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0555 - Verrat der Götter

0555 - Verrat der Götter

Titel: 0555 - Verrat der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verlieren würde. Die dunklen Priester würden ihm helfen müssen, die Schattenmuster an verschiedenen Orten des Tempels anzubringen und zu verfestigen. Wenn das geschehen war, konnten sie deren Magie weiter verstärken, je nach Bedarf.
    Aber das war eine Sache, die sich erst beim Erscheinen der Göttin abspielen würde.
    »Vitana«, murmelte Damon. »Das überstenst du nicht… Auch nicht mit der Kraft einer Gottheit des OLYMPOS…«
    ***
    Zamorra sah unwillkürlich an sich herunter, dann blinzelte er wieder die beiden Evastöchter an.
    »Wie reizend«, bemerkte er.
    »Wußte ich’s doch, daß du das so sehen würdest«, bemerkte Nicole spöttisch.
    »Aber es muß doch irgendwie an Kleidung und Waffen zu kommen sein«, entfuhr es ihm.
    »Der Besitz von Waffen ist den Bürgern Sestempes nur gestattet, wenn sie selber Sklaven halten - für den Fall, daß mal ein Sklave revoltiert und sein Eigentümer sieh gegen ihn verteidigen muß«, erklärte Cali.
    »Die Sklavenhändler sahen aber alles andere als unbewaffnet aus«, erwiderte Zamorra und wies auf den Rest des erbeuteten Schwertes. Das zumindest würde ihm wegen des recht brüchigen Materials herzlich wenig nützen.
    »Erstens besitzen Sklavenhändler Sklaven«, wies Cali ihn auf seinen Denkfehler hin. »Und zweitens sind sie keine Bürger der Stadt. Das Waffenverbot für jene, die zu arm sind, sich Sklaven zu halten, ist recht sinnvoll. Wer arm ist, ist eher zu einem Verbrechen bereit. Wer jedoch keine Waffe besitzt, wird das Risiko scheuen.«
    »Sage das einer den Amerikanern«, murmelte Zamorra. »Waffen kann man aber stehlen…«
    »Das ist doch verboten!« protestierte Cali.
    Zamorra nickte. »Stehlen ist grundsätzlich verboten. Ganz gleich, ob ein Verhungernder ein Stück Brot stiehlt oder ein Verbrecher eine Waffe für eine Mordtat… Auch in unserer Welt, falls dich das tröstet. Da werden wir uns eben etwas einfallen lassen müssen.«
    »Bei einem Waffendiebstahl mache ich nicht mit!« stellte Cali energisch klar.
    »Und wie sieht es mit Kleidung aus? Wir wollen sie nicht stehlen, nur leihen. Dein Vater zum Beispiel…«
    Cali schüttelte den Kopf. »Meines Vaters Sachen passen dir nicht, Fremder. Er ist zwei Köpfe kleiner als du und viel schmaler in Schultern und Hüften. Es hat keinen Sinn.«
    »Und für Nicole? Kannst du ihr nichts leihen?«
    »Mein Vater hat nur ein einziges Gewand, und ich habe nur ein einziges Kleid«, gestand Cali. »Ich sagte doch schon, daß er all unser geringes Vermögen für den Freikauf von Sklaven ausgegeben hat. Wenn er irgendwo einen Sklaven sieht, versucht er ihn freizubekommen. Wir können schon froh sein, daß wir in diesem Haus wohnen dürfen.«
    »Hat sie mir auch schon erzählt, Chef«, sagte Nicole. »Sie hat tatsächlich nur ein einziges Kleid.«
    »Und wenn das mal kaputtgeht? Überhaupt, wenn es gewaschen worden muß? Bleibst du dann den ganzen Tag über im Haus?« fragte Zamorra verblüfft.
    Er sah das Tablett an, und obgleich sein Hunger noch nicht gestillt war, verspürte er plötzlich ein schlechtes Gewissen. Was sie ihm vorsetzten, hatten sich Tainon und Cali wahrscheinlich selbst vom Mund abgespart…
    Cali schüttelte den Kopf. »Dann gehe ich eben nackt durch die Stadt und bin froh, daß die Göttin mir einen schönen Körper schenkte.«
    Zamorra grinste flüchtig. »Wenn die Mädels bei uns doch auch mal so einen Sinn für die Realitäten entwickeln würden! Dann könnten die Kleiderpreise gern uferlos steigen und die Klamotten unerschwinglich werden…«
    »Sexist!« fauchte Nicole. »Lüsterner Wüstling!«
    »Kunstliebhaber«, korrigierte Zamorra trocken.
    Nicole seufzte.
    »Was ihr zwei macht«, sagte Zamorra dann, »ist eure Sache. Ich werde jedenfalls versuchen, an Kleidung und Waffen zu gelangen, ehe ich mich in Mogul Taigors Gefängniskeller stürze. Aber ihr solltet eure Entscheidung möglichst schnell treffen. Es bleibt nicht mehr viel Zeit. Wenn der Tag anbricht, beginnt die Hochzeit.«
    »Ich werde mich auf keinen Fall an einem Waffendiebstahl beteiligen!« beharrte Cali.
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Habt ihr eine Küche?«
    »Natürlich.«
    »Dann habt ihr auch Küchenmesser. Die nehmen wir«, beschloß sie.
    Cali erblaßte. »Man darf doch Werkzeuge nicht als Waffen benutzen! Das… das… das ist - pervers!«
    »lch bin lieber ein paar Stunden lang pervers als ein ganzes Leben lang tot. Zeig mir eure Küche.«
    »Erst erzählt ihr mir aber noch etwas über Taigors Verließ«,

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