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0552 - Schlachtfeld Erde

Titel: 0552 - Schlachtfeld Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Flugpanzer aus dem Abschnitt Tanger sich bereits auf spanischem Boden im Vormarsch befanden.
    Ezrhad blickte in der Glaskuppel zurück. Das afrikanische Festland war vom, dunstigen Horizont verschluckt worden.
    Der Abend dämmerte. Ezrhad studierte im schwachen Licht des Armaturenbretts die Landkarte, die man ihnen vor der Abreise in Tobruk überreicht hatte. Darauf waren alle gefährdeten Stellen eingezeichnet.
    Mit „gefährdet" waren jene Positionen gemeint, die für scharfen Beschuß vorgesehen waren. Ziele für Bomben waren mit grünen Punkten markiert. Im Mittelmeer gab es 122 solcher grüner Markierungen. Es handelte sich dabei durchwegs um ausrangierte atombetriebene Schlachtschiffe, U-Boote und Flugzeugträger. Auch entlang der europäischen Küste gab es viele solcher grüner Markierungen.
    Rote Punkte auf dem Festland zeigten Panzerschlachten an, im Meer bedeuteten sie Seegefechte.
    Schwarze Punkte standen für den Abschuß von Shifts über dem Meer. Insgesamt sollten zweitausend Shifts der Invasionsflotte im Mittelmeer abgeschossen werden. Die Abschüsse konnten ganz leicht vorgetäuscht werden. Wenn die Shifts von Brand - und Rauchbomben getroffen wurden, gingen sie einfach auf Tauchposition.
    Ezrhads Shift war nicht für den Abschuß vorgesehen. Er sollte in Griechenland landen. Dort würde allerdings die gesamte Brigade das Schicksal ereilen: „Zerstörung" der Shifts, „Gefangennahme" der Besatzungen durch die EurAA-Truppen.
    Die Gebiete, in denen Atomgeschosse niedergehen sollten, oder bereits explodiert waren, wiesen schwarz-gelb gestrichelte Flächen auf.
    In ihrer Richtung lagen nicht solche radioaktiv verseuchte Gebiete, deshalb konnten sie Griechenland in schnurgeradem Kurs anfliegen.
    „Wer weiß, wofür es gut sein kann, wenn man einen einflußreichen Mann zum Freund hat", begann Jot wieder zu sticheln.
    Ezrhad interessierte sich für die schwarz-gelben Flächen, obwohl keine auf ihrem Kurs lagen. Es war nicht nur reine Neugierde. Ihn hatte eine seltsame, unerklärliche Ahnung befallen.
    Er drehte mit flinken Fingern an den Rädchen, die die Mikro-Land-karte durch das Lesegerät beförderten. Auf der Mattscheibe bewegten sich die tausendfach vergrößerten Bildausschnitte so rasch dahin, daß kaum Einzelheiten zu erkennen waren. Ezrhad, der nur nach schwarzgelb gestrichelten Flächen suchte, überflog alle anderen Markierungen.
    Es kümmerte ihn nicht, daß im Tua-reg-Massiv einige gelbe Blitze eingetragen waren - das Symbol für den Beschuß aus Strahlenwaffen.
    Er stockte nur, als er zur Bodele-Senke, ins Dar-Runga-Gebiet und ins Dar-Banda-Gebiet kam. An diesen drei Stellen hatten bereits harmlose, aber eindrucksvolle Atomexplosionen stattgefunden.
    Dann stoppte er die Bewegung erst wieder an dem Grenzfluß, der das ehemalige Zentralafrika vom Kongo trennte, dem Ubangi. Dort war das ganze Gebiet - bis hinunter zu der Stelle wo seine Plantage stand -schwarz-gelb gestrichelt.
    „Jot", sagte Ezrhad bedrückt. „Der Ubangi-Damm soll von Atomraketen getroffen werden."
    „Es ist auch schon an der Zeit", meinte Jot. „Er verunstaltet die ganze Gegend. Außerdem wird das Land, das vom Stausee überflutet ist, gebraucht."
    Ezrhad packte den Piloten am Arm.
    „Verstehst du denn nicht. Meine Plantage liegt im gefährdeten Gebiet. Und Rita und Boy sind dort!"
    Jot fuhr erschrocken herum, dann lächelte er zuversichtlich.
    „Mach dir keine Sorgen. Es ist doch selbstverständlich, daß die Bevölkerung aus den gefährdeten Gebieten evakuiert wird."
    „Aber ich mache mir Sorgen."
    „Weswegen?"
    „Ich habe dir verschwiegen, daß sich Rita nach der Verdummung völlig verändert hat. Sie benimmt sich so seltsam ... und ich traue ihr jede Dummheit zu ..."
    Jot sah ihn lange an, dann deutete er auf das Armaturenbrett.
    „Das ist das Bildsprechgerät. Verständige deinen Freund Goubar."
    „Das war ein geschmackloser Witz, Jot."
    „Ich meine es ernst. Wenn du dir wirklich Sorgen machst, dann wende dich an Goubar. Wozu hat man schließlich einflußreiche Freunde."
    Als Ezrhad merkte, daß Jot tatsächlich nicht spaßte, griff er zum Bildsprechgerät und tastete ein. Er wurde automatisch mit dem Brigadenkommando verbunden. Irgendein Offizier meldete sich; Ezrhad achtete nicht auf die Rangabzeichen.
    „Ich muß sofort mit General Goubar Nandese sprechen", verlangte Ezrhad.
    „Sind Sie der liebe Gott?"
    „Ich muß ihn sprechen - es geht um Leben und Tod."
    Das half. Trotzdem dauerte es noch über

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