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0556 - Der Sonnengigant

Titel: 0556 - Der Sonnengigant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie wieder in den Normalraum. Die Schutzschirme blieben jedesmal ausgeschaltet.
    Nach jeder Etappe stellte Kosum neue Kursberechnungen an.
    Er mußte oft Ausweichmanöver fliegen, denn überall waren Schiffe der Schwarmbewohner unterwegs. Nach Vernichtung von sechs Reizimpulsstationen waren die Völker des Schwarmes aufgeschreckt worden. Die Götzen hatten offenbar weitreichende Befehle gegeben.
    „Sie sind ein guter Pilot", sagte Schmitt wenige Stunden nach ihrem Aufbruch zu Mentro Kosum. „Ich kann mir vorstellen, daß Sie auch in Gefahrensituationen richtig reagieren."
    „Das macht der Umgang mit der SERT-Haube", wehrte Kosum bescheiden ab. „Wenn man sie ein paar Jahre getragen hat, werden die Körperreflexe automatisch schneller. Man wird sozusagen zu besseren Reaktionen gezwungen."
    „Haben Sie bei dieser Methode eigentlich noch Zeit zum Denken?"
    Kosum mußte lachen.
    „Sie haben nicht unrecht! Manchmal sind es nur instinktive Entscheidungen, die ich treffe."
    „Und woher wissen Sie, daß es die richtigen Entscheidungen sind?"
    „Das weiß ich in dem Augenblick, da ich sie treffe, eigentlich nie. Das kommt erst später heraus, bei ruhiger Überlegung."
    „Wäre es möglich, daß ich die Space-Jet einmal fliegen könnte?"
    Saedelaere richtete sich im Sitz auf.
    „Nein!" rief er erregt. „Das wäre unverantwortlich."
    „Ach", sagte Schmitt bedauernd. „Das ist wirklich sehr schade.
    Ich bilde mir ein, ein guter Pilot zu sein."
    „Es ist möglich, daß Sie ein guter Pilot sind und auch andere Dinge perfekt beherrschen", gab Alaska zu. „Trotzdem sollten Sie darauf verzichten, mit der SERT-Haube eines Emotionauten umzugehen. Jeder Emotionaut hat seine eigene Haube.
    SERT-Haube und Träger sind sozusagen aufeinander abgestimmt."
    Schmitt ließ sich enttäuscht zurücksinken.
    Mentro Kosum begann die nächste Etappe der Schleichfahrt einzuleiten. Wenige Augenblicke später stieß das Schiff in den Linearraum zurück.
    Saedelaere saß zurückgelehnt im Sitz und beobachtete Schmitt.
    Dank seiner Plastikmaske konnte er andere Menschen ansehen, ohne daß diese es merkten.
    Ob das auch bei Schmitt der Fall war?
    Alaska hatte den Verdacht, daß der Cyno genau wußte, was um ihn herum vorging. Wenn er jedoch spürte, daß Saedelaere ihn fixierte, gab er es durch nichts zu erkennen. Auf Wunsch Perry Rhodans hatte Schmitt seinen einfachen blauen Anzug mit einer Raumfahrerkombination der Solaren Flotte vertauscht. In dieser Kombination sah Schmitt wie ein Fremdkörper aus.
    „Wenn die Sonne des Zentralen Statiksystems wirklich so groß ist, wie die Cynos behaupten, werden wir Mühe haben, ihren Planeten zu finden", unterbrach Corellos Stimme Alaskas Gedanken. „Die Eigenstrahlung der Gigantsonne wird alle anderen Impulse überlagern."
    „Das befürchte ich auch", stimmte Ras Tschubai zu.
    Alaskas Blicke ließen Schmitt nicht los.
    „Was halten Sie davon, Schmitt?"
    Der Cyno blickte auf. Seine großen Augen schienen die unmittelbare Umgebung zum wiederholten Male staunend zu betrachten.
    „Sicher gibt es eine Möglichkeit", meinte Schmitt. Seine Hände spielten mit der breiten Gürtel- und Schaltschnalle der Kombination. „Es gibt immer eine Möglichkeit, wenn man nur die feste Absicht hat, etwas zu erreichen."
    „Wollen Sie unser Scout sein, Schmitt?" fragte Irmina Kotschistowa.
    „Natürlich werde ich Ihnen helfen", versicherte der kleine Mann.
    „Aber ich kann nicht versprechen, daß ich Erfolg habe. Vielleicht ist jemand unter Ihnen, der mir in dieser Beziehung überlegen ist."
    So, wie Schmitt sich ausdrückte, konnte man annehmen, daß er sich aber auch nur in dieser einen Beziehung unterlegen fühlte. Sein Selbstbewußtsein wirkte weder arrogant noch angeberisch, er wußte einfach, daß er besondere Qualitäten besaß.
    Alaska dachte plötzlich daran, was geschehen würde, wenn es zu einem Kampf zwischen Schmitt und der übrigen Besatzung der NOME TSCHATO kommen sollte.
    „Ein absurder Gedanke", sagte Schmitt.
    Saedelaere fuhr auf.
    „Sie lesen meine Gedanken?"
    „Nur, wenn sie linear auf mich gerichtet sind!" behauptete Schmitt.
    Saedelaere spürte, daß ihm das Blut in den Kopf stieg.
    „Sie haben recht", sagte er. „Es ist wirklich ein absurder Gedanke."
    Schmitt preßte die Handflächen gegeneinander.
    „Sie müssen wissen, daß es, sollte ich zu der Überzeugung gelangen, daß man Sie ausschalten müßte, niemals zu einem Kampf kommen würde." Er schien in seinem Sitz

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