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0556 - Der Sonnengigant

Titel: 0556 - Der Sonnengigant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Daumen.
    „Noch eine Etappe, Alaska! Dann machen wir Pause."
    Saedelaere stimmte widerwillig zu.
    „Halt!" rief Tschubai. „Da kommt ein schwacher Impuls durch, der nicht in das Ortungsbild der Sonne paßt."
    Saedelaere und Kosum beugten sich über die Schultern des Teleporters und beobachteten mit ihm die Kontrollgeräte.
    „Tatsächlich!" rief Alaska. „Was halten Sie davon, Mentro?"
    Auch Corello und Irmina Kotschistowa wurden jetzt aufmerksam. Nur Schmitt blieb so unbeteiligt in seinem Sessel sitzen, als ginge ihn das alles nichts an.
    „Es kann alles mögliche sein", meinte der Emotionaut. „Es kann sogar von der Sonne kommen."
    „Es liegt auf der Hyperspur!" stellte Corello fest.
    „In Ordnung, Mentro!" rief Saedelaere. „Schalten Sie das Hyperfunkgerät zu."
    Der Pilot zögerte.
    „Denken Sie, daß wir bei diesem Chaos etwas hereinbekommen?"
    „Ich weiß es nicht! Aber wir sollten es versuchen."
    Kosum hantierte an den Schaltungen der Funkanlage. Die anderen lauschten gespannt und beobachteten die Kontrollen.
    „Da ist es!" meldete Irmina Kotschistowa. „Ein sehr schwacher, aber regelmäßiger Impuls. Zweifellos Hyperfunksignale. Die können nicht von der Sonne ausgehen."
    „Vielleicht von einem Schiff?" überlegte Tschubai.
    „Kein Schiff besitzt eine so starke Hyperfunkstation, daß sie diesen Energieausbruch überdecken könnte", wandte Corello ein.
    „Können Sie es anpeilen?" fragte Saedelaere den Emotionauten.
    Kosum machte eine Geste, die ebenso Zustimmung wie Verneinung bedeuten konnte.
    Erst jetzt erinnerte sich Saedelaere wieder an ihren geheimnisvollen Passagier.
    „Was halten Sie davon?" fragte er Schmitt.
    Die großen Augen des Cynos sahen ihn an. Der traurige Gesichtsausdruck des kleinen Mannes schien sekundenlang von einem Hoffnungsschimmer überlagert zu werden.
    „Wir müssen näher heran!" sagte er.
    „Das meine ich auch." Kosum begann die Space-Jet wieder zu beschleunigen. „Sobald wir es angepeilt haben, gehen wir näher.
    Zunächst einen Lichtmonat, dann sehen wir weiter."
    Die Lokalisierung des Signals war nicht einfach; oft wurde es sekundenlang von anderen Impulsen überlagert. Trotzdem mußte die Quelle eine beachtliche Stärke aufweisen, sonst hätte man das Signal an Bord der NOME TSCHATO überhaupt nicht gehört.
    „Wir halten es fest!" rief Kosum schließlich triumphierend. „Jetzt können wir den Kurs korrigieren."
    Das Diskusschiff ging in den Linearraum und legte innerhalb kurzer Zeit einen Lichtmonat zurück. Als es wieder aus dem Linearraum aufgetaucht war, stellte Seadelaere fest, daß sich das goldene Flimmern, das die gesamte Sonne einzuhüllen schien, noch verstärkt hatte. Die anderen schienen es nicht zu bemerken oder maßen diesem Phänomen keine Bedeutung bei.
    Kosum breitete die Arme aus, als wollte er etwas umschließen.
    „Da ist er!" rief er begeistert. „Es gibt tatsächlich einen Planeten, der um diese Sonne kreist."
    Saedelaere wandte den Kopf zu den Kontrollen. Auf dem Bildschirm zeichnete sich tatsächlich ein winziger dunkler Punkt ab, der sich gegen die flammende Sonnenoberfläche abhob: ein Planet!
    „Ich hätte nicht gedacht, daß wir ihn so schnell entdecken würden", erklärte Corello. Er sah Saedelaere fragend an.
    „Werden Sie den sofortigen Anflug befehlen?"
    „Wir machen zunächst eine Pause, dann sehen wir weiter", entschied Alaska. „Jeder von uns braucht nach dieser anstrengenden Suche ein wenig Ruhe."
    „Das ist richtig", bemerkte Irmina dankbar.
    „Ich will Sie in Ihrer Begeisterung nicht stören", mischte sich Schmitt ein, „aber vielleicht ist Ihnen der goldene Schimmer entgangen, der um dieses seltsame Sonnensystem liegt."
    „Eine Reflexion der Korona", vermutete Kosum. „Bei Sonnen solcher Größenordnung kann es das geben."
    „Sie irren sich", widersprach Schmitt. „Der goldene Schimmer ist ein Schmiegschirm, der das gesamte Zentralsystem umhüllt."
     
    4.
     
    Sie fixierten ihn. Einen Augenblick lang glaubte Saedelaere den kleinen Mann zu hassen, dann erkannte er, daß es nur seine Verzweiflung über den Fehlschlag war, den sie erlitten hatten. Er konnte nicht begreifen, daß sie nach allen Anstrengungen einen solchen Rückschlag erlitten.
    Der Flug hierher, die Suche nach dem Planeten Stato, alles war umsonst gewesen.
    Die Götzen hatten eines ihrer wichtigsten Systeme auf die beste Art und Weise geschützt, die überhaupt denkbar war: durch einen Schmiegschirm.
    Saedelaere senkte den Kopf. Er wollte

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