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0555 - Verrat der Götter

0555 - Verrat der Götter

Titel: 0555 - Verrat der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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    Zamorra seufzte. »Mir wird schon etwas einfallen.«
    »Indiana Jones hat das auch immer gesagt.«
    »Der ist auch immer mit heiler Haut davongekommen.«
    »Weil er nur eine Filmfigur ist. Uns hat aber leider noch keiner verfilmt.«
    Was Zamorra nach einem träumerischen Blick auf Nicole und Cali zutiefst bedauerte…
    »Weiter«, verlangte er.
    »Kleines Problemchen zwei: Damon und Byanca, die beiden Hybridwesen, sind sehr intensiv mit dieser Hochzeit befaßt. Byanca will, unseren Informationen zufolge, unbedingt und mit allen Mitteln dafür sorgen, daß sie stattfindet. Sie ist auch schon in diesem Sinne tätig geworden. Unter anderen Umständen könnten wir es ihr ja vielleicht ausreden und sie auf unsere Seite bringen. Oder wir könnten Damon bequatschen, daß er entsprechend handeln soll. Aber beiden dürfen wir ja keinesfalls begegnen, weil sie uns erst in ein paar Jahren kennenlernen dürfen, aber auf keinen Fall schon jetzt.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Wer sagt uns denn, daß wir ihnen bei unserer Aktion über den Weg laufen?«
    »Byanca zumindest logiert in Taigors Haus. Sie will ja unbedingt darüber wachen, daß die Hochzeit stattfindet. Aber beide können überall auftauchen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß Damon sich für den Gnom interessiert. Magie zählt zwar hier zur Tagesordnung, aber der Namenlose ist immerhin ein ganz besonderer Magier.«
    »Na schön, maskieren wir uns eben.«
    »Kleines Problemchen drei«, zählte Nicole prompt auf. »Womit, bitte sehr? Wir haben erstens keine Masken, zweitens keine Waffen und haben drittens -nichts anzuziehen…«
    ***
    Damon kümmerte sich nicht um die Jagd auf Byanca. Er ärgerte sich sogar etwas darüber, daß sie so leichtsinnig vorging, daß sie einfach in die ihr gestellte Falle tappen maßte. Aber wenn die Priester schon meinten, sie müßten Damon diese Arbeit abnehmen, nun, dann sollten sie das gefälligst auch tun.
    Es hatte auch seine gute Seite. Er konnte den Rest der Nacht dazu nutzen, die Schattenmuster in den Tempel zu weben. Sie sollten den Geist der Göttin verwirren und sie dadurch angreifbar machen. Schatten, die jedoch niemand sehen durfte - auch die OLYMPOS-Priester nicht. Schatten, die sich über den Geist legten.
    Er versenkte sich in die Kraft seines Dhyarra-Kristalls. Den gestohlenen Sternenstein hatte er immer noch bei sich; ihn gedachte er zurückzugeben, wenn der Auftrag erledigt war. Nicht früher. Warum sollte er auch seinen großen Kristall im Schwertgriff öfter als nötig benutzen, wenn ein kleinerer völlig ausreichte? Dhyarras waren gefährlich, und Kristalle von der Größe seines eigenen Steines sogar unberechenbar…
    Er saß in einer kleinen Kammer, die er für sich in Beschlag genommen hatte. Er hatte seine Beine untergeschlagen und das Schwert über die Oberschenkel gelegt.
    Der eingearbeitete Kristall funkelte wie ein blau glühendes Auge. Er sah klein und unscheinbar aus, aber das täuschte. Die äußere Größe eines Kristallsbesagte nichts. Ein Zauberstein mit dem Durchmesser eines Daumennagels konnte stärker sein als einer, den zwei Männer nicht tragen konnten. Im allgemeinen waren die Dhyarras sehr klein, und sie waren zudem recht spärlich gesät.
    Wichtig war die Anzahl der einzelnen Facetten. Zumindest meinten das die Priester und Adepten, die ständig mit Dhyarras arbeiteten. Je komplizierter der Dhyarra strukturiert war, desto größer war seine Wirkung. So behaupteten sie. Damon hatte diese Theorie nie auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft; es mochte stimmen oder auch nicht. Er hatte niemals versucht, die Facetten seines Kristalls zu zählen. Es wäre auch ein schweißtreibendes Unterfangen, denn obgleich der Sternenstein so klein aussah, mußten es weit über tausend sein.
    Der Halbgott vertiefte sich in eine andere Art des Denkens als die, die Menschen für gewöhnlich pflegten. Er begann unsichtbare Bänder zu flechten, sie in einem verwirrenden Muster anzuordnen und zu prägen. Niemand würde sie bewußt wahrnehmen. Dennoch waren sie da und wirkten.
    Damon verzog keine Miene. Konzentriert stellte er sich die verwirrenden Schattenmuster vor und schirmte sich dabei selbst mit einem Teil der Dhyarra-Kraft ab, damit er diesen Mustern nicht seinerseits zum Opfer fiel.
    Etwas in der kleinen Kammer verdichtete sich immer mehr, flackerte düster und gefährlich. Noch kontrollierte Damon die Schatten. Langsam kam jedoch der Punkt, an dem er die Gewalt über den schattenartigen Wahnsinn

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