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0555 - Jenseits der Energiemauer

Titel: 0555 - Jenseits der Energiemauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zurück. Beinahe wäre ihm diesmal die Entführung gelungen. Im letzten Moment konnte Yltoe mit mir fliehen, indem er uns beide in ein Stasisfeld versetzte.
    Vor neunundzwanzig Erdjahren entdeckte ein Verwandter Yltoes das Stasisfeld und befreite uns. Wir waren nicht gealtert."
    Lange Zeit schwiegen wir, dann fragte ich leise: „Und was wurde aus Ihren Eltern?"
    „Ihr Schicksal blieb ungeklärt", antwortete Kukuruzku-Schulze dumpf. „Niemand konnte mehr berichten, ob sie damals von den Antis ermordet oder entführt worden waren oder ob sie Arkon freiwillig verließen, um die Galaxis nach mir zu durchsuchen."
    „Und Sie blieben freiwillig bei den Cynos?"
    Er lächelte.
    „Lieber Captain, im Alter von elf Jahren kann man noch nicht über seinen Wohnort entscheiden. Arman Signo adoptierte mich - nicht direkt als seinen Sohn, aber als Mitglied der Gemeinschaft, zu der er gehörte."
    Er wurde ernst.
    „Als ich gerade erwachsen war, unternahm Arman mit mir eine Reise durch die Galaxis. Wir besuchten gerade das dritte Sonnensystem, da hatten sich auch schon Antis an unsere Fersen geheftet. Damals wurde mir klar, daß ich ohne meine Cyno-Freunde ein Gejagter sein würde. Ich entschied mich freiwillig, bei ihnen zu bleiben."
    „Sie hätten sich dem Mutantenkorps Rhodans anschließen können, Toby", warf ich ein, unwillkürlich den Vornamen Schulzes verwendend.
    Er seufzte.
    „Theoretisch schon, Tatcher. Aber Arman machte mir klar, daß ich dann wahrscheinlich gegen ihn und die anderen Cynos kämpfen müßte. Er erklärte sinngemäß, die Zeit sei noch nicht reif für ein Miteinander, und meine Zugehörigkeit zum Solaren Mutantenkorps würde die im Sektor Sol arbeitenden Wesen gefährden. Da ich Arman und den anderen Cynos Dank schuldete, verzichtete ich auf die Rückkehr zur Menschheit."
    Das leuchtete mir ein.
    Dennoch war ich ziemlich verwirrt. Was Toby mir berichtet hatte, klang so phantastisch, daß es mir wahrscheinlich niemand glauben würde. Vielleicht hatte er mir deshalb sein Geheimnis verraten.
    Ich schüttelte den Kopf.
    Nein, ich war ziemlich sicher, daß er mir sein Geheimnis aus einem ganz anderen Grunde verraten hatte: nicht, weil er annahm, daß niemand mir glauben würde, wenn ich es verriet, sondern weil er sicher war, daß es bei mir ebenso gut aufgehoben war wie bei ihm selbst.
    Denn sein Vater Jeremias und ein Urahn von mir hatten zur Ersten Kolonistengeneration des Mars gehört; sie waren mit dem gleichen Siedlerschiff gelandet und hatten gegen die gleichen Umweltgefahren gekämpft.
    „Tobias aSchulze", sagte ich feierlich und streckte die Hand aus. „Du bist zwar nicht auf dem Mars geboren, aber für mich bist du so etwas wie ein Blutsbruder, denn wir beide stammen vom gleichen Menschentyp."
    Wir schüttelten uns die Hände, dann sagte Toby: „Ich hoffe, daß ich diesmal bei der Menschheit bleiben darf, Tatcher. Du brauchst mein Geheimnis also nicht zu hüten." Einen Herzschlag lang zeigte sein Gesicht den Ausdruck von Wehmut. „Vielleicht können wir beide eines Tages die Geheimnisse der Urmarsianer entschlüsseln."
    Er gab sich einen Ruck.
    „Doch davon später. Es wird höchste Zeit, daß wir zur Erde zurückkehren."
    „Der Ansicht bin ich auch, Freunde", sagte jemand hinter uns.
    Ich brauchte mich nicht umzudrehen, um zu wissen, wer da angekommen war. Guckys Stimme war unverkennbar.
    „Hallo!" sagte Toby.
    Der Mausbiber musterte den „Cyno" argwöhnisch, dann richtete er seine Knopf äugen auf mich.
    „Hoffentlich fällt dir eine gute Entschuldigung dafür ein, daß du dich mit einem Cyno aus dem Staube gemacht hast, Tatcher." Er runzelte das Stirnfell. „Seit wann kannst du deine Gedanken blockieren, Großfuß?"
    „Autogenes Training", versicherte ich.
    „Hm!" machte Gucky. „Hat Kukuruzku dich zum Mitgehen gezwungen?"
    „Nein", antwortete ich. „Übrigens heißt er nur mit seinem Künstlernamen Kukuruzku; sein bürgerlicher Name ist Tobias Schulze."
    Der Ilt pfiff schrill auf seinem Nagezahn.
    „Tobias Schulze? Diese Cynos haben neuerdings den unbezähmbaren Drang nach ehrlichen terranischen Namen.
    Aber ausgerechnet Schulze ..."
    Seine Augen weiteten sich, als er die Photographie von Jeremias Schulze entdeckte. Er blickte zwischen dem Bild und Toby hin und her.
    „Schämen Sie sich nicht, ausgerechnet einen auf Mars umgekommenen Kolonisten der Ersten Generation für Ihren Decknamen und Ihre Paraspiegelprojektion zu mißbrauchen, Mister Kukuruzku, zum Kuckuck noch

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