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0555 - Verrat der Götter

0555 - Verrat der Götter

Titel: 0555 - Verrat der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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OLYMPOS-Diener gewesen. Byanca argwöhnte einen Augenaufschlag lang, im falschen Tempel zu sein. Aber zum einen hatte sie die helle Kutte gesehen, zum anderen war die ganze Ausstrahlung richtig.
    Plötzlich gab die Tür nach. Byanca hatte nicht mal mitbekommen, welchen Punkt der Wand sie berührt hatte. Sie kümmerte sich auch nicht weiter darum, sondern trat in einen anderen schmalen Raum. Von hier aus kam sie wieder auf den Gang hinaus.
    Und dort lag der Troll reglos am Boden.
    Byanca zog ihn in die kleine Zwischenkammer. Sie spürte, daß er noch lebte. Und da war etwas Dunkles, das über ihm lag…
    Sie versuchte ihn wieder zum Bewußtsein zu bringen, es gelang ihr jedoch nicht.
    Plötzlich vernahm sie Stimmen. Jemand näherte sich. Vermutlich, um ihr jetzt in der Zelle den Garaus zu machen. Sie sah sich nach einem weiteren Ausgang um, konnte aber keine Fluchtmöglichkeit entdecken. Sie mußte entweder in die Falle zurück oder auf den Gang hinaus, den Häschern entgegen. Beides behagte ihr nicht.
    »Wach doch auf, verflixt«, drängte sie. Sie wollte jetzt keine Magie einsetzen, die ihre Feinde gespürt und sie verraten hätte. Statt dessen schlug sie dem Troll auf die Wangen, und plötzlich öffnete er die Augen.
    Er wollte einen durchdringenden Hilfeschrei ausstoßen. Gerade noch rechtzeitig konnte Byanca ihm den Mund zuhalten. Prompt biß er zu, und jetzt war sie es, die um ein Haar geschrien hätte.
    »Bist du verrückt?« fauchte sie ihn leise an. »Sei still, dummes Biest. Man ist hinter uns her. Was ist mit dir?«
    Da erkannte er sie.
    »Edle Byanca… Was… was macht Ihr hier?«
    »Dasselbe wie du, vermutlich«, flüsterte sie. »Was hat dich aus Taigors Palast hierhergetrieben?«
    »Ein dunkler Priester hat mich verzaubert«, grunzte der Troll. »Kann keine Gedanken mehr lesen und mich nicht mehr unsichtbar machen… Könnt Ihr nicht den Bann brechen? Wollte Hilfe im Tempel, aber…«
    Sie nickte. Die Sache wurde ihr klar. Draußen auf dem Gang vermißte man derweil den Troll und öffnete die Tür zur Falle. Byanca spürte die Kraft mehrerer Dhyarra-Kristalle, die sie in einem Überraschungsschlag lähmen sollten.
    Daraus wurde nichts, weil sie sich nicht mehr in ihrem Gefängnis befand. Aber jetzt, wurde es auch hier brenzlig.
    Sie mußte raus. Mit dem Troll.
    »Kennst du dich hier aus?«
    »Woher denn?«
    Auch das noch, dachte sie, riß die Tür zum Gang auf und wieselte herum. Sie schlug die Tür zu und verriegelte sie, so wie man es vorher bei ihr gemacht hatte. Nun allerdings saßen die Schurken in der Falle. Und zwar in ihrer eigenen.
    Der Troll folgte ihr auf den Gang. Jetzt setzte Byanca noch Dhyarra-Magie ein und errichtete eine Sperre in der Tür zur Nebenkammer. Dann faßte sie den Troll am Arm und stürmte weiter ins Innere des Tempels.
    Kaum hatte sie eine Gangbiegung erreicht, als hinter ihr Funken sprühten und zischten. Ein furchtbarer Schrei hallte durch den Tempel. Einer der Verfolger, der durch die Geheimtür geschritten war, mußte genau in die Sperre gelaufen sein und hatte sich in dem magischen Netz verfangen.
    Während dieser Priester jetzt bewußtlos niedersinken würde, hätten die anderen genug damit zu tun, die Sperre auszubrechen. Das gab Byanca einen geringen Vorsprung. Sie blieb stehen und zog den Troll zu sich heran.
    Jetzt fühlte sie das Dunkle deutlicher, das auf ihm lag. Der Bann des ORTHOS-Priesters. Byanca bemühte sich, ihren Geist in den fremden Zauber einzufädeln, seine Struktur zu erfassen. Dann sprach sie ein Zauberwort der Alten Sprache.
    Schlagartig löste sich der Zauber.
    Aber der Troll kippte wieder bewußtlos um.
    »Geht das schon wieder los? Die Burschen vertragen aber auch gar nichts!« schimpfte sie leise. Sie weckte ihn wieder auf, diesmal mit Magie. Von jetzt an kam es darauf nicht mehr so genau an.
    »Ich danke Euch«, wisperte der Troll, machte sich prompt unsichtbar und wieselte davon. Byanca konnte ihn dennoch weiterhin sehen, den Priestern jedoch, die sich inzwischen befreit hatten, blieb er verborgen.
    Einer der Schurken ging etwas gekrümmt. Er war es auch, dem der unsichtbare Troll einen kräftigen Tritt gegen das Schienenbein versetzte.
    Der Priester heulte auf und stürzte.
    Die anderen wirbelten herum, sahen jedoch nichts. Ihre Kräfte waren nicht wie die Byancas. Nur sie vermochte den für ihre Verhältnisse recht schwachen Unsichtbarkeitszauber zu durchschauen.
    Sie überlegte. Sollte sie sich den vier Priestern stellen? Oder war es

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