.
    Doch Kasom veränderte die Einstellung der Kontrollen nicht.
    Als sich das Schiff immer weiter seitwärts bewegte, schob es sich plötzlich nach oben. In einem Winkel von fast zwanzig Grad stieß seine stumpfe Schnauze aus dem Sand.
    Die Bildschirme erhellten sich, wegen des aufgewirbelten Sandes konnte ich die Umgebung nicht erkennen.
    Die AYCROM raste schräg über die Wüste. Unter ihr bildete sich ein riesiger Krater. Dann sah ich auf den Bildschirmen eine dunkle Wand vor uns auftauchen.
    Beinahe gleichzeitig rief Atlan: „Die Berge!"
    Unsere Flugbahn war so flach, daß wir genau auf die Bergspitzen zurasten. Ich schloß die Augen, denn ich rechnete jede Sekunde mit dem Aufprall. Doch Kasom reagierte geistesgegenwärtig und brachte das Schiff rechtzeitig in eine gefahrlose Höhe. Danach verringerte er den Schub.
    „Ich leite jetzt ein Landemanöver ein", sagte er. Seine Stimme schwankte. „Haben Sie einen Vorschlag, Sir?"
    „Landen Sie am Rande des Buschwäldchens", entschied Atlan.
    „Dort ist der Boden sicher stabil genug. Außerdem sind wir dann in der Nähe der Mannschaft."
    Wir landeten gerade rechtzeitig, um zu beobachten, wie die Besatzung von etwa zweihundert purpurfarbenen Wesen eingekreist und angegriffen wurde.
    Die Besatzung der AYCROM hatte sich am Rande der Wüste eingeigelt. Die Purpurnen hatten sich offenbar im Wald verborgen gehalten und waren beim Eintreffen der Terraner aufgetaucht.
    Vom oberen Ende der Gangway aus konnte ich den Kampfplatz überblicken. Die Purpurnen schienen Schockwaffen einzusetzen, denn über ein Dutzend Raumfahrer wälzten sich am Boden. Die AYCROM-Besatzung feuerte ihrerseits aus Projektilwaffen auf die Angreifer. Icho Tolot und der Paladin-Roboter durchbrachen immer wieder den Kreis der Purpurnen und rannten sie zu Dutzenden um. Ich sah, daß die Angreifer noch immer Verstärkung erhielten. Innerhalb weniger Augenblicke hatte sich ihre Zahl auf über dreihundert erhöht.
    „Zurück ins Schiff!" rief Atlan.
    „Ho, ho!" rief Tolsom mit dröhnender Stimme. „Das werden Sie nicht erleben, Arkonide."
    Er riß seine doppelläufige Waffe vom Rücken und stürmte die Gangway hinab. Sein Umhang flatterte hinter ihm her.
    „Er denkt, daß ich den Kampf scheue", meinte Atlan. „Ich habe jedoch nur vor, diese Auseinandersetzung auf unorthodoxe Art zu beenden."
    Wir folgten ihm ins Schiff. Ich nahm an, daß er die Raketenwerfer einsetzen wollte. Wir hatten sie inzwischen repariert, aber ich bezweifelte, daß sie uns in diesem Fall helfen konnten.
    Die Gefahr, daß wir die Mannschaft der AYCROM dezimierten, war zu groß.
    Der USO-Chef hatte jedoch etwas anderes vor. Er suchte eine Musikspule hervor und schloß den Ton an die Außenlautsprecher an.
    „Was bedeutet das?" erkundigte ich mich bei Kasom. „Will er etwa den Kampf musikalisch untermalen?"
    „Abwarten!" rief der Ertruser.
    „Kommt!" Atlan winkte uns zu.
    Schon im Hauptkorridor hörte ich die Lautsprecher plärren.
    Die Musik, die Atlan eingeschaltet hatte, entsprach nicht meinem Geschmack, aber sie erfüllte, wie ich wenige Augenblicke später sah, völlig ihren Zweck.
    Die kleinen Purpurnen hatten die Angriffe eingestellt.
    Ihre Schockwaffen lagen am Boden. Die seltsamen Wesen vollführten unkontrolliert wirkende Bewegungen.
    Tolsom war auf halbem Weg zum Kampfplatz stehengeblieben.
    Er stampfte mit einem Fuß auf den Boden, dann legte er die Hände trichterförmig an den Mund.
    „Was soll das bedeuten?" schrie er. „Kommt man hier nie zum kämpfen? Stellen Sie sofort die Musik ab."
    Er beschimpfte uns, als wir die Gangway herabkamen.
    Inzwischen erholten sich die von den Schockwaffen der Purpurnen getroffenen Besatzungsmitglieder.
    Die Außenlautsprecher der AYCROM schickten die Melodie eines neuen Liedes über den Buschwald. Die kleinen Purpurnen wackelten mit den Köpfen und ließen die Arme hängen.
    „Immer, wenn sie

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