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0555 - Jenseits der Energiemauer

Titel: 0555 - Jenseits der Energiemauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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überlegte eine Weile, dann resignierte er und löste die Klammern von Rorvics Mund.
    „Wie denken Sie darüber, Commander?" fragte er.
    Dalaimoc Rorvic schloß und öffnete den Mund ein paarmal, knirschte mit den Zähnen und erklärte: „Schnallen Sie mich los, Doktor. Der Dienst geht selbstverständlich vor." Er richtete seine roten Augen auf mich. „Tatcher, Sie sind ein Versager! Konnten Sie nicht gleich sagen, daß der Großadministrator mich braucht! Los, helfen Sie mir hoch! Ich stecke in dem engen Folterstuhl fest."
    Alex und ich zogen ihn mit vereinten Kräften aus dem Behandlungsstuhl. Rorvic taumelte, als er auf die Beine kam. Er hielt sich am Doriot-gestänge fest und schüttelte den Kopf.
    „Helfen Sie mir, Sie Marszwerg!" fuhr er mich an. „Diese verwünschte Injektion muß meinen Gleichgewichtssinn durcheinandergebracht haben."
    „Was haben Sie injiziert?" fragte Lang Dr. Fröhlich.
    Ich öffnete meinen Gedankenblock und hoffte, daß Gucky mich schnell genug anpeilte und hierher teleportierte, bevor das Gespräch eine für mich ungute Wendung nahm.
    „PC-Blau", antwortete Alex.
    In diesem Augenblick materialisierte der Mausbiber neben uns und erlöste mich.
    „Macht euch auf einiges gefaßt, Freunde", sagte er mit sorgenvoll gerunzeltem Stirnfell. „Der Chef erinnert mich fatal an einen dicht vor dem Ausbruch stehenden Vulkan."
    Er streckte die Hände aus. Rorvic und ich griffen zu.
    „Warten ...", begann Professor Lang.
    Er konnte den Satz nicht mehr beenden, da wir in diesem Augenblick entmaterialisierten...
    Rhodans finstere Miene hellte sich etwas auf, als wir in der Hauptzentrale rematerialisierten. Anscheinend hatte er beschlossen, die fällige Rüge auf später zu verschieben, denn er ging mit keinem Wort auf unsere Verspätung ein.
    Auf den Bildschirmen der Panoramagalerie konnte ich erkennen, daß wir uns der Stelle des Paratronschirmes näherten, ander die Strukturöffnung geschaltet werden sollte. Die MARCO POLO flog in der Spitzengruppe des Flottenverbandes, zu dem diesmal auch fünfzig Großkampfschiffe der Imperiums-Klasse und fünfzig Giganten der Galaxis-Klasse gehörten.
    Der Verband war in Pulks aufgegliedert, die sich aus Leichten und Schweren Kreuzern zusammensetzten und deren Kern jeweils von 1,5 Kilometer durchmessenden Schiffen der Imperiums-Klasse und 2,5 Kilometer durchmessenden der Galaxis-Klasse gebildet wurden.
    Tobias Schulze alias Kukuruzku trat neben mich und sagte leise: „Ich bin sehr froh, auf einem terranischen Raumschiff fliegen zu können, Tatcher."
    „Das kann ich dir nachfühlen", erwiderte ich. „Eine Frage beschäftigt mich allerdings, seit ich weiß, daß du ein Mensch bist."
    Der Mutant lächelte.
    „Die Antwort darauf heißt, ich weiß es nicht. Ich habe viele Cynos in vielen Gestalten gesehen, aber ihre Fähigkeit der Paramodulation ist so perfekt ausgebildet, daß es mir bei keinem von ihnen gelang, hinter die ,Maske' zu schauen."
    „Vielleicht möchtest du deine Brüder auch nur nicht verraten, Schukurulze", warf Gucky mit pfiffigem Lächeln ein.
    Toby schnippte mit den Fingern, und auf Guckys linker Schulter saß unversehens eine Eidechse - oder jedenfalls ein Tier, das große Ähnlichkeit mit einer Eidechse besaß. Die Echse züngelte und blickte uns aus schwarzen glänzenden Augen an.
    „Was soll das?" fragte der Ilt ärgerlich und schielte nach dem Tier. „Denkst du, ich fürchte mich vor Eidechsen?"
    Toby lachte leise.
    „Natürlich nicht. Aber das ist keine Eidechse, sondern eine Materieprojektion aus dem Jenseits."
    Gucky vollführte einen Luftsprung - und teleportierte, als die Eidechse an seinem Hals hochkroch. Im nächsten Moment materialisierte er hinter Schulze-Kukuruzku.
    Er verrenkte den Kopf, spähte nach seiner Schulter, lächelte zufrieden und klappte den Druckhelm nach vorn. Langsam tappte die Eidechse von hinten über die transparente Wölbung.
    Toby schnippte abermals mit den Fingern - und die Eidechse verschwand. Wohin, ließ sich nicht erkennen, obwohl ich genau aufpaßte.
    „Merke dir eines", sagte Toby ernst, „man soll nie mehr Fragen stellen als unbedingt nötig, denn damit kann man sich Freundschaften verscherzen.
    Natürlich würde ich nicht verraten, wie die echten Cynos aussehen, wenn ich es wüßte, denn ich bin ihnen zu großem Dank verpflichtet. Ganz davon abgesehen, daß sie mir vertrauen; sonst hätte Arman Signo mich nicht mitgenommen."
    „Schon gut", erwiderte Gucky. „Ich war nur neugierig. Wie

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