0552 - Schlachtfeld Erde
seiner verschlüsselten Antwort.
Fan Dschang meldete sich kurz darauf.
„Ich habe noch ein halbes Dutzend Abschüsse von Atomraketen auf dem Programm. Soll ich sie durchführen?"
fragte er an.
„Lassen Sie sich von Corkt Y'Xamterre nicht beeinflussen", riet Rhodan. „Der Atomkrieg geht weiter."
Goubar Nandese wollte von der afro-Europäischen Front wissen: „Soll die Invasion Europas abgebrochen werden?"
Rhodan antwortete: „Corkt Y'Xamterre kann uns nicht beeindrucken. Im Gegenteil, er muß von uns beeindruckt werden. Wenn der Krieg beendet wird, dann auf meine Initiative hin.
Die Invasion Europas geht in vollem Umfang weiter."
„Es wird höchste Zeit, daß du dich endlich richtig in Szene setzt", sagte Roi Danton, nachdem Rhodan die Instruktion der „kriegführenden Mächte" beendet hatte.
„Genau das habe ich vor", erklärte Rhodan. „Corkt Y'Xamterre hat mir das Startzeichen gegeben."
Während der Aufruf des Götzen auf allen Wellenlängen ständig wiederholt wurde, ließ Perry Rhodan eine Verbindung aller Kanäle von Terra-Television zur Schaltzentrale von „Imperium-Alpha" herstellen.
Er nahm hinter dem vorbereiteten Rednerpult Platz.
Die Scheinwerfer wurden eingeschaltet. Ein halbes Dutzend Fernsehkameras richtete sich auf ihn, die Mikrophone aller Rundfunkstationen wurden eingeschaltet.
Rhodan gab den Aufnahmetechnikern ein Zeichen.
Die roten Warnlichter außerhalb des Sekundär-Studios leuchteten auf.
Achtung, Aufnahme!
Rhodan begann mit seiner schicksalsschweren Rede an die Bevölkerung der Erde. Und wie bei allen wichtigen Sendungen des Sekundär-Studios sorgten die Techniker dafür, daß die unauffällig installierten Richtstrahlantennen so justiert waren, daß ein guter Empfang der Bild- und Hörfunksendungen garantiert wurde.
Nachdem ein Sprecher von Terra-Television die wichtige Durchsage der terranischen Weltregierung ankündigte, wurde Rhodan ins Bild gebracht.
„Die Weltregierung hat lange, doch leider vergeblich versucht, durch Interventionen bei den beiden Großmächten diesen Krieg zu verhindern. Das scheiterte an der unnachgiebigen Haltung des Afro-Asiatischen Reiches.
Da durch den Einsatz nuklearer Waffen das Leben auf der ganzen Erde bedroht ist, sieht sich die Weltregierung außerstande, weiterhin in der Rolle eines diplomatischen Ratgebers außerhalb der Geschehnisse zu stehen. Durch den kompromißlosen Einsatz von Atomwaffen von seiten des Afro-Asiatischen Reiches bin ich gezwungen, mit aller mir zur Verfügung stehenden Macht in die Geschehnisse einzugreifen.
Ich, Perry Rhodan, übernehme ab diesem Augenblick die mir zuerkannte Staatsgewalt über alle Völker der Erde. Ich übernehme den Oberbefehl über alle terranischen Truppen, egal, welcher Nationalität sie sind, egal, ob sie die Uniform der EurAA oder des AAR tragen. Aus Moskau habe ich von Marschall Galbraith Deighton die Zusicherung für einen Waffenstillstand für den Zeitraum bis zur Machtübergabe an die Weltregierung erhalten.
Ich richte meinen Appell nun an die Revolutionäre des Afro-Asiatischen Reiches, an die Generale Dschang und Nandese, ebenfalls die Waffen niederzulegen. Sie sind ab diesem Augenblick ihrer Positionen enthoben und haben sich den Befehlen der Weltregierung unterzuordnen. Es gibt keine zweigeteilte Menschheit mehr, keine Europäisch-Atlantische Allianz und kein Afro-Asiatisches Reich, nur noch das Weltreich Terra mit der Hauptstadt Terrania.
Der Krieg ist beendet, ich gebe im Namen der Weltregierung die Wiederherstellung des Friedens bekannt.
Sollten die afro-asiatischen Revolutionäre diesen meinen Befehlen zuwiderhandeln, dann wird die Weltregierung nicht davor zurückschrecken, die eine Hälfte der Erde der totalen Vernichtung preiszugeben, um der anderen Hälfte den Frieden zu gewährleisten."
Aus Moskau gab Galbraith Deighton über das Fernseh- und Rundfunknetz bekannt, daß die EurAA nach wie vor zu einem Waffenstillstandsabkommen bereit sei.
Fan Dschang dagegen verhöhnte die Weltregierung und erklärte, daß die afro-asiatischen Völker bis zum Sieg über die europäisch-atlantischen Unterdrücken weiterkämpfen würden.
Diese fanatische Erklärung Fan Dschangs war Bestandteil des Einsatzplanes und gehörte zu dem von Rhodan inszenierten Kriegsspiel. Doch wirkte seine Rede so echt, daß sich manche fragten, ob er sich nicht zu sehr in die Rolle eines Eroberers hineingelebt hatte und ob er den Krieg, den er wie ein persönliches Anliegen betrieb, auch beenden
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